Für die Familie von heute. Vater, Mutter und Kinder, was kann für sie die Heilige Familie von Nazaret bedeuten? Damals war doch alles ganz anders. Alles? Da war das Kind, das sie liebten: Maria,
die Mutter, und Josef, der Vater an Gottes statt. Diese drei waren eins, in Ehrfurcht und Liebe.
Fragen und Schmerzen warten auf das Kind und die Eltern. Nichts kann ihnen schaden: nichts dem Kind, das geliebt wird, und nichts den Eltern, die vertrauen und bereit sind, das Leben des Kindes
und ihr eigenes zu wagen.
EröffnungsversLk 2,16
Die Hirten eilten hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in einer Krippe lag. Ehre sei Gott
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
in der Heiligen Familie
hast Du uns ein leuchtendes Vorbild geschenkt.
Gib unseren Familien die Gnade, dass auch sie
in Frömmigkeit und Eintracht leben und einander in der Liebe verbunden bleiben. Führe uns alle zur ewigen
Die Erzählung vom Kindermord in Betlehem steht bei Mt 2, 16–18; Matthäus sieht in diesem schrecklichen Vorgang des Wort des Propheten Jeremia (31, 15) erfüllt.
Einen liturgischen Gedenktag dieser kindlichen „Blutzeugen“ im Anschluss an Weihnachten gibt es seit dem 5. Jahrhundert. Cäsarius von Arles, Augustinus und andere Kirchenväter haben die
kindlichen Märtyrer gerühmt, denen es vergönnt war, nicht nur als Zeugen für Jesus, sondern stellvertretend für ihn zu sterben.
Eröffnungsvers
Die Unschuldigen Kinder erlitten für Christus den Tod. Nun folgen sie dem Lamm und singen sein Lob. Ehre sei Gott
Der Apostel Johannes, nach der Überlieferung Verfasser des vierten Evangeliums und dreier Briefe, war ein Bruder Jakobus’ des Älteren und stammte aus Betsaida, wo sein Vater Zebedäus die
Fischerei betrieb.
Johannes war kaum jener sanfte Jüngling, den uns die christliche Kunst gemalt hat; er hatte wie sein Bruder ein heftiges Tempera-ment, Jesus nannte die beiden „Donnersöhne“. Johannes war zuerst
Jünger des Täufers gewesen, dann folgte er Jesus. Das besondere Vertrauen, das Jesus zu ihm hatte, zeigte sich darin, dass er ihm sterbend seine Mutter anvertraute (Joh 19, 26–27).
Eröffnungsvers
Johannes ruhte beim Abendmahl an der Brust des Herrn. Ihm wurden die Geheimnisse des Himmels enthüllt. Die Worte des Lebens hat er dem ganzen Erdkreis verkündet.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
Du hast uns durch den Evangelisten Johannes
einen Zugang eröffnet zum Geheimnis Deines ewigen Wortes.
Lass uns mit erleuchtetem Verstand und liebendem Herzen erfassen, was er in gewaltiger Sprache verkündet hat.
Unter den sieben Diakonen der Gemeinde von Jerusalem (Apg 6, 5) ragte Stephanus heraus als ein Mann voll Heiligen Geistes. Seine Auseinandersetzung mit den
Führern des hellenistischen Judentums endete damit, dass Stephanus vor den Hohen Rat geschleppt und zum Tod verurteilt wurde. Stephanus ist das Urbild des christlichen Märtyrers; er hat Jesus als
den gekreuzigten und in die Herrlichkeit Gottes erhobenen Messias verkündet; er hat „den Menschensohn zur Rechten Gottes stehend“ geschaut und für ihn Zeugnis abgelegt durch sein Wort und mit
seinem Blut.
Eröffnungsvers
Das Tor des Himmels öffnete sich für Stephanus. Er zog als Erster der Blutzeugen ein und empfing die Krone der Herrlich-keit. Ehre sei Gott
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
wir ehren am heutigen Fest
den ersten Märtyrer Deiner Kirche.
Gib, dass auch wir unsere Feinde lieben
und so das Beispiel des heiligen Stephanus nachahmen,
Wo ist Betlehem? Gar nicht weit, gleich nebenan: da, wo wir Jesus finden, in Armut und Liebe. Er ist einer von uns geworden, der ewige Sohn wurde ein kleines
Menschenkind. Er hat lachen und weinen gelernt.
Eröffnungsvers Vgl. Jes 9, 1.5; Lk 1, 33
Ein Licht strahlt heute über uns auf, denn geboren ist uns der Herr. Und man nennt Ihn: Starker Gott, Friedensfürst, Vater der kommenden Welt. Seine Herrschaft
wird kein Ende haben. Ehre sei Gott
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
Dein ewiges Wort ist Fleisch geworden,
um uns mit dem Glanz Deines Lichtes zu erfüllen.
Gib, dass in unseren Werken widerstrahlt, was durch den Glauben in unserem Herzen leuchtet. Darum bitten wir
Gott schweigt nicht für immer. Er hat durch die Propheten gesprochen; er spricht durch den Sohn, der sein Wort ist. „Heute sollt ihr es erfahren“ (Eröffnungsvers),
heute kommt er als der verborgene Gott; „morgen“ wird er kommen mit Macht, um sein Werk zu vollenden. Dann werdet ihr „seine Herrlichkeit schauen“.
Eröffnungsvers Vgl. Ex 16, 6–7
Heute sollt ihr es erfahren: Der Herr kommt, um uns zu erlö-sen, und morgen werdet ihr seine Herrlichkeit schauen. Ehre sei Gott
Tagesgebet
Gütiger Gott,
Jahr für Jahr erwarten wir
voll Freude das Fest unserer Erlösung.
Gib, dass wir Deinen Sohn von ganzem Herzen
als unseren Retter und Heiland aufnehmen, damit wir Ihm
voll Zuversicht entgegengehen können, wenn Er am Ende
der Zeiten als Richter wiederkommt. Er, Der in der Einheit
Gott will, dass wir sehen, was Er will und was Er tut. Daher gibt Er uns die großen Zeichen. Wer die Zeichen sehen kann, weiß auch das Gemeinte. Die Jungfrau und das Kind: Zeichen dafür, dass
unsere Hoffnung in Schwachheit und Armut geboren wird.
Eröffnungsvers(Vgl. Jes 45, 8)
Tauet, ihr Himmel, von oben! Ihr Wolken, regnet herab den Gerechten! Tu dich auf, o Erde, und sprosse den Heiland hervor!
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
gieße Deine Gnade in unsere Herzen ein.
Durch die Botschaft des Engels haben wir
die Menschwerdung Christi, Deines Sohnes, erkannt.
Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit
der Auferstehung. Darum bitten wir durch Ihn, Jesus Christus.
Warten auf einen Menschen, ein Ereignis, ein Fest verändert unser Leben. Wir sind anders, froh und bange zugleich. Wird es geschehen? Wird er kommen? Wie wird es
sein? Werden wir uns verstehen?
Eröffnungsvers: Phil 4, 4.5
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe.
Der Überlieferung nach war Maria am 9. Dezember 1531 erstmals dem damals 57-jährigen Indio Juan Diego Cuauhtla-toatzin auf dem Tepeyac
erschienen.
Sie erteilte ihm in seiner eigenen Sprache den Auftrag, für den Bau einer Kirche auf dem Hügel zu sorgen, um hier den Menschen „Liebe, Hilfe
und Mitgefühl“ geben zu können.
Ortsbischof Juan de Zumarraga war skeptisch und verlangte Beweise.
Es gab weitere Erscheinungen am selben Ort, zuletzt am 12. Dezember 1531. Obwohl es Winter war, blühten auf dem Hügel unzählige „kastilische
Rosen“, die bis dahin in Mexiko unbekannt waren. Juan Diego pflückte sie auf Anweisung Marias und brachte sie dem Bischof in seiner „Tilma“, dem klassischen aztekischen Poncho. Und als er den
Poncho aufschlug, war laut Überlieferung auf dem Stoff das später verehrte Bild der Madonna von Guadalupe mit Gesichtszügen einer Mestizin sichtbar.
Trotz aller Untersuchungen, die auch die antiklerikalen Macht-haber in Mexiko seit Mitte des 19. Jahrhunderts veranlassten,
ist bis heute unerklärlich, wie das Bild auf das Gewebe gelangt ist.
Beobachter sehen in Details des Bildes – etwa in der Gestal-tung der Kleidung, in den Augen, in dem ebenfalls abgebilde-ten Engel, Mond und Strahlen –
diverse Zahlen- und Zeichen-symbole. Zudem ist die „Morenita“ (Dunkelhäutige), wie die abgebildete Frau genannt wird, als Schwangere dargestellt.
Die Jungfrau von Guadalupe ist die Patronin Mexikos, von Nord- und Südamerika und den Philippinen, der
Ungeborenen und der Indios.
Die Verehrung ihres Gnadenbildes trug wesentlich dazu bei, dass sich die indianischen Völker Zentral- und
Südamerikas zum Christentum bekehrten.
Die mexikanische Madonna wird als „Brücke“ zwischen der von den Franziskanern evangelisierten aztekischen
Kultur, dem iberischen Christentum und der Mestizen-Mischkultur gesehen.
Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
Hochfest am8. Dezember
Die Glaubenslehre, dass Maria vom ersten Augenblick ihres Lebens an von aller Erbschuld frei war, hat sich erst im Lauf der Jahrhunderte allmählich geklärt.
Sie wird ausdrücklich in der Heiligen Schrift nicht ausgesprochen, doch wurden einige Aussagen der Schrift schon früh in dem Sinn verstanden, dass Maria das reinste
Geschöpf Gottes war, die neue Eva, die ohne Sünde blieb und so zur „Mutter aller Lebenden“ werden konnte.
Dabei muss klar bleiben, dass Maria auf dem natürlichen Weg als Kind ihrer Eltern geboren wurde und dass auch sie alle Gnade durch Jesus Christus, durch seinen
Kreuzestod, empfangen hat. – Die liturgische Feier der Empfängnis Mariä kam im 9. Jahrhundert von Konstantinopel nach Süditalien und Sizilien; aber durchgesetzt hat sich das Fest von England
her, wo der hl. Anselm von Canterbury es in seiner Diözese einführte. 1476 wurde es durch den Franziskanerpapst Sixtus IV. von der römischen Kirche übernommen. Am 8. Dezember 1854
hat Pius IX. die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis Mariä verbindlich definiert und als Glaubenssatz erklärt.
Das Dogma
Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zu Schmuck und Zierde der jungfräulichen Gottesmutter, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zur
Mehrung der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und definieren Wir: Die Lehre, dass
die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters
des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott offenbart und darum von allen Gläubigen fest und beständig zu glauben.
(Pius IX., Apostolisches Schreiben „Ineffabilis Deus“, verkündet am 8. Dezember 1854)
EröffnungsversJes 61, 10
Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn Er kleidet mich in Gewän-der des Heils, Er hüllt mich in
den Mantel der Rettung und schmückt mich köstlich wie eine Braut.
Tagesgebet
Großer und heiliger Gott,
im Hinblick auf den Erlösertod Christi
hast Du die selige Jungfrau Maria schon im
ersten Augenblick ihres Daseins vor jeder Sünde bewahrt,
um Deinem Sohn eine würdige Wohnung zu bereiten. Höre auf ihre Fürsprache: Mache uns frei von Sünden und erhalte uns
Kriege bringen den Frieden nicht; sie vermehren nur die Angst und die Not. Ist Friede unter den Menschen überhaupt
mög-lich? Nicht, solange die Menschen nicht „umkehren“, anders werden: bereit, zu helfen und einander anzunehmen. Die Menschen: das sind wir.
EröffnungsversVgl. Jes 30, 19.30
Der Herr wird kommen, um die Welt zu erlösen. Volk Gottes, mach dich bereit. Höre auf ihn, und dein Herz wird sich freuen.
Tagesgebet
Allmächtiger und barmherziger Gott,
Deine Weisheit allein zeigt uns den rechten Weg.
Lass nicht zu, dass irdische Aufgaben und Sorgen uns hindern,
Deinem Sohn entgegenzugehen. Führe uns durch Dein Wort und Deine Gnade zur Gemeinschaft mit Ihm, Der in der Einheit des Heiligen Geistes mit Dir lebt und herrscht in
alle Ewigkeit.
Der Anfang der Geschichte und ihre Vollendung durch Christus, das Kommen des Herrn und Seine machtvolle Anwesenheit in unserer Welt: im Advent wird uns das alles
gegenwärtig. Gott kommt uns entgegen. Wir brechen auf in die Zukunft, die Er uns bereitet.
Eröffnungsvers:Ps 25 (24), 1-3
Zu Dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Mein Gott, Dir vertraue ich. Lass mich nicht scheitern, lass meine Feinde nicht triumphieren! Denn niemand, der
auf Dich hofft, wird zuschanden.
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
alles steht in Deiner Macht;
Du schenkst das Wollen und das Vollbringen.
Hilf uns, dass wir auf dem Weg der Gerechtigkeit
Christus entgegengehen und uns durch Taten der Liebe
auf Seine Ankunft vorbereiten, damit wir den Platz zu Seiner Rechten erhalten, wenn Er wiederkommt in Herrlichkeit.
Andreas stammte aus Betsaida und war Fischer. Er war zuerst Jünger Johannes‘ des Täufers, trat dann, als er das Zeugnis des Täufers über Jesus, „das Lamm Gottes“,
hörte, in dessen Gefolgschaft über (Joh 1,35-40) und gehörte zur Gruppe der Zwölf.
Er gewann auch seinen Bruder Petrus für Jesus (Joh 1,40-42).
Er trat bei der Speisung der Fünftausend hervor (Joh 6,8-9), und an ihn wandten sich die Griechen, die nach dem Einzug in Jerusalem mit Jesus sprechen wollten
(Joh 12,23).
Später hat Andreas, der Überlieferung zufolge, am Schwarzen Meer und in
Griechenland das Evangelium gepredigt und ist in Patras in Achaia den Martertod am Kreuz gestorben.
Eröffnungsvers: Vgl. Mt 4, 18-19
Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brü-der, Petrus und Andreas. Er sagte zu ihnen: "Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu
Menschenfischern machen."
Wir hören „König“ und denken an Macht auf der einen, gehor-same Unterwerfung auf der anderen Seite. In dieser Sprache wird auch im Alten Testament das Königtum
Gottes darge-stellt.
Durch Jesus Christus haben wir Sein anderes Verständnis von Königtum gelernt. Er ist ein König, der misshandelt und ans Kreuz geschlagen wird. Er ist König
gerade durch das Kreuz: durch Seine Hingabe für die Vielen.
Eröffnungsvers. Offb 5, 12; 1, 6
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfan-gen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre. Ihm sei die
Herrlichkeit und die Herrschermacht in Ewigkeit.
Das heutige Fest, ursprünglich Gedenktag der Einweihung einer Marienkirche in Jerusalem, wird im Osten seit dem 6. Jahrhundert als Marienfest gefeiert: der Einzug
der heiligen Mutter Gottes in den Tempel.
Gemeint ist damit die Darstellung und Darbringung Marias im Tempel durch ihre Eltern Joachim und Anna. Darüber wird in den vier kanonischen Evangelien nichts
berichtet; die Über-lieferung stützt sich vor allem auf das apokryphe (unechte) Protoevangelium des Jakobus.
In der römischen Kirche wurde das Fest zunächst abgelehnt, doch hat es sich seit dem 14. Jahrhundert allmählich durch-gesetzt.
Der jetzige deutsche Name „Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem“ legt den Festinhalt nicht fest. „Mariä Opferung“ ist als geschichtlicher Vorgang sehr
fragwürdig; richtiger wird es sein, Maria selbst als den lebendigen Tempel Gottes zu ehren; durch das vorbehaltlose Ja zu ihrer Berufung ist Maria die heilige Stadt Gottes geworden, die Erfüllung
des alten Jerusalem und das Urbild der christlichen Kirche.
Tagesgebet
Gütiger Gott,
wir gedenken am heutigen Tag
der seligen Jungfrau Maria, die Du
mit der Fülle Deiner Gnade beschenkt hast.
Höre auf ihre Fürsprache und lass auch uns
am Reichtum Deiner Gnade teilhaben, damit wir
mit ganzer Hingabe und frohem Vertrauen vor Dir leben.
Der Allerseelentag am 2. November geht auf den heiligen Abt Odilo von Cluny zurück; er hat diesen Gedenktag in allen von Cluny abhängigen Klöstern
eingeführt.
Das Dekret Odilos vom Jahr 998 ist noch erhalten. Bald wur-de der Allerseelentag auch außerhalb der Klöster gefeiert.
Wenn der 02. November auf einen Sonntag fällt, wird das Gedächtnis Allerseelen an diesem Tag begangen.
Eröffnungsvers:1 Thess 4, 14; 1 Kor 15, 22
Wie Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die in Jesus Entschlafenen mit ihm vereinen. Denn wie in Adam alle sterben, so werden
in Christus einst alle lebendig gemacht.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
wir glauben und bekennen,
dass Du Deinen Sohn als Ersten
von den Toten auferweckt hast. Stärke unsere Hoffnung,
Die Anfänge des Allerheiligenfestes gehen bis ins 4. Jahrhun-dert zurück.
Ephräm der Syrer und Johannes Chrysostomus kennen bereits ein Fest aller heiligen Märtyrer am 13. Mai bzw. am 1. Sonntag nach Pfingsten, der im
griechischen Kalender heute noch der Sonntag der Heiligen heißt.
Im Abendland gab es seit dem 7. Jahrhundert ein Fest aller heiligen Märtyrer am 13. Mai (Einweihung des römischen
Pan-theons zu Ehren der seligen Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer am 13. Mai 609).
Das Fest aller Heiligen (nicht nur der Märtyrer) am 1. November kam im 8. Jahrhundert aus Irland und England auf
den euro-päischen Kontinent und hat sich bald allgemein durchgesetzt.
Allerheiligen ist wie ein großes Erntefest; eine „Epiphanie von Pfingsten“ hat man es auch genannt. Die Frucht, die aus dem Sterben des Weizenkorns wächst und
reift, sehen wir. Noch ist die Ernte aber nicht beendet; Allerheiligen richtet unseren Blick auf das Endziel, für das Gott uns geschaffen hat. Noch stöhnen wir unter der Last der Vergänglichkeit,
aber uns trägt die Gemeinschaft der durch Gottes Erwählung Berufenen und Geheiligten; uns treibt die Hoffnung, dass auch wir zur Frei-heit und Herrlichkeit der Kinder Gottes gelangen werden. Und
wir besitzen als Anfangsgabe den Heiligen Geist.
Eröffnungsvers
Freut euch alle im Herrn am Fest aller Heiligen; mit uns freu-en sich die Engel und loben Gottes Sohn.
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
Du schenkst uns die Freude,
am heutigen Fest die Verdienste
aller Deiner Heiligen zu feiern. Erfülle
auf die Bitten so vieler Fürsprecher unsere Hoffnung
Simon mit dem Beinamen „der Eiferer“ gehörte vermutlich zu der kämpferisch nationalistischen Gruppe der Zeloten (Mt 10,4; Mk 3,18;
Lk 6,15; Apg 1,14).
Im Übrigen wissen wir von ihm nicht mehr, als dass er zum Kreis der Zwölf berufen wurde.
Später soll er in Ägypten und Persien gepredigt und in Per-sien zusammen mit Judas Thaddäus das Martyrium erlitten haben.
Dieser Judas Thaddäus wird in Lk 6,16 und Apg 1,13 „Judas des Jakobus“ genannt, was wahrscheinlich als „Sohn (nicht Bruder) des Jakobus“ zu verstehen ist.
Welcher Jakobus hier gemeint ist, wissen wir nicht. Auch Judas scheint aus nationalistischen Kreisen zu stammen und in Jesus zunächst einen politischen Messias,
einen nationa-len Befreier, erwartet zu haben.
Eröffnungsvers
Diese Heiligen hat der Herr in Liebe erwählt, Er gab ihnen Seine Herrlichkeit.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott
durch die Botschaft der Apostel
hast Du uns zur Erkenntnis Deines Namens geführt.
Mehre auf die Fürsprache der Heiligen Simon und Judas
die Zahl der Gläubigen und festige in der Kirche das Vertrauen auf Deine Hilfe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Lukas, der als Verfasser des dritten Evangeliums und der Apostelgeschichte gilt, war nach der Überlieferung in Antio-chien in Syrien als Heide geboren; nach Kol
4,14 war er Arzt und hat als solcher gewiss auch den Apostel Paulus behan-delt.
Für sein Evangelium hat er als Quellen das Markusevange-lium und andere Überlieferungen benützt, dem Ganzen aber sein persönliches Gepräge gegeben. Er betont vor
allem die Barmherzigkeit Gottes und die Liebe Jesu zu den Armen und den Sündern; über das Gebet und über den Heiligen Geist sagt Lukas mehr als Matthäus und Markus.
In der Apostelgeschichte berichtet er mit historischem Blick und literarischer Kunst über die Anfänge des Christentums. Auch hier hat er verschiedene Quellen
benützt; zum guten Teil konnte er als Augenzeuge berichten, da er Paulus auf der zweiten und der dritten Missionsreise begleitete und auch während der römischen Gefangenschaft in seiner Nähe
war (vgl. Kol 4,10-14; Phlm 24; 2 Tim 4,11).
Die liturgische Verehrung des hl. Lukas ist seit dem 8. Jahr-hundert bezeugt.
EröffnungsversJes 52, 7
Willkommen ist der Freudenbote, der den Frieden ankündigt, der gute Nachricht bringt und die Rettung verheißt.
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
Du hast den Evangelisten
Lukas auserwählt, in Wort und Schrift
das Geheimnis Deiner Liebe zu den Armen
zu verkünden. Gib, dass alle, die sich Christen nennen,
ein Herz und eine Seele sind, und lass alle Völker der Erde
Das Rosenkranzgebet in seiner heutigen Form wurde seit dem 15. Jahrhundert vor allem von den Dominikanern und den Jesuiten verbreitet.
Das Rosenkranzfest gilt nicht dem Rosenkranz selbst, son-dern der „Rosenkranzkönigin“, der Jungfrau Maria.
Das Fest wurde von dem Dominikanerpapst Pius V. 1572 zur Erinnerung an den Sieg über die Türken in der Seeschlacht bei Lepanto (7. Oktober 1571) eingeführt.
Nach dem Sieg über die Türken bei Peterwardein (Ungarn) am 5. August 1716 wurde das Fest auf Bitten Karls VI. auf
die ganze Kirche ausgedehnt.
EröffnungsversLk 1, 28.42
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines
Leibes.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott
gieße Deine Gnade in
unsere Herzen ein. Durch die Botschaft
des Engels haben wir die Menschwerdung Christi,
Deines Sohnes, erkannt. Höre auf die Fürsprache
der seligen Jungfrau Maria und führe uns durch Sein Leiden
Der Glaube an Engel, d. h. mächtige Geistwesen, die in der Welt Gottes und der Menschen eine Rolle spielen, wird schon in der Heiligen Schrift ausgesprochen,
wenn auch nicht eigentlich geklärt.
Im Alten Testament ist der „Engel Gottes“ (Engel Jahwes) der hilfreiche Bote Gottes (Gen 16,7; 21,17; Ex 14,19; 2 Kön 19,35). In späteren Schriften (z. B. Daniel) finden wir Namen von Engeln, denen
bestimmte Aufgaben zugewiesen sind.
Im Neuen Testament spielen die Engel eine Rolle im Leben Jesu und der Urkirche. Es gibt dämonische, satanische Mächte,
und es gibt auch die guten Engel, die den Menschen helfen, sie
führen und beschützen.
Der Glaube an die Schutzengel stützt sich vor allem auf Mt 18,10. -
Die liturgische Verehrung der Schutzengel hat sich vor allem im 15. und 16. Jahrhundert verbreitet, zunächst in Verbin-dung mit dem Fest des Erzengels
Michael (29. September); 1670 hat Papst Klemens X. das Schutzengelfest für die gan-ze Kirche vorgeschrieben und auf den 2. Oktober festgelegt.
Eröffnungsvers:Dan 3, 59
Preist den Herrn, ihr Engel des Herrn; lobt und rühmt Ihn in Ewigkeit!
Tagesgebet
Gott,
in Deiner Vorsehung
sorgst Du für alles, was Du geschaffen hast.
Sende uns Deine heiligen Engel zu Hilfe, dass sie uns
Das biblische Wort für Engel bedeutet „Bote“: nach Hebr 1,14 sind die Engel Geister, die im Dienst Gottes stehen und die er denen zu Hilfe
schickt, die gerettet werden sollen.
Im Alten Testament werden die Engel auch als „Heilige“ oder als „Söhne Gottes“ bezeichnet. Unter ihnen werden die Kerubim und die
Serafim (Einzahl: Kerub und Seraf) besonders hervorgehoben.
Einzelne werden mit Namen genannt: Michael („Wer ist wie Gott?“). Gabriel („Kraft Gottes“ oder „Held Gottes“), Rafael („Gott
heilt“).
Das heutige Engelfest ist ursprünglich das Weihefest der Kirche des hl. Michael an der Via Salaria in Rom. Mit Michael zusammen
werden jetzt auch Gabriel und Rafael gefeiert, die im früheren Kalender eigene Gedenktage hatten (24. März und 24. Oktober).
Eröffnungsvers:Ps 103 (102), 20
Lobt den Herrn, ihr, Seine Engel, ihr starken Helden, die Seine Befehle vollstrecken, Seinen Worten gehorsam.
Tagesgebet
Gott,
Du ordnest alles
mit Macht und Weisheit;
Engeln und Menschen teilst Du ihre Dienste zu.
Gib, dass die Macht des Bösen nicht überhand nimmt,
Matthäus, nach der Überlieferung der Verfasser des ersten Evangeliums, war Zöllner in Kafarnaum, wahrscheinlich im Dienst des Herodes Antipas.
In der Berufungsgeschichte bei Markus heißt er „Levi, Sohn des Alphäus“ (Mk 2,14: vgl. Lk 5,27); bei Mt 9,9 und in den Apostellisten heißt er einfach
Matthäus.
Nach seiner Berufung gab Matthäus für Jesus und seine Begleitung ein Festessen, bei dem Jesus zu den Pharisäern das Wort sagte: „... Ich bin gekommen, um die
Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.“ - Später soll Matthäus in Äthiopien, Parthien und Persien das Evangelium gepredigt haben. Seine Reliquien werden in Salerno verehrt.
Eröffnungsvers Mt 28, 19-20
So spricht der Herr: Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie und lehrt sie alles befolgen, was ich euch geboten
habe.
Die Erinnerung an die Schmerzen Mariens am heutigen Tag ist in Verbindung mit dem Fest Kreuzerhöhung zu verstehen (ebenso wie das frühere Fest der Schmerzen
Mariens am Freitag vor dem Palmsonntag).
Die Verehrung der „Sieben Schmerzen Mariens“ ist im Mittelalter aufgekommen.
In Deutschland wurde das entsprechende Fest vereinzelt (Köln, Erfurt) im 15. Jahrhundert gefeiert.
1667 wurde das Fest dem Servitenorden gestattet;
1814 wurde es von Pius VII. allgemein eingeführt.
Die „Sieben Schmerzen Mariens“, nach den liturgischen Texten: 1. die Weissagung Simeons (Lk 2,34-35); 2. die Flucht nach Ägypten (Mt 2, 13-15); 3. das
dreitägige Suchen nach Jesus bei der Wallfahrt zum Tempel (Lk 2,41-52); 4. der Weg nach Golgota; 5. die Kreuzigung Jesu; 6. die Abnahme Jesu vom Kreuz; 7. die Grablegung Jesu.
Eröffnungsvers Lk 2, 34-35
Simeon sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet
werden; er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
du hast der Mutter Jesu
die Kraft verliehen, unter dem Kreuz
zu stehen und das Leiden Ihres Sohnes zu teilen.
Hilf uns, täglich unser Kreuz anzunehmen, damit wir auch
an der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus teilhaben,
Das Kreuzfest im September hat seinen Ursprung in Jeru-salem; dort wurde am 13. September 335 die Konstanti-nische Basilika über dem Heiligen Grab
feierlich eingeweiht.
Der 13. September war auch der Jahrestag der Auffindung des Kreuzes gewesen.
Am 14. September, dem Tag nach der Kirchweihe, wurde in der neuen Kirche dem Volk zu ersten Mal das Kreuzesholz gezeigt („erhöht“) und zur Verehrung
dargereicht.
Später verband man mit diesem Fest auch die Erinnerung an die Wiedergewinnung des heiligen Kreuzes durch Kaiser Heraklius im Jahr 628; zuvor war das Kreuz an die Perser verloren gegangen,
Heraklius brachte es feierlich an seinen Platz in Jerusalem zurück.
Eröffnungsvers Vgl. Gal 6, 14
Wir rühmen uns des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus. In ihm ist uns Heil geworden und Auferstehung und Leben. Durch ihn sind wir erlöst und befreit.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
Deinem Willen gehorsam,
hat Dein geliebter Sohn den Tod am Kreuz
auf sich genommen, um alle Menschen zu erlösen.
Gib, dass wir in der Torheit des Kreuzes Deine Macht und Weisheit erkennen und in Ewigkeit teilhaben an
Das Fest Mariä Namen wurde im 16. Jahrhundert zuerst in Spanien eingeführt;
Papst Innozenz XI. führte es 1683 in der ganzen abendlän-dischen Kirche ein zum Dank für den Sieg über die Türken bei Wien.
Im römischen Kalender von 1970 wurde dieses Fest gestri-chen, da es eine Doppelung zum Fest Mariä Geburt darstellt. Im deutschen Sprachgebiet ist es erhalten
geblieben.
Der Name Maria (hebräisch Marjam, Mirjam) wird verschieden gedeutet, aber keine von der etwa sechzig
Deutungen ist sicher.
Die erste uns bekannte Person mit diesem Namen ist Mirjam, die Schwester des Mose (Ex 15,20); es ist möglich, dass
der Name ursprünglich nicht hebräisch, sondern ägyp-tisch ist; dann könnte er bedeuten: „die von Gott (Jahwe) Geliebte, Bevorzugte“.
Andere Deutungen (Herrin, Schöne, Stern des Meeres) sind noch unsicherer.
Tagesgebet
Gott, unser Retter,
der Name der seligen Jungfrau Maria
ist für uns ein Zeichen der Hoffnung geworden.
Befreie uns auf Ihre Fürsprache aus allen Gefahren