Auswahl der Bibelstellen

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aus der Heiligen Schrift

werden täglich neu hinzugefügt.



 

Woche vom 05.08.2018 bis 11.08.2018

 

Samstag der 18. Woche im Jahreskreis

 

Buch Habakuk 1,12-17.2,1-4.

Herr, bist nicht du von Ewigkeit her mein heiliger Gott? Wir wollen nicht sterben. Herr, du hast sie doch nur dazu gerufen, an uns das Gericht zu vollziehen: Du, unser Fels, du hast sie dazu bestimmt, uns zu bestrafen.

Deine Augen sind zu rein, um Böses mit anzusehen, du kannst der Unterdrückung nicht zusehen. Warum siehst du also den Treulosen zu und schweigst, wenn der Ruchlose den Gerechten verschlingt? Warum behandelst du die Menschen wie die Fische im Meer, wie das Gewürm, das keinen Herrn hat?

Mit der Angel holt er sie alle herauf, er schleppt sie weg in seinem Netz und rafft sie fort in seinem Fischgarn; er freut sich darüber und jubelt. Deshalb opfert er seinem Netz und bringt seinem Fischgarn Rauchopfer dar; denn durch sie hat er reichen Gewinn und ein üppiges Mahl.

Darum zückt er unablässig sein Schwert, um ohne Erbarmen die Völker zu morden. Ich will auf meinem Wachtturm stehen, ich stelle mich auf den Wall und spähe aus, um zu sehen, was er mir sagt, was er auf meine Klage entgegnet.

Der Herr gab mir Antwort und sagte: Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, damit man es mühelos lesen kann. Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst; aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung; wenn es sich verzögert, so warte darauf; denn es kommt, es kommt und bleibt nicht aus. Sieh her: Wer nicht rechtschaffen ist, schwindet dahin, der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben.

 

Psalm 9(9A),8-9.10-11.12-13.

Der Herr aber thront für ewig; 

er stellt seinen Thron auf zum Gericht.

Er richtet den Erdkreis gerecht, 

er spricht den Völkern das Urteil, das sie verdienen.

So wird der Herr für den Bedrückten zur Burg,

zur Burg in Zeiten der Not.

Darum vertraut dir, wer deinen Namen kennt; denn du, Herr, verläßt keinen, der dich sucht.

Singt dem Herrn, der thront auf dem Zion, verkündet unter den Völkern seine Taten!

Denn er, der jede Blutschuld rächt, denkt an die Armen, und ihren Notschrei vergißt er nicht.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 17,14-20.

In jener Zeit trat ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie

und sagte: Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden. Immer wieder fällt er ins Feuer oder ins Wasser.

Ich habe ihn schon zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen. Da sagte Jesus: O du ungläubige und unbelehrbare Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn her zu mir! Dann drohte Jesus dem Dämon. Der Dämon verließ den Jungen, und der Junge war von diesem Augenblick an geheilt.

Als die Jünger mit Jesus allein waren, wandten sie sich an ihn und fragten: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben?

Er antwortete: Weil euer Glaube so klein ist. Amen, das sage ich euch: Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort!, und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein.


 

Fest des Hl. Laurentius

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 9,6-10.

Brüder! Denkt daran: Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten; wer reichlich sät, wird reichlich ernten.

Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.

In seiner Macht kann Gott alle Gaben über euch ausschütten, so dass euch allezeit in allem alles Nötige ausreichend zur Verfügung steht und ihr noch genug habt, um allen Gutes zu tun,

wie es in der Schrift heißt: Reichlich gibt er den Armen; seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer. Gott, der Samen gibt für die Aussaat und Brot zur Nahrung, wird auch euch das Saatgut geben und die Saat aufgehen lassen; er wird die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen.

 

Psalm 112(111),1-2.5-6.7-8.9-10.

Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt 

und sich herzlich freut an seinen Geboten.

Seine Nachkommen werden mächtig im Land, 

das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet.

Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist, 

der das Seine ordnet, wie es recht ist.

Niemals gerät er ins Wanken; 

ewig denkt man an den Gerechten.

Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung; 

sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.

Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nie; 

denn bald wird er herabschauen auf seine Bedränger.

Reichlich gibt er den Armen, 

sein Heil hat Bestand für immer; 

er ist mächtig und hoch geehrt.

Voll Verdruss sieht es der Frevler, 

er knirscht mit den Zähnen und geht zugrunde. 

Zunichte werden die Wünsche der Frevler.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 12,24-26.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.

Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.

Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.


 

Donnerstag der 18. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 31,31-34.

Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde, nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war - Spruch des Herrn.

Denn das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe - Spruch des Herrn: Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, klein und groß, werden mich erkennen - Spruch des Herrn. Denn ich verzeihe ihnen die Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr.

 

Psalm 51(50),12-13.14-15.18-19.

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, 

und gib mir einen neuen, beständigen Geist!

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, 

und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!

Mach mich wieder froh mit deinem Heil; 

mit einem willigen Geist rüste mich aus!

Dann lehre ich Abtrünnige deine Wege, 

und die Sünder kehren um zu dir.

Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; 

an Brandopfern hast du kein Gefallen.

Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, 

ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz 

wirst du, Gott, nicht verschmähen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 16,13-23.

In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn?

Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.

Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!

Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.

Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Messias sei.

Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen.

Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!

Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.


 

Mittwoch der 18. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 31,1-7.

In jener Zeit - Spruch des Herrn - werde ich der Gott aller Stämme Israels sein, und sie werden mein Volk sein.

So spricht der Herr: Gnade fand in der Wüste das Volk, das vom Schwert verschont blieb; Israel zieht zum Ort seiner Ruhe.

Aus der Ferne ist ihm der Herr erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir so lange die Treue bewahrt.

Ich baue dich wieder auf, du sollst neu gebaut werden, Jungfrau Israel. Du sollst dich wieder schmücken mit deinen Pauken, sollst ausziehen im Reigen der Fröhlichen.

Wieder sollst du Weingärten pflanzen auf Samarias Bergen. Wer Pflanzungen anlegt, darf ihre Früchte genießen. Denn es kommt der Tag, da rufen die Wächter auf Efraims Bergland: Auf, lasst uns hinaufpilgern nach Zion zum Herrn, unserem Gott.

Ja, so spricht der Herr: Jubelt Jakob voll Freude zu, und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, lobsingt und sagt: Der Herr hat sein Volk gerettet, den Rest Israels.

 

Buch Jeremia 31,10.11-12ab.13.

Hört, ihr Völker, das Wort des Herrn, 

verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt: 

Er, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln 

und hüten wie ein Hirt seine Herde.

Denn der Herr wird Jakob erlösen 

und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.

Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe,

sie strahlen vor Freude über die Gaben des Herrn.

Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, 

Jung und Alt sind fröhlich. 

Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, 

tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 15,21-28.

In jener Zeit zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.

Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie von ihrer Sorge, denn sie schreit hinter uns her. Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.

Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen.

Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.


 

Dienstag der 18. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 30,1-2.12-15.18-22.

Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging: So spricht der Herr, der Gott Israels: Schreib dir alle Worte, die ich dir gesagt habe, in ein Buch!

Ja, so spricht der Herr: Arg ist dein Schaden, unheilbar deine Wunde. Niemand verschafft dir Recht. Für das Geschwür gibt es keine Heilung, keine Genesung gibt es für dich. Alle deine Freunde haben dich vergessen, sie kümmern sich nicht mehr um dich. Denn wie ein Feind schlägt, so habe ich dich geschlagen mit harter Züchtigung wegen deiner vielfachen Schuld und deiner zahlreichen Sünden.

Was schreist du über deinen Schaden und dein arges Leiden? Wegen deiner vielfachen Schuld und deiner zahlreichen Sünden habe ich dir das getan.

So spricht der Herr: Seht, ich wende das Geschick der Zelte Jakobs, seiner Wohnstätten erbarme ich mich. Die Stadt soll auf ihrem Schutthügel aufgebaut werden, die Burg auf ihrem alten Platz stehen. Lobgesang wird dort erschallen, die Stimme fröhlicher Menschen. Ich will ihre Zahl vermehren, sie sollen nicht weniger werden; ich will ihnen Ehre verschaffen, sie sollen nicht verachtet werden.

Die Söhne Jakobs werden sein wie ehedem, seine Gemeinde wird vor mir bestehen bleiben, doch alle seine Unterdrücker ziehe ich zur Rechenschaft.

Sein Machthaber wird ihm selbst entstammen, sein Herrscher aus seiner Mitte hervorgehen. Ich gewähre ihm Zutritt, so dass er mir nahen kann; denn wer sonst dürfte sein Leben wagen, um mir zu nahen? - Spruch des Herrn. Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein.

 

Psalm 102(101),16-17.18-19.20-21.29.22.

Die Völker fürchten den Namen des Herrn 

und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.

Denn der Herr baut Zion wieder auf 

und erscheint in all seiner Herrlichkeit.

Er wendet sich dem Gebet der Verlassenen zu, 

ihre Bitten verschmäht er nicht.

Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, 

damit das Volk, das noch erschaffen wird, den Herrn lobpreise.

Denn der Herr schaut herab aus heiliger Höhe, 

vom Himmel blickt er auf die Erde nieder;

er will auf das Seufzen der Gefangenen hören 

und alle befreien, die dem Tod geweiht sind,

Die Kinder deiner Knechte werden in Sicherheit wohnen, 

ihre Nachkommen vor deinem Antlitz bestehen,

damit sie den Namen des Herrn auf dem Zion verkünden 

und sein Lob in Jerusalem.

 

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 14,22-36.

Nachdem Jesus die Menge gespeist hatte, forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken.

Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg.

Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See.

Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst.

Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!

Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu.

Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?

Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.

Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn. Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret.

Als die Leute dort ihn erkannten, schickten sie Boten in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.


 

Fest der Verklärung des Herrn

 

Zweiter Brief des Apostels Petrus 1,16-19.

Brüder! Wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt, als wir euch die machtvolle Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, verkündeten, sondern wir waren Augenzeugen seiner Macht und Größe.

Er hat von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit empfangen; denn er hörte die Stimme der erhabenen Herrlichkeit, die zu ihm sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.

Diese Stimme, die vom Himmel kam, haben wir gehört, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren. Dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden, und ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen.

 

Psalm 97(96),1-2.5-6.8-9.

Der Herr ist König. Die Erde frohlocke. 

Freuen sollen sich die vielen Inseln.

Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel, 

Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen seines Throns.

Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn, 

vor dem Antlitz des Herrschers aller Welt.

Seine Gerechtigkeit verkünden die Himmel, 

seine Herrlichkeit schauen alle Völker.

Zion hört es und freut sich, 

Judas Töchter jubeln, Herr, über deine Gerichte.

Denn du, Herr, bist der Höchste über der ganzen Erde, 

hoch erhaben über alle Götter.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 17,1-9.

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht.

Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus.

Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.

Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden.

Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus.

Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.


 

18. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch Exodus 16,2-4.12-15.

In jenen Tagen murrte die ganze Gemeinde der Israeliten in der Wüste gegen Mose und Aaron.

Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten durch die Hand des Herrn gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen.

Da sprach der Herr zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht.

Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: Am Abend werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt sein von Brot, und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin.

Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager. Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde.

Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt.

 

Psalm 78(77),3.4ab.23-24.25.54.

Was wir hörten und erfuhren, 

was uns die Väter erzählten,

das wollen wir unseren Kindern nicht verbergen,

sondern dem kommenden Geschlecht erzählen.

Er gebot den Wolken droben 

und öffnete die Tore des Himmels.

Er ließ Manna auf sie regnen als Speise, 

er gab ihnen Brot vom Himmel.

Da aßen die Menschen Wunderbrot; 

Gott gab ihnen Nahrung in Fülle.

Er brachte sie in sein heiliges Land, in die Berge, 

die er erwarb mit mächtiger Hand.

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 4,17.20-24.

Brüder! Ich sage es euch und beschwöre euch im Herrn: Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken!

Das aber entspricht nicht dem, was ihr von Christus gelernt habt.

Ihr habt doch von ihm gehört und seid unterrichtet worden in der Wahrheit, die Jesus ist.

Legt den alten Menschen ab, der in Verblendung und Begierde zugrunde geht, ändert euer früheres Leben, und erneuert euren Geist und Sinn!

Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,24-35.

In jener Zeit als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger am Ufer das Sees waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus.

Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?

Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.

Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.

Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot!

Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.


 

Woche vom 29.07.2018 bis 04.08.2018

 

Samstag der 17. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 26,11-16.24.

In jenen Tagen sagten die Priester und Propheten zu den Beamten und zum ganzen Volk: Dieser Mann hat den Tod verdient; denn er hat gegen diese Stadt geweissagt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt.

Jeremia aber erwiderte allen Beamten und dem ganzen Volk: Der Herr hat mich gesandt, damit ich als Prophet gegen dieses Haus und diese Stadt alle Worte verkünde, die ihr gehört habt. Nun also, bessert euer Verhalten und euer Tun, und hört auf die Stimme des Herrn, eures Gottes! Dann wird den Herrn das Unheil reuen, das er euch angedroht hat.

Ich selbst bin in eurer Hand; macht mit mir, was ihr für gut und recht haltet. Aber das sollt ihr wissen: Wenn ihr mich tötet, bringt ihr unschuldiges Blut über euch, über diese Stadt und ihre Einwohner. Denn der Herr hat mich wirklich zu euch gesandt, damit ich euch alle diese Worte in die Ohren rufe.

Da sagten die Beamten und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: Dieser Mann hat den Tod nicht verdient; denn er hat zu uns im Namen des Herrn, unseres Gottes, geredet. Ahikam jedoch, der Sohn Schafans, beschützte Jeremia, so dass man ihn nicht dem Volk auslieferte, das ihn töten wollte.

 

Psalm 69(68),15-16.30-31.33-34.

Entreiß mich dem Sumpf, damit ich nicht versinke. 

Zieh mich heraus aus dem Verderben, aus dem tiefen Wasser!

Lass nicht zu, dass die Flut mich überschwemmt, 

die Tiefe mich verschlingt, 

der Brunnenschacht über mir seinen Rachen schließt.

Ich aber bin elend und voller Schmerzen; 

doch deine Hilfe, o Gott, wird mich erhöhen.

Ich will den Namen Gottes rühmen im Lied, 

in meinem Danklied ihn preisen.

Schaut her, ihr Gebeugten, und freut euch; 

ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf!

Denn der Herr hört auf die Armen, 

er verachtet die Gefangenen nicht.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 14,1-12.

In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte.

Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm.

Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus.

Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen. Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten.

Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr, dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte.

Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen.

Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen.

Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen, und sie brachte ihn ihrer Mutter.

Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles.

 

Freitag der 17. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 26,1-9.

Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, erging vom Herrn dieses Wort: So spricht der Herr: Stell dich in den Vorhof des Hauses des Herrn, und sag zu den Leuten, die aus allen Städten Judas kommen, um im Haus des Herrn anzubeten, alles, was ich dir ihnen zu verkünden aufgetragen habe; kein Wort sollst du weglassen.

Vielleicht hören sie und kehren um, jeder von seinem bösen Weg, so daß mich das Unheil reut, das ich ihnen wegen ihrer schlechten Taten zugedacht habe. Sag also zu ihnen: So spricht der Herr: Wenn ihr nicht auf mein Wort hört und meiner Weisung nicht folgt, die ich euch gegeben habe, wenn ihr nicht auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, hört, die ich immer wieder zu euch sende, obwohl ihr nicht hört, dann verfahre ich mit diesem Haus wie mit Schilo und mache diese Stadt zu einem Fluch bei allen Völkern der Erde.

Die Priester, die Propheten und das ganze Volk hörten, wie Jeremia diese Worte vor dem Haus des Herrn vortrug.

Als Jeremia alles gesagt hatte, was er im Auftrag des Herrn vor dem ganzen Volk zu verkünden hatte, ergriffen ihn die Priester, die Propheten und alles Volk und schrien: Jetzt mußt du sterben.

Warum weissagst du im Namen des Herrn: Wie Schilo wird es diesem Haus gehen, und diese Stadt wird verwüstet und entvölkert werden? Das ganze Volk rottete sich beim Haus des Herrn um Jeremia zusammen.

 

Psalm 69(68),5.8-9.10.13-14.

Zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf 

sind die, die mich grundlos hassen. 

Zahlreich sind meine Verderber, meine verlogenen Feinde. 

Was ich nicht geraubt habe, soll ich erstatten.

Denn deinetwegen erleide ich Schmach, 

und Schande bedeckt mein Gesicht.

Entfremdet bin ich den eigenen Brüdern, 

den Söhnen meiner Mutter wurde ich fremd.

Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt; 

die Schmähungen derer, die dich schmähen,

haben mich getroffen.

Man redet über mich in der Versammlung am Tor, 

von mir singen die Zecher beim Wein.

Ich bete zu dir, 

Herr, zur Zeit der Gnade. 

Erhöre mich in deiner großen Huld, 

Gott, hilf mir in deiner Treue!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 13,54-58.

In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun?

Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles?

Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie.

Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.


 

Donnerstag der 17. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 18,1-6.

Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging: Mach dich auf, und geh zum Haus des Töpfers hinab! Dort will ich dir meine Worte mitteilen. So ging ich zum Haus des Töpfers hinab. Er arbeitete gerade mit der Töpferscheibe.

Missriet das Gefäß, das er in Arbeit hatte, wie es beim Ton in der Hand des Töpfers vorkommen kann, so machte der Töpfer daraus wieder ein anderes Gefäß, ganz wie es ihm gefiel.

Da erging an mich das Wort des Herrn: Kann ich nicht mit euch verfahren wie dieser Töpfer, Haus Israel? - Spruch des Herrn. Seht, wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel.

 

Psalm 146(145),2-3.4-5.6.10.

Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, 

meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.

Verlasst euch nicht auf Fürsten, 

auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt.

Haucht der Mensch sein Leben aus 

und kehrt er zurück zur Erde, 

dann ist es aus mit all seinen Plänen.

Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist 

und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt.

Der Herr hat Himmel und Erde gemacht, 

das Meer und alle Geschöpfe; 

er hält ewig die Treue.

Der Herr ist König auf ewig, 

dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 13,47-52.

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg.

So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.

Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja.

Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.


 

Mittwoch der 17. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 15,10.16-21.

Weh mir, Mutter, dass du mich geboren hast, einen Mann, der mit aller Welt in Zank und Streit liegt. Ich bin niemands Gläubiger und niemands Schuldner, und doch fluchen mir alle. Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort war mir Glück und Herzensfreude; denn dein Name ist über mir ausgerufen, Herr, Gott der Heere.

Ich sitze nicht heiter im Kreis der Fröhlichen; von deiner Hand gepackt, sitze ich einsam; denn du hast mich mit Groll angefüllt.

Warum dauert mein Leiden ewig und ist meine Wunde so bösartig, dass sie nicht heilen will? Wie ein versiegender Bach bist du mir geworden, ein unzuverlässiges Wasser.

Darum - so spricht der Herr: Wenn du umkehrst, lasse ich dich umkehren, dann darfst du wieder vor mir stehen. Redest du Edles und nicht Gemeines, dann darfst du mir wieder Mund sein. Jene sollen sich dir zuwenden, du aber wende dich ihnen nicht zu.

Dann mache ich dich für dieses Volk zur festen, ehernen Mauer. Mögen sie dich bekämpfen, sie werden dich nicht bezwingen; denn ich bin mit dir, um dir zu helfen und dich zu retten - Spruch des Herrn. Ja, ich rette dich aus der Hand der Bösen, ich befreie dich aus der Faust der Tyrannen.

 

Psalm 59(58),2-3.4-5a.10-11.17.

Entreiß mich den Feinden, mein Gott, 

beschütze mich vor meinen Gegnern!

Entreiß mich denen, die Unrecht tun, 

rette mich vor den Mördern!

Sieh her: Sie lauern mir auf, 

Mächtige stellen mir nach. 

Ich aber habe keinen Frevel begangen und keine Sünde;

Herr, ich bin ohne Schuld.

Meine Stärke, an dich will ich mich halten, 

denn du, Gott, bist meine Burg.

Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen; 

Gott lässt mich herabsehen auf meine Gegner.

Ich aber will deine Macht besingen, 

will über deine Huld jubeln am Morgen. 

Denn du bist eine Burg für mich, 

bist meine Zuflucht am Tag der Not.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 13,44-46.

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker.

Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.

Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.


 

Dienstag der 17. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 14,17b-22.

Meine Augen fließen über von Tränen bei Tag und bei Nacht und finden keine Ruhe. Denn großes Verderben brach herein über die Jungfrau, die Tochter, mein Volk, eine unheilbare Wunde.

Gehe ich aufs Feld hinaus - seht, vom Schwert Durchbohrte! Komme ich in die Stadt - seht, vom Hunger Gequälte! Ja, auch Propheten und Priester werden verschleppt in ein Land, das sie nicht kennen.

Hast du denn Juda ganz verworfen, wurde dir Zion zum Abscheu? Warum hast du uns so geschlagen, dass es für uns keine Heilung mehr gibt? Wir hofften auf Heil, doch kommt nichts Gutes, auf die Zeit der Heilung, doch ach, nur Schrecken!

Wir erkennen, Herr, unser Unrecht, die Schuld unsrer Väter: Ja, wir haben gegen dich gesündigt.

Um deines Namens willen verschmäh nicht, verstoß nicht den Thron deiner Herrlichkeit! Gedenke deines Bundes mit uns, und löse ihn nicht! Gibt es etwa Regenspender unter den Götzen der Völker? Oder ist es der Himmel, der von selbst regnen lässt? Bist nicht du es, Herr, unser Gott? Wir setzen unsre Hoffnung auf dich; denn du hast dies alles gemacht.

 

Psalm 79(78),5.8.9.11.13.

Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? 

Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?

Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! 

Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! 

Denn wir sind sehr erniedrigt.

Um der Ehre deines Namens willen 

hilf uns, du Gott unsres Heils! 

Um deines Namens willen reiß uns heraus 

und vergib uns die Sünden!

Das Stöhnen der Gefangenen dringe zu dir. 

Befrei die Todgeweihten durch die Kraft deines Armes!

Wir aber, dein Volk, die Schafe deiner Weide, 

wollen dir ewig danken, 

deinen Ruhm verkünden von Geschlecht zu Geschlecht.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 13,36-43.

In jener Zeit verließ Jesus die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.

Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen;

der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel.

Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!


 

Montag der 17. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 13,1-11.

So hat der Herr zu mir gesagt: Geh, kauf dir einen leinenen Gürtel, und leg ihn dir um die Hüften, aber tauch ihn nicht ins Wasser!

Da kaufte ich, wie der Herr mir aufgetragen hatte, den Gürtel und legte ihn mir um die Hüften.

Nun erging das Wort des Herrn zum zweitenmal an mich; er sagte: Nimm den gekauften Gürtel, den du um die Hüften trägst, mach dich auf den Weg an den Eufrat, und verbirg ihn dort in einer Felsspalte!

Ich ging hin und verbarg ihn am Eufrat, wie mir der Herr befohlen hatte. Nach längerer Zeit sprach der Herr zu mir: Mach dich auf den Weg an den Eufrat, und hol den Gürtel zurück, den du dort auf meinen Befehl hin verborgen hast.

Da ging ich zum Eufrat, suchte den Gürtel und holte ihn von der Stelle, wo ich ihn verborgen hatte. Doch der Gürtel war verdorben, zu nichts mehr zu gebrauchen.

Nun erging das Wort des Herrn an mich: So spricht der Herr: Ebenso verderbe ich die stolze Pracht Judas und Jerusalems, wie groß sie auch sei.

Dieses böse Volk weigert sich, auf meine Worte zu hören, es folgt dem Trieb seines Herzens und läuft anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und sie anzubeten; es soll daher wie dieser Gürtel werden, der zu nichts mehr zu gebrauchen ist.

Denn wie sich der Gürtel den Hüften des Mannes anschmiegt, so wollte ich, daß sich das ganze Haus Juda mir anschmiegte - Spruch des Herrn -, damit es mein Volk und mein Ruhm, mein Preis und mein Schmuck wäre. Sie aber haben nicht gehorcht.

 

Deuteronomium 32,18-19.20.21.

An den Fels, der dich gezeugt hat, dachtest du nicht mehr, 

du vergaßest den Gott, der dich geboren hat.

Da sah der Herr, 

daß er geschmäht wurde von seinen Söhnen und Töchtern, 

die seinen Zorn erregten.

Und er sagte: Ich will mein Gesicht vor ihnen verbergen 

und dann sehen, was in Zukunft mit ihnen geschieht. 

Denn sie sind eine Generation des Aufruhrs, 

Söhne, in denen die Untreue sitzt.

Sie haben meine Eifersucht geweckt 

durch einen Gott, der kein Gott ist, 

mich zum Zorn gereizt durch ihre Götter aus Luft - 

so wecke ich ihre Eifersucht durch ein Volk, das kein Volk ist, 

durch ein dummes Volk reize ich sie zum Zorn.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 13,31-35.

In jener Zeit erzählte Jesus der Menge ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte.

Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.

Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.

Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war.


 

17. Sonntag im Jahreskreis

 

Zweites Buch der Könige 4,42-44.

In jenen Tagen kam ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Gottesmann Brot von Erstlingsfrüchten, zwanzig Gerstenbrote, und frische Körner in einem Beutel. Elischa befahl seinem Diener: Gib es den Leuten zu essen!

Doch dieser sagte: Wie soll ich das hundert Männern vorsetzen? Elischa aber sagte: Gib es den Leuten zu essen! Denn so spricht der Herr: Man wird essen und noch übrig lassen. Nun setzte er es ihnen vor; und sie aßen und ließen noch übrig, wie der Herr gesagt hatte.

 

Psalm 145(144),8-9.15-16.17-18.

Der Herr ist gnädig und barmherzig, 

langmütig und reich an Gnade.

Der Herr ist gütig zu allen, 

sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.

Aller Augen warten auf dich, 

und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit.

Du öffnest deine Hand 

und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen.

Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, 

voll Huld in all seinen Werken.

Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, 

allen, die zu ihm aufrichtig rufen.

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 4,1-6.

Brüder! Ich, der ich um des Herrn willen im Gefängnis bin, ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging.

Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe,

und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält.

Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,1-15.

In jener Zeit ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder.

Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte.

Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!

Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer.

Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, soviel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen.

Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt.

Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.

Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.

Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.



 

Woche vom 22.07.2018 bis 28.07.2018

 

Samstag der 16. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 7,1-11.

Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging:

Stell dich an das Tor des Hauses des Herrn! Dort ruf dieses Wort aus und sprich: Hört das Wort des Herrn, ganz Juda, alle, die ihr durch diese Tore kommt, um dem Herrn zu huldigen.

So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Bessert euer Verhalten und euer Tun, dann will ich bei euch wohnen hier an diesem Ort.

Vertraut nicht auf die trügerischen Worte: Der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist hier!

Denn nur wenn ihr euer Verhalten und euer Tun von Grund auf bessert, wenn ihr gerecht entscheidet im Rechtsstreit, wenn ihr die Fremden, die Waisen und Witwen nicht unterdrückt, unschuldiges Blut an diesem Ort nicht vergießt und nicht anderen Göttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden, dann will ich bei euch wohnen hier an diesem Ort, in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe für ewige Zeiten.

Freilich, ihr vertraut auf die trügerischen Worte, die nichts nützen.

Wie? Stehlen, morden, die Ehe brechen, falsch schwören, dem Baal opfern und anderen Göttern nachlaufen, die ihr nicht kennt -,

und dabei kommt ihr und tretet vor mein Angesicht in diesem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, und sagt: Wir sind geborgen!, um dann weiter alle jene Greuel zu treiben. Ist denn in euren Augen dieses Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, eine Räuberhöhle geworden? Gut, dann betrachte auch ich es so - Spruch des Herrn.

 

Psalm 84(83),3.4.5-6a.8a.11.

Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht 

nach dem Tempel des Herrn. 

Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu, 

ihm, dem lebendigen Gott.

Auch der Sperling findet ein Haus 

und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - 

deine Altäre, Herr der Heerscharen, 

mein Gott und mein König.

Wohl denen, die wohnen in deinem Haus, 

die dich allezeit loben.

Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir,

sie schreiten dahin mit wachsender Kraft.

Denn ein einziger Tag in den Vorhöfen deines Heiligtums 

ist besser als tausend andere. 

Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes 

als wohnen in den Zelten der Frevler.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 13,24-30.

In jener Zeit erzählte Jesus der Menge das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte.

Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein.

Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?

Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?

Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.

 

Freitag der 16. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 3,14-17.

Kehrt um, ihr abtrünnigen Söhne - Spruch des Herrn; denn ich bin euer Gebieter. Ich hole euch, einen aus jeder Stadt und zwei aus jeder Sippe, und bringe euch nach Zion.

Ich gebe euch Hirten nach meinem Herzen; mit Einsicht und Klugheit werden sie euch weiden.

In jenen Tagen, wenn ihr euch im Land vermehrt und fruchtbar seid - Spruch des Herrn -, wird man nicht mehr rufen: Die Bundeslade des Herrn! Sie wird niemand in den Sinn kommen; man denkt nicht mehr an sie, vermißt sie nicht und stellt auch keine neue her.

In jener Zeit wird man Jerusalem «Thron des Herrn» nennen; dort, beim Namen des Herrn in Jerusalem, werden sich alle Völker versammeln, und sie werden nicht mehr dem Trieb ihres bösen Herzens folgen.

 

Buch Jeremia 31,10.11-12ab.13.

Hört, ihr Völker, das Wort des Herrn, 

verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt: 

Er, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln 

und hüten wie ein Hirt seine Herde.

Denn der Herr wird Jakob erlösen 

und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.

Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe,

sie strahlen vor Freude über die Gaben des Herrn.

Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, 

Jung und Alt sind fröhlich. 

Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, 

tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 13,18-23.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hört, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet.

Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen.

Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall.

In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum, und es bringt keine Frucht.

Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.


 

Donnerstag der 16. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 2,1-3.7-8.12-13.

Das Wort des Herrn erging an mich:

Auf! Ruf Jerusalem laut ins Ohr: So spricht der Herr: Ich denke an deine Jugendtreue, an die Liebe deiner Brautzeit, wie du mir in der Wüste gefolgt bist, im Land ohne Aussaat.

Heiliger Besitz war Israel dem Herrn, Erstlingsfrucht seiner Ernte. Wer davon aß, machte sich schuldig, Unheil kam über ihn - Spruch des Herrn.

Ich brachte euch dann in das Gartenland, um euch seine Früchte und Güter genießen zu lassen. Aber kaum seid ihr dort gewesen, da habt ihr mein Land entweiht und mir mein Eigentum zum Abscheu gemacht.

Die Priester fragten nicht: Wo ist der Herr? Die Hüter des Gesetzes kannten mich nicht, die Hirten des Volkes wurden mir untreu. Die Propheten traten im Dienst des Baal auf und liefen unnützen Götzen nach.

Entsetzt euch darüber, ihr Himmel, erschaudert gewaltig - Spruch des Herrn. Denn mein Volk hat doppeltes Unrecht verübt: Mich hat es verlassen, den Quell des lebendigen Wassers, um sich Zisternen zu graben, Zisternen mit Rissen, die das Wasser nicht halten.

 

Psalm 36(35),6-7ab.8-9.10-11.

Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, 

deine Treue, so weit die Wolken ziehn.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes,

deine Urteile sind tief wie das Meer.

Gott, wie köstlich ist deine Huld! 

Die Menschen bergen sich im Schatten deiner Flügel,

sie laben sich am Reichtum deines Hauses; 

du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, 

in deinem Licht schauen wir das Licht.

Erhalte denen, die dich kennen, deine Huld 

und deine Gerechtigkeit den Menschen mit redlichem Herzen!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 13,10-17.

In jener Zeit kamen die Jünger zu Jesus und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen?

Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben.

Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden, und mit ihren Ohren hören sie nur schwer, und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile.

Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.


 

Fest des Hl. Jakobus, Apostel

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 4,7-15.

Brüder! Den Schatz der Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi tragen wir Apostel in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.

Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet.

Wohin wir auch kommen, immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird.

Denn immer werden wir, obgleich wir leben, um Jesu willen dem Tod ausgeliefert, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird.

So erweist an uns der Tod, an euch aber das Leben seine Macht.

Doch haben wir den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben, und darum reden wir.

Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch vor sein Angesicht stellen wird.

Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre.

 

Psalm 126(125),1-2ab.2cd-3.4-5.6.

Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, 

da waren wir alle wie Träumende.

Da war unser Mund voll Lachen

und unsere Zunge voll Jubel.

Da sagte man unter den andern Völkern:

„Der Herr hat an ihnen Großes getan.“

Ja, Großes hat der Herr an uns getan. 

Da waren wir fröhlich.

Wende doch, Herr, unser Geschick, 

wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland.

Die mit Tränen säen, 

werden mit Jubel ernten.

Sie gehen hin unter Tränen 

und tragen den Samen zur Aussaat. 

Sie kommen wieder mit Jubel 

und bringen ihre Garben ein.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 20,20-28.

In jener Zeit kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte.

Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen.

Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es. Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat.

Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.

Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.


 

Dienstag der 16. Woche im Jahreskreis

 

Buch Micha 7,14-15.18-20.

Herr, unser Gott, führe mit deinem Stab dein Volk auf die Weide, die Schafe, die dein Erbbesitz sind, die einsam lagern in einer Wildnis mitten im fruchtbaren Land. Sie sollen wieder im Baschan und in Gilead weiden wie in den Tagen der Vorzeit.

Wie in den Tagen, als du aus Ägypten auszogst, lass uns deine Wunder schauen! Wer ist ein Gott wie du, der du Schuld verzeihst und dem Rest deines Erbvolkes das Unrecht vergibst? Gott hält nicht für immer fest an seinem Zorn; denn er liebt es, gnädig zu sein.

Er wird wieder Erbarmen haben mit uns und unsere Schuld zertreten. Ja, du wirfst all unsere Sünden in die Tiefe des Meeres hinab. Du wirst Jakob deine Treue beweisen und Abraham deine Huld, wie du unseren Vätern geschworen hast in den Tagen der Vorzeit.

 

Psalm 85(84),2-3.5-6.7-8.

Einst hast du, Herr, dein Land begnadet 

und Jakobs Unglück gewendet,

hast deinem Volk die Schuld vergeben, 

all seine Sünden zugedeckt.

Gott, unser Retter, richte uns wieder auf, 

lass von deinem Unmut gegen uns ab!

Willst du uns ewig zürnen, 

soll dein Zorn dauern von Geschlecht zu Geschlecht?

Willst du uns nicht wieder beleben, 

so dass dein Volk sich an dir freuen kann?

Erweise uns, Herr, deine Huld, 

und gewähre uns dein Heil!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 12,46-50.

In jener Zeit, als Jesus mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen. Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen. Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?

Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.


 

Fest der Hl. Birgitta von Schweden, Schutzpatronin Europas

 

Brief des Paulus an die Galater 2,19-20.

Brüder! Ich bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich für Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt worden; nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Soweit ich aber jetzt noch in dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.

 

Psalm 34(33),2-3.4-5.6-7.8-9.10-11.

Ich will den Herrn allezeit preisen; 

immer sei sein Lob in meinem Mund.

Meine Seele rühme sich des Herrn; 

die Armen sollen es hören und sich freuen.

Verherrlicht mit mir den Herrn, 

lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.

Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, 

er hat mich all meinen Ängsten entrissen.

Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten, 

und ihr braucht nicht zu erröten.

Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. 

Er half ihm aus all seinen Nöten.

Der Engel des Herrn umschirmt alle,

die ihn fürchten und ehren, und er befreit sie.

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; 

wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!

Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; 

denn wer ihn fürchtet, leidet keinen Mangel.

Reiche müssen darben und hungern; 

wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 15,1-8.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.

Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.

Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.

Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.

Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.


 

16. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch Jeremia 23,1-6.

Weh den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen - Spruch des Herrn. Darum - so spricht der Herr, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und versprengt und habt euch nicht um sie gekümmert. Jetzt ziehe ich euch zur Rechenschaft wegen eurer bösen Taten - Spruch des Herrn. Ich selbst aber sammle den Rest meiner Schafe aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe. Ich bringe sie zurück auf ihre Weide; sie sollen fruchtbar sein und sich vermehren.

Ich werde für sie Hirten bestellen, die sie weiden, und sie werden sich nicht mehr fürchten und ängstigen und nicht mehr verlorengehen - Spruch des Herrn. Seht, es kommen Tage - Spruch des Herrn -, da werde ich für David einen gerechten Spross erwecken. Er wird als König herrschen und weise handeln, für Recht und Gerechtigkeit wird er sorgen im Land.

In seinen Tagen wird Juda gerettet werden, Israel kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Der Herr ist unsere Gerechtigkeit.

 

Psalm 23(22),1-3.4.5.6.

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.

Er lässt mich lagern auf grünen Auen 

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

Er stillt mein Verlangen; 

er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, 

ich fürchte kein Unheil; 

denn du bist bei mir, 

dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Du deckst mir den Tisch 

vor den Augen meiner Feinde. 

Du salbst mein Haupt mit Öl, 

du füllst mir reichlich den Becher.

Lauter Güte und Huld 

werden mir folgen mein Leben lang, 

und im Haus des Herrn 

darf ich wohnen für lange Zeit.

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 2,13-18.

Brüder! Jetzt seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, durch Christus Jesus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen.

Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile - Juden und Heiden - und riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder.

Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet.

Er kam und verkündete den Frieden: euch, den Fernen, und uns, den Nahen. Durch ihn haben wir beide in dem einen Geist Zugang zum Vater.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 6,30-34.

In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.

Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an.

Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.



 

Woche vom 15.07.2018 bis 21.07.2018

 

Samstag der 15. Woche im Jahreskreis

 

Buch Micha 2,1-5.

Weh denen, die auf ihrem Lager Unheil planen und Böses ersinnen. Wenn es Tag wird, führen sie es aus; denn sie haben die Macht dazu. Sie wollen Felder haben und reißen sie an sich, sie wollen Häuser haben und bringen sie in ihren Besitz. Sie wenden Gewalt an gegen den Mann und sein Haus, gegen den Besitzer und sein Eigentum.

Darum - so spricht der Herr: Seht, ich plane Unheil gegen diese Sippe. Dann könnt ihr den Hals nicht mehr aus der Schlinge ziehen und ihr werdet den Kopf nicht mehr so hoch tragen; denn es wird eine böse Zeit sein.

An jenem Tag singt man ein Spottlied auf euch und es ertönt die Klage: Vernichtet sind wir, vernichtet! Den Besitz seines Volkes veräußert der Herr und niemand gibt ihn zurück; an Treulose verteilt er unsere Felder. Darum wird in der Gemeinde des Herrn keiner mehr sein, der euch einen Acker zuteilt mit der Messschnur.

 

Psalm 9(9B),1-2.3-4.7-8.14.

Herr, warum bleibst du so fern, 

verbirgst dich in Zeiten der Not?

In seinem Hochmut quält der Frevler die Armen. 

Er soll sich fangen in den Ränken, die er selbst ersonnen hat.

Denn der Frevler rühmt sich nach Herzenslust, 

er raubt, er lästert und verachtet den Herrn.

Überheblich sagt der Frevler: 

«Gott straft nicht. Es gibt keinen Gott.» 

So ist sein ganzes Denken.

Sein Mund ist voll Fluch und Trug und Gewalttat; 

auf seiner Zunge sind Verderben und Unheil.

Er liegt auf der Lauer in den Gehöften 

und will den Schuldlosen heimlich ermorden; 

seine Augen spähen aus nach dem Armen.

Du siehst es ja selbst; 

denn du schaust auf Unheil und Kummer. 

Der Schwache vertraut sich dir an; 

du bist den Verwaisten ein Helfer.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 12,14-21.

In jener Zeit fassten die Pharisäer den Beschluss, Jesus umzubringen.

Als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Viele folgten ihm, und er heilte alle Kranken. Aber er verbot ihnen, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden.

Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Seht, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern das Recht verkünden.

Er wird nicht zanken und nicht schreien, und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat. Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.


 

Freitag der 15. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jesaja 38,1-6.21-22.7-8.

In jenen Tagen wurde Hiskija schwer krank und war dem Tod nahe. Der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sagte: So spricht der Herr: Bestell dein Haus; denn du wirst sterben, du wirst nicht am Leben bleiben.

Da drehte sich Hiskija mit dem Gesicht zur Wand und betete zum Herrn: Ach Herr, denk daran, dass ich mein Leben lang treu und mit aufrichtigem Herzen meinen Weg vor deinen Augen gegangen bin und dass ich immer getan habe, was dir gefällt. Und Hiskija begann laut zu weinen.

Da erging das Wort des Herrn an Jesaja: Geh zu Hiskija, und sag zu ihm: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich will zu deiner Lebenszeit noch fünfzehn Jahre hinzufügen.

Und ich will dich und diese Stadt aus der Gewalt des Königs von Assur retten und diese Stadt beschützen.

Darauf sagte Jesaja: Man hole einen Feigenbrei und streiche ihn auf das Geschwür, damit der König gesund wird.

Hiskija aber fragte Jesaja: Was ist das Zeichen dafür, dass ich wieder zum Haus des Herrn hinaufgehen werde?

Das soll für dich das Zeichen des Herrn sein, dass der Herr sein Versprechen halten wird: Siehe, ich lasse den Schatten, der auf den Stufen des Ahas bereits herabgestiegen ist, wieder zehn Stufen hinaufsteigen. Da stieg der Schatten auf den Stufen, die er bereits herabgestiegen war, wieder zehn Stufen hinauf.

 

Buch Jesaja 38,10-11.12abcd.16.20.

Ich sagte: In der Mitte meiner Tage muss ich hinab zu den Pforten der Unterwelt, man raubt mir den Rest meiner Jahre.

Ich darf den Herrn nicht mehr schauen im Land der Lebenden, 

keinen Menschen mehr sehen bei den Bewohnern der Erde.

Meine Hütte bricht man über mir ab, man schafft sie weg wie das Zelt eines Hirten. Wie ein Weber hast du mein Leben zu Ende gewoben, du schneidest mich ab wie ein fertig gewobenes Tuch. Vom Anbruch des Tages bis in die Nacht gibst du mich völlig preis; Herr, ich vertraue auf dich; du hast mich geprüft. 

Mach mich gesund, und lass mich wieder genesen!

Der Herr war bereit, mir zu helfen; wir wollen singen und spielen im Haus des Herrn, solange wir leben.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 12,1-8.

In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder. Seine Jünger hatten Hunger; sie rissen deshalb Ähren ab und aßen davon.

Die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist.

Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die heiligen Brote aßen, die weder er noch seine Begleiter, sondern nur die Priester essen durften?

Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen, ohne sich schuldig zu machen?

Ich sage euch: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel.

Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt; denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.


 

Donnerstag der 15. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jesaja 26,7-9.12.16-19.

Der Weg des Gerechten ist gerade, du ebnest dem Gerechten die Bahn. Herr, auf das Kommen deines Gerichts vertrauen wir. Deinen Namen anzurufen und an dich zu denken ist unser Verlangen.

Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, auch mein Geist ist voll Sehnsucht nach dir. Denn dein Gericht ist ein Licht für die Welt, die Bewohner der Erde lernen deine Gerechtigkeit kennen.

Herr, du wirst uns Frieden schenken; denn auch alles, was wir bisher erreichten, hast du für uns getan.

Herr, in der Not suchten wir dich; wir schrien in unserer Qual, als du uns straftest. Wie eine schwangere Frau, die nahe daran ist, ihr Kind zu gebären, die sich in ihren Wehen windet und schreit, so waren wir, Herr, in deinen Augen.

Wir waren schwanger und lagen in Wehen; doch als wir gebaren, war es ein Wind. Wir brachten dem Land keine Rettung, kein Erdenbewohner wurde geboren.

Deine Toten werden leben, die Leichen stehen wieder auf; wer in der Erde liegt, wird erwachen und jubeln. Denn der Tau, den du sendest, ist ein Tau des Lichts; die Erde gibt die Toten heraus.

 

Psalm 102(101),13-14.15-16.17-18.19-20.21-22.

Du aber, Herr, du thronst für immer und ewig, 

dein Name dauert von Geschlecht zu Geschlecht.

Du wirst dich erheben, dich über Zion erbarmen; 

denn es ist Zeit, ihm gnädig zu sein, die Stunde ist da.

An Zions Steinen hängt das Herz deiner Knechte, 

um seine Trümmer tragen sie Leid.

Dann fürchten die Völker den Namen des Herrn 

und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.

Denn der Herr baut Zion wieder auf 

und erscheint in all seiner Herrlichkeit.

Er wendet sich dem Gebet der Verlassenen zu, 

ihre Bitten verschmäht er nicht.

Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, 

damit das Volk, das noch erschaffen wird, den Herrn lobpreise.

Denn der Herr schaut herab aus heiliger Höhe, 

vom Himmel blickt er auf die Erde nieder;

er will auf das Seufzen der Gefangenen hören 

und alle befreien, die dem Tod geweiht sind,

damit sie den Namen des Herrn auf dem Zion verkünden 

und sein Lob in Jerusalem.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 11,28-30.

In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.


 

Mittwoch der 15. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jesaja 10,5-7.13-16.

So spricht der Herr: Weh Assur, dem Stock meines Zorns! Es ist der Knüppel in meiner wütenden Hand. Gegen ein ruchloses Volk schicke ich ihn, auf die Nation, der ich zürne, lasse ich ihn los, damit er Beute erbeutet und raubt wie ein Räuber, sie zertritt wie den Staub auf den Straßen.

Doch Assur stellt es sich nicht so vor, sein Herz plant es anders, es hat nur Vernichtung im Sinn, die Ausrottung nicht weniger Völker. Denn er hat gesagt: Das alles habe ich mit meiner starken Hand und mit meiner Weisheit vollbracht; denn ich bin klug. Die Grenzen zwischen den Völkern habe ich aufgehoben, ihre Schätze geplündert, wie ein Held habe ich die Könige vom Thron gestoßen.

Wie man in ein Nest greift, so griff meine Hand nach dem Reichtum der Völker. Wie man verlassene Eier sammelt, so habe ich alle Länder der Erde gesammelt. Da war keiner, der mit den Flügeln schlug, keiner, der den Schnabel aufriss und piepste.

Prahlt denn die Axt gegenüber dem, der mit ihr hackt, oder brüstet die Säge sich vor dem, der mit ihr sägt? Das wäre, wie wenn der Stock den Mann schwingt, der ihn hochhebt, oder wie wenn der Knüppel den hochhebt, der nicht aus Holz ist.

Darum schickt Gott, der Herr der Heere, den feisten Männern von Assur die Schwindsucht. Er entfacht ein Feuer unter Assurs Pracht, ein loderndes Feuer.

 

Psalm 94(93),5-6.7-8.9-10.14-15.

Herr, die Frevler zertreten dein Volk, 

sie unterdrücken dein Erbteil.

Sie bringen die Witwen und Waisen um 

und morden die Fremden.

Sie denken: Der Herr sieht es ja nicht, 

der Gott Jakobs merkt es nicht.

Begreift doch, ihr Toren im Volk! 

Ihr Unvernünftigen, wann werdet ihr klug?

Sollte der nicht hören, der das Ohr gepflanzt hat, 

sollte der nicht sehen, der das Auge geformt hat?

Sollte der nicht strafen, der die Völker erzieht, 

er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?

Ja, der Herr wird sein Volk nicht verstoßen 

und niemals sein Erbe verlassen.

Nun spricht man wieder Recht nach Gerechtigkeit; 

ihr folgen alle Menschen mit redlichem Herzen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 11,25-27.

In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.

Ja, Vater, so hat es dir gefallen.

Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.


 

Dienstag der 15. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jesaja 7,1-9.

In der Zeit, als Ahas, der Sohn Jotams, des Sohnes Usijas, König von Juda war, zogen Rezin, der König von Aram, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, gegen Jerusalem in den Krieg; aber sie konnten die Stadt nicht einnehmen.

Als man dem Haus David meldete: Aram hat sich mit Efraim verbündet!, da zitterte das Herz des Königs und das Herz seines Volkes, wie die Bäume des Waldes im Wind zittern.

Der Herr aber sagte zu Jesaja: Geh zur Walkerfeldstraße hinaus, zusammen mit deinem Sohn Schear-Jaschub - Ein Rest kehrt um -, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches, um Ahas zu treffen.

Sag zu ihm: Bewahre die Ruhe, fürchte dich nicht! Dein Herz soll nicht verzagen wegen dieser beiden Holzscheite, dieser rauchenden Stummel, wegen des glühenden Zorns Rezins von Aram und des Sohnes Remaljas.

Zwar planen Aram, Efraim und der Sohn Remaljas Böses gegen dich und sagen: Wir wollen gegen Juda ziehen, es an uns reißen und für uns erobern; dann wollen wir den Sohn Tabeals dort zum König machen.

Doch so spricht Gott, der Herr: Das kommt nicht zustande, das wird nicht geschehen. Denn das Haupt von Aram ist Damaskus, und das Haupt von Damaskus ist Rezin. Noch fünfundsechzig Jahre, dann wird Efraim zerschlagen, es wird aufhören, ein Volk zu sein.

Das Haupt von Efraim ist Samaria, und das Haupt von Samaria ist der Sohn Remaljas. Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.

 

Psalm 48(47),2-3ab.3cd-4.5-6.7-8.

Groß ist der Herr und hoch zu preisen 

in der Stadt uns'res Gottes.

Sein heiliger Berg ragt herrlich empor;

er ist die Freude der ganzen Welt.

Der Berg Zion liegt weit im Norden;

er ist die Stadt des großen Königs.

Gott ist in ihren Häusern bekannt 

als ein sicherer Schutz.

Denn seht: Die Könige vereinten sich 

und zogen gemeinsam heran;

doch als sie aufsahen, erstarrten sie vor Schreck, 

sie waren bestürzt und liefen davon.

Dort packte sie das Zittern, 

wie die Wehen eine gebärende Frau,

wie der Sturm vom Osten, 

der die Schiffe von Tarschisch zerschmettert.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 11,20-24.

In jener Zeit begann Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan.

Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie euch.

Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir.


 

Montag der 15. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jesaja 1,10-17.

Hört das Wort des Herrn, ihr Herrscher von Sodom! Vernimm die Weisung unseres Gottes, du Volk von Gomorra!

Was soll ich mit euren vielen Schlachtopfern?, spricht der Herr. Die Widder, die ihr als Opfer verbrennt, und das Fett eurer Rinder habe ich satt; das Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke ist mir zuwider. Wenn ihr kommt, um mein Angesicht zu schauen - wer hat von euch verlangt, daß ihr meine Vorhöfe zertrampelt?

Bringt mir nicht länger sinnlose Gaben, Rauchopfer, die mir ein Greuel sind. Neumond und Sabbat und Festversammlung Frevel und Feste - ertrage ich nicht.

Eure Neumondfeste und Feiertage sind mir in der Seele verhaßt, sie sind mir zur Last geworden, ich bin es müde, sie zu ertragen.

Wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Wenn ihr auch noch so viel betet, ich höre es nicht. Eure Hände sind voller Blut. Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun!

Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!

 

Psalm 50(49),8-9.16bc-17.21.23.

Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich, 

deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.

Doch nehme ich von dir Stiere nicht an 

noch Böcke aus deinen Hürden.

„Was zählst du meine Gebote auf

und nimmst meinen Bund in deinen Mund?

Dabei ist Zucht dir verhasst, 

meine Worte wirfst du hinter dich.

Das hast du getan, und ich soll schweigen? 

Meinst du, ich bin wie du? 

Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.

Wer Opfer des Lobes bringt, ehrt mich; 

wer rechtschaffen lebt, dem zeig' ich mein Heil."

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 10,34-42.11,1.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.

Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.

Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten.

Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.

Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.


 

15. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch Amos 7,12-15.

In jenen Tagen sagte Amazja, der Priester von Bet-El, zu Amos: Geh, Seher, flüchte ins Land Juda! Iss dort dein Brot und tritt dort als Prophet auf! In Bet-El darfst du nicht mehr als Prophet reden; denn das hier ist ein Heiligtum des Königs und ein Reichstempel.

Amos antwortete Amazja:

Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler, sondern ich bin ein Viehzüchter und ich ziehe Maulbeerfeigen. Aber der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und zu mir gesagt: Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel!

 

Psalm 85(84),9-10.11-12.13-14.

Ich will hören, was Gott redet: 

Frieden verkündet der Herr seinem Volk 

und seinen Frommen,

den Menschen mit redlichem Herzen.

Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. 

Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land.

Es begegnen einander Huld und Treue; 

Gerechtigkeit und Friede küssen sich.

Treue sprosst aus der Erde hervor; 

Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.

Auch spendet der Herr dann Segen, 

und unser Land gibt seinen Ertrag.

Gerechtigkeit geht vor ihm her, 

und Heil folgt der Spur seiner Schritte.

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 1,3-14.

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.

Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn; durch sein Blut haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade.

Durch sie hat er uns mit aller Weisheit und Einsicht reich beschenkt und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im voraus bestimmt hat: Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist.

Durch ihn sind wir auch als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt; wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher auf Christus gehofft haben.

Durch ihn habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; durch ihn habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr den Glauben annahmt.

Der Geist ist der erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen, der Erlösung, durch die wir Gottes Eigentum werden, zum Lob seiner Herrlichkeit.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 6,7-13.

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.

Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.

Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.



 

Woche vom 08.07.2018 bis 14.07.2018


 

Samstag der 14. Woche im Jahreskreis

 

Buch Jesaja 6,1-8.

Im Todesjahr des Königs Usija sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen und erhabenen Thron. Der Saum seines Gewandes füllte den Tempel aus.

Serafim standen über ihm. Jeder hatte sechs Flügel: Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihr Gesicht, mit zwei bedeckten sie ihre Füße, und mit zwei flogen sie.

Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.

Die Türschwellen bebten bei ihrem lauten Ruf, und der Tempel füllte sich mit Rauch.

Da sagte ich: Weh mir, ich bin verloren. Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen, und meine Augen haben den König, den Herrn der Heere, gesehen. Da flog einer der Serafim zu mir; er trug in seiner Hand eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte.

Er berührte damit meinen Mund und sagte: Das hier hat deine Lippen berührt: Deine Schuld ist getilgt, deine Sünde gesühnt.

Danach hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende mich!

 

Psalm 93(92),1.2-3.4-5.

Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit; 

der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet. 

Der Erdkreis ist fest gegründet, 

nie wird er wanken.

Dein Thron steht fest von Anbeginn, 

du bist seit Ewigkeit.

Fluten erheben sich, Herr, 

Fluten erheben ihr Brausen, 

Fluten erheben ihr Tosen.

Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser, 

gewaltiger als die Brandung des Meeres 

ist der Herr in der Höhe.

Deine Gesetze sind fest und verlässlich; 

Herr, deinem Haus gebührt Heiligkeit 

für alle Zeiten.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 10,24-33.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn.

Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.

Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern.

Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.

Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.

Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.

Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.


 

Freitag der 14. Woche im Jahreskreis

 

Buch Hosea 14,2-10.

So spricht der Herr: Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem Gott! Denn du bist zu Fall gekommen durch deine Schuld.

Kehrt um zum Herrn, nehmt Worte der Reue mit euch und sagt zu ihm: Nimm alle Schuld von uns und lass uns Gutes erfahren! Wir danken es dir mit der Frucht unserer Lippen.

Assur kann uns nicht retten. Wir wollen nicht mehr auf Pferden reiten und zum Machwerk unserer Hände sagen wir nie mehr: Unser Gott. Denn nur bei dir findet der Verwaiste Erbarmen.

Ich will ihre Untreue heilen und sie aus lauter Großmut wieder lieben. Denn mein Zorn hat sich von Israel abgewandt.

Ich werde für Israel da sein wie der Tau, damit es aufblüht wie eine Lilie und Wurzeln schlägt wie der Libanon.

Seine Zweige sollen sich ausbreiten, seine Pracht soll der Pracht des Ölbaums gleichen und sein Duft dem Duft des Libanon.

Sie werden wieder in meinem Schatten wohnen; sie bauen Getreide an und gedeihen wie die Reben, deren Wein so berühmt ist wie der Wein vom Libanon. Was hat Efraim noch mit den Götzen zu tun? Ich, ja ich, erhöre ihn, ich schaue nach ihm. Ich bin wie der grünende Wacholder, an mir findest du reiche Frucht.

Wer weise ist, begreife dies alles, wer klug ist, erkenne es. Ja, die Wege des Herrn sind gerade; die Gerechten gehen auf ihnen, die Treulosen aber kommen auf ihnen zu Fall.

 

Psalm 51(50),3-4.8-9.12-13.14.17.

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, 

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!

Wasch meine Schuld von mir ab, 

und mach mich rein von meiner Sünde!

Lauterer Sinn im Verborgenen gefällt dir, 

im Geheimen lehrst du mich Weisheit.

Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; 

wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, 

und gib mir einen neuen, beständigen Geist!

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, 

und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!

Mach mich wieder froh mit deinem Heil; 

mit einem willigen Geist rüste mich aus!

Herr, öffne mir die Lippen, 

und mein Mund wird deinen Ruhm verkünden.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 10,16-23.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen.

Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt.

Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.

Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.

Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.


 

Donnerstag der 14. Woche im Jahreskreis

 

Buch Hosea 11,1-4.8a.8c-9.

So spricht der Herr: Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, ich rief meinen Sohn aus Ägypten. Je mehr ich sie rief, desto mehr liefen sie von mir weg. Sie opferten den Baalen und brachten den Götterbildern Rauchopfer dar.

Ich war es, der Efraim gehen lehrte, ich nahm ihn auf meine Arme. Sie aber haben nicht erkannt, dass ich sie heilen wollte.

Mit menschlichen Fesseln zog ich sie an mich, mit den Ketten der Liebe. Ich war da für sie wie die Eltern, die den Säugling an ihre Wangen heben. Ich neigte mich ihm zu und gab ihm zu essen.

Wie könnte ich dich preisgeben, Efraim, wie dich aufgeben, Israel?

Mein Herz wendet sich gegen mich, mein Mitleid lodert auf.

Ich will meinen glühenden Zorn nicht vollstrecken und Efraim nicht noch einmal vernichten. Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte. Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns.

 

Psalm 80(79),2a.2c.3b.15-16.

Du Hirte Israels, höre!

Der du auf den Kerubim thronst, erscheine!

Biete deine gewaltige Macht auf,

Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu! 

Blick vom Himmel herab, und sieh auf uns! 

Sorge für diesen Weinstock

und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 10,7-15.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel.

Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt.

Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst.

Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden.

Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren.

Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen.

Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.


 

Fest des Hl. Benedikt von Nursia,

Schutzpatron Europas

Buch der Sprüche 2,1-9.

Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst und meine Gebote beherzigst,

der Weisheit Gehör schenkst, dein Herz der Einsicht zuneigst,

wenn du nach Erkenntnis rufst, mit lauter Stimme um Einsicht bittest,

wenn du sie suchst wie Silber, nach ihr forschst wie nach Schätzen,

dann wirst du die Gottesfurcht begreifen und Gotteserkenntnis finden.

Denn der Herr gibt Weisheit, aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht.

Für die Redlichen hält er Hilfe bereit, den Rechtschaffenen ist er ein Schild.

Er hütet die Pfade des Rechts und bewacht den Weg seiner Frommen.

Dann begreifst du, was Recht und Gerechtigkeit ist, Redlichkeit und jedes gute Verhalten.

 

Psalm 34(33),2-4.6.9.12.14-15.

Ich will den Herrn allezeit preisen; 

immer sei sein Lob in meinem Mund.

Meine Seele rühme sich des Herrn; 

die Armen sollen es hören und sich freuen.

Verherrlicht mit mir den Herrn, 

lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.

Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten, 

und ihr braucht nicht zu erröten.

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; 

wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!

Kommt, ihr Kinder, hört mir zu! 

Ich will euch in der Furcht des Herrn unterweisen.

Bewahre deine Zunge vor Bösem 

und deine Lippen vor falscher Rede!

Meide das Böse, und tu das Gute; 

suche Frieden, und jage ihm nach!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 19,27-29.

In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?

Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen.


 

Dienstag der 14. Woche im Jahreskreis

 

Buch Hosea 8,4-7.11-13.

So spricht der Herr: Sie setzen in Israel Könige ein, aber gegen meinen Willen; sie wählen Fürsten, doch ich erkenne sie nicht an. Sie machen sich Götzen aus ihrem Silber und Gold - wohl damit es vernichtet wird.

Samaria, dein Kalb ist verworfen. Mein Zorn ist entbrannt gegen sie; wie lange noch sind sie unfähig, sich zu läutern?

Denn wer sind Israel und das Kalb? Ein Handwerker hat das Kalb gemacht und es ist kein Gott. Ja, zersplittert soll es am Boden liegen, das Kalb von Samaria.

Denn sie säen Wind und sie ernten Sturm. Halme ohne Ähren bringen kein Mehl. Und wenn sie es bringen, verschlingen es Fremde.

Efraim hat viele Altäre gebaut, um sich zu entsündigen, doch die Altäre sind ihm zur Sünde geworden. Ich kann ihnen noch so viele Gesetze aufschreiben, sie gelten ihnen so wenig wie die eines Fremden.

Schlachtopfer lieben sie, sie opfern Fleisch und essen davon; der Herr aber hat kein Gefallen an ihnen. Jetzt denkt er an ihre Schuld und straft sie für ihre Sünden: Sie müssen zurück nach Ägypten.

 

Psalm 115(113B),3-4.5-6.7ab-8.9-10.

Unser Gott ist im Himmel; 

alles, was ihm gefällt, das vollbringt er.

Die Götzen der Völker sind nur Silber und Gold, 

ein Machwerk von Menschenhand.

Sie haben einen Mund und reden nicht, 

Augen und sehen nicht;

sie haben Ohren und hören nicht, 

eine Nase und riechen nicht;

mit ihren Händen können sie nicht greifen,

mit den Füßen nicht gehen.

Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, 

alle, die den Götzen vertrauen.

Israel, vertrau auf den Herrn! 

Er ist für euch Helfer und Schild.

Haus Aaron, vertrau auf den Herrn! 

Er ist für euch Helfer und Schild.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,32-38.

In jener Zeit brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen.

Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden.

Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.


 

Montag der 14. Woche im Jahreskreis

 

Buch Hosea 2,16.17b-18.21-22.

So spricht der Herr: Ich selbst will Israel, meine treulose Braut, in die Wüste hinausführen und sie umwerben. Sie wird mir dorthin bereitwillig folgen wie in den Tagen ihrer Jugend, wie damals, als sie aus Ägypten heraufzog.

An jenem Tag - Spruch des Herrn - wirst du zu mir sagen: Mein Mann!, und nicht mehr: Mein Baal!

Ich traue dich mir an auf ewig; ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht, von Liebe und Erbarmen, ich traue dich mir an um den Brautpreis meiner Treue: Dann wirst du den Herrn erkennen.

 

Psalm 145(144),2-3.4-5.6-7.8-9.

Ich will dich preisen Tag für Tag 

und deinen Namen loben immer und ewig.

Groß ist der Herr und hoch zu loben, 

seine Größe ist unerforschlich.

Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke 

und erzähle von deinen gewaltigen Taten.

Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; 

ich will deine Wunder besingen.

Sie sollen sprechen von der Gewalt

deiner erschreckenden Taten; 

ich will von deinen großen Taten berichten.

Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken 

und über deine Gerechtigkeit jubeln.

Der Herr ist gnädig und barmherzig, 

langmütig und reich an Gnade.

Der Herr ist gütig zu allen, 

sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,18-26.

In jener Zeit als Jesus redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.

Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes;

denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.

Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt.

Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah,

sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.


 

14. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 1,28b.2,1-5.

Wie der Anblick des Regenbogens, der sich an einem Regentag in den Wolken zeigt, so war der helle Schein ringsum. So etwa sah die Herrlichkeit des Herrn aus. Als ich diese Erscheinung sah, fiel ich nieder auf mein Gesicht. Und ich hörte, wie jemand redete.

Er sagte zu mir: Stell dich auf deine Füße, Menschensohn; ich will mit dir reden. Als er das zu mir sagte, kam der Geist in mich und stellte mich auf die Füße. Und ich hörte den, der mit mir redete. Er sagte zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den abtrünnigen Söhnen Israels, die sich gegen mich aufgelehnt haben. Sie und ihre Väter sind immer wieder von mir abgefallen, bis zum heutigen Tag.

Es sind Söhne mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen. Zu ihnen sende ich dich. Du sollst zu ihnen sagen: So spricht Gott, der Herr. Ob sie dann hören oder nicht - denn sie sind ein widerspenstiges Volk -, sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war.

 

Psalm 123(122),1-2.3-4.

Ich erhebe meine Augen zu dir, 

der du hoch im Himmel thronst.

Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, 

wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin, 

so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott, 

bis er uns gnädig ist.

Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig! 

Denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter,

übersatt ist unsre Seele von ihrem Spott, 

von der Verachtung der Stolzen.

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 12,7-10.

Brüder! Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe.

Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse. Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.

Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 6,1b.2-6.

In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen!

Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab.

Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.

Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte dort.



 

Woche vom 01.07.2018 bis 07.07.2018

 

Samstag der 13. Woche im Jahreskreis

 

Buch Amos 9,11-15.

So spricht der Herr: An jenem Tag richte ich die zerfallene Hütte Davids wieder auf und bessere ihre Risse aus, ich richte ihre Trümmer auf und stelle alles wieder her wie in den Tagen der Vorzeit, damit sie den Rest von Edom unterwerfen und alle Völker, über denen mein Name ausgerufen ist - Spruch des Herrn, der das alles bewirkt.

Seht, es kommen Tage - Spruch des Herrn -, da folgt der Pflüger dem Schnitter auf dem Fuß und der Keltertreter dem Sämann; da triefen die Berge von Wein und alle Hügel fließen über. Dann wende ich das Geschick meines Volkes Israel. Sie bauen die verwüsteten Städte wieder auf und wohnen darin; sie pflanzen Weinberge und trinken den Wein, sie legen Gärten an und essen die Früchte. Und ich pflanze sie ein in ihrem Land und nie mehr werden sie ausgerissen aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der Herr, dein Gott.

 

Psalm 85(84),9.11-12.13-14.

Ich will hören, was Gott redet: 

Frieden verkündet der Herr seinem Volk 

und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen.

Es begegnen einander Huld und Treue; 

Gerechtigkeit und Friede küssen sich.

Treue sprosst aus der Erde hervor; 

Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.

Auch spendet der Herr dann Segen, 

und unser Land gibt seinen Ertrag.

Gerechtigkeit geht vor ihm her, 

und Heil folgt der Spur seiner Schritte.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,14-17.

In jener Zeit kamen die Jünger Johannes' des Täufers zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten?

Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten.

Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab, und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.


 

Freitag der 13. Woche im Jahreskreis

 

Buch Amos 8,4-6.9-12.

Hört dieses Wort, die ihr die Schwachen verfolgt und die Armen im Land unterdrückt.

Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen. Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den Kornspeicher öffnen, das Maß kleiner und den Preis größer machen und die Gewichte fälschen.

Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein paar Sandalen die Armen. Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld.

An jenem Tag - Spruch Gottes, des Herrn - lasse ich am Mittag die Sonne untergehen und breite am helllichten Tag über die Erde Finsternis aus.

Ich verwandle eure Feste in Trauer und all eure Lieder in Totenklage. Ich lege allen ein Trauergewand um und schere alle Köpfe kahl. Ich bringe Trauer über das Land wie die Trauer um den einzigen Sohn und das Ende wird sein wie der bittere Tag des Todes.

Seht, es kommen Tage - Spruch Gottes, des Herrn -, da schicke ich den Hunger ins Land, nicht den Hunger nach Brot, nicht Durst nach Wasser, sondern nach einem Wort des Herrn.

Dann wanken die Menschen von Meer zu Meer, sie ziehen von Norden nach Osten, um das Wort des Herrn zu suchen; doch sie finden es nicht.

 

Psalm 119(118),2.10.20.30.40.131.

Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen 

und ihn suchen von ganzem Herzen.

Ich suche dich von ganzem Herzen. 

Lass mich nicht abirren von deinen Geboten!

In Sehnsucht nach deinem Urteil 

verzehrt sich allezeit meine Seele.

Ich wählte den Weg der Wahrheit; 

nach deinen Urteilen hab' ich Verlangen.

Nach deinen Befehlen hab' ich Verlangen. 

Gib mir neue Kraft durch deine Gerechtigkeit!

Weit öffne ich meinen Mund 

und lechze nach deinen Geboten; 

denn nach ihnen hab' ich Verlangen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,9-13.

In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm.

Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.

Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.

Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.


 

Donnerstag der 13. Woche im Jahreskreis

 

Buch Amos 7,10-17.

In jenen Tagen ließ Amazja, der Priester von Bet-El, Jerobeam, dem König von Israel, melden: Mitten im Haus Israel ruft Amos zum Aufruhr gegen dich auf; seine Worte sind unerträglich für das Land.

Denn so sagt Amos: Jerobeam stirbt durch das Schwert und Israel muss sein Land verlassen und in die Verbannung ziehen.

Zu Amos aber sagte Amazja: Geh, Seher, flüchte ins Land Juda! Iss dort dein Brot und tritt dort als Prophet auf!

In Bet-El darfst du nicht mehr als Prophet reden; denn das hier ist ein Heiligtum des Königs und ein Reichstempel. Amos antwortete Amazja: Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler, sondern ich bin ein Viehzüchter und ich ziehe Maulbeerfeigen.

Aber der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und zu mir gesagt: Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel! Darum höre jetzt das Wort des Herrn! Du sagst: Tritt nicht als Prophet gegen Israel auf und prophezei nicht gegen das Haus Isaak!

Darum - so spricht der Herr: Deine Frau wird in der Stadt als Dirne leben, deine Söhne und Töchter fallen unter dem Schwert, dein Ackerland wird mit der Messschnur verteilt, du selbst aber stirbst in einem unreinen Land und Israel muss sein Land verlassen und in die Verbannung ziehen.

 

Psalm 19(18),8.9.10.11-12.

Die Weisung des Herrn ist vollkommen, 

sie erquickt den Menschen. 

Das Gesetz des Herrn ist verlässlich, 

den Unwissenden macht es weise.

Die Befehle des Herrn sind richtig, 

sie erfreuen das Herz; 

das Gebot des Herrn ist lauter, 

es erleuchtet die Augen.

Die Furcht des Herrn ist rein, 

sie besteht für immer. 

Die Urteile des Herrn sind wahr, 

gerecht sind sie alle.

Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. 

Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.

Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; 

wer sie beachtet, hat reichen Lohn.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,1-8.

In jener Zeit stieg Jesus in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott. Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause!

Und der Mann stand auf und ging heim. Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.


 

Mittwoch der 13. Woche im Jahreskreis

 

Buch Amos 5,14-15.21-24.

Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr leben und dann wird, wie ihr sagt, der Herr, der Gott der Heere, bei euch sein.

Hasst das Böse, liebt das Gute und bringt bei Gericht das Recht zur Geltung! Vielleicht ist der Herr, der Gott der Heere, dem Rest Josefs dann gnädig.

Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie und kann eure Feiern nicht riechen. Wenn ihr mir Brandopfer darbringt, ich habe kein Gefallen an euren Gaben und eure fetten Heilsopfer will ich nicht sehen.

Weg mit dem Lärm deiner Lieder! Dein Harfenspiel will ich nicht hören, sondern das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.

 

Psalm 50(49),7bc.8-9.10-11.12-13.16bc-17.

«Höre, mein Volk, ich rede. 

Israel, ich klage dich an, 

ich, der ich dein Gott bin.

Nicht wegen deiner Opfer rüg' ich dich, 

deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.

Doch nehme ich von dir Stiere nicht an 

noch Böcke aus deinen Hürden.

Denn mir gehört alles Getier des Waldes, das Wild auf den Bergen zu Tausenden.

Ich kenne alle Vögel des Himmels,

was sich regt auf dem Feld, ist mein eigen.

Hätte ich Hunger, ich brauchte es dir nicht zu sagen,

denn mein ist die Welt und was sie erfüllt.

Soll ich denn das Fleisch von Stieren essen und

das Blut von Böcken trinken?

„Was zählst du meine Gebote auf

und nimmst meinen Bund in deinen Mund?

Dabei ist Zucht dir verhasst, 

meine Worte wirfst du hinter dich.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 8,28-34.

Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort vorbeiführte.

Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen?

In einiger Entfernung weidete gerade eine große Schweineherde.

Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde!

Er sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um. Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war. Und die ganze Stadt zog zu Jesus hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.


 

Fest des Hl. Thomas, Apostel

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 2,19-22.

Brüder! Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.

Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst.

Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn. Durch ihn werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut.

 

Psalm 117(116),1.2.

Lobet den Herrn, alle Völker, 

preist ihn, alle Nationen!

Denn mächtig waltet über uns seine Huld, 

die Treue des Herrn währt in Ewigkeit.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 20,24-29.

Thomas, genannt Didymus - Zwilling-, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.

Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.


 

Fest Mariä Heimsuchung 

 

Buch Zefanja 3,14-18.

Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich, und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem!

Der Herr hat das Urteil gegen dich aufgehoben und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte; du hast kein Unheil mehr zu fürchten. An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen: Fürchte dich nicht, Zion! Lass die Hände nicht sinken!

Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag. Ich mache deinem Unglück ein Ende, ich nehme die Schmach von dir.

 

Buch Jesaja 12,2.3.4bcd.5-6.

Gott ist meine Rettung; 

ihm will ich vertrauen und niemals verzagen. 

Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr. 

Er ist für mich zum Retter geworden.

Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude 

aus den Quellen des Heils.

An jenem Tag werdet ihr sagen: Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! Macht seine Taten unter den Völkern bekannt, verkündet: Sein Name ist groß und erhaben!

Preist den Herrn; denn herrliche Taten hat er vollbracht; 

auf der ganzen Erde soll man es wissen.

Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner von Zion; 

denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 1,39-56.

In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.

Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt

und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.

Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,

und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehn. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.


 

13. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch der Weisheit 1,13-15.2,23-24.

Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden. Zum Dasein hat er alles geschaffen, und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt. Kein Gift des Verderbens ist in ihnen, das Reich des Todes hat keine Macht auf der Erde; denn die Gerechtigkeit ist unsterblich.

Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.

Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt, und ihn erfahren alle, die ihm angehören.

 

Psalm 30(29),2.4.5-6ab.6cd.12a.13b.

Ich will dich rühmen, Herr, 

denn du hast mich aus der Tiefe gezogen 

und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren.

Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, 

aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen.

Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen, 

preist seinen heiligen Namen!

Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick,

doch seine Güte ein Leben lang.

Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, 

doch seine Güte ein Leben lang. 

Wenn man am Abend auch weint, 

am Morgen herrscht wieder Jubel.

Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt,

Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 8,7.9.13-15.

Brüder! Wie ihr aber an allem reich seid, an Glauben, Rede und Erkenntnis, an jedem Eifer und an der Liebe, die wir in euch begründet haben, so sollt ihr euch auch an diesem Liebeswerk mit reichlichen Spenden beteiligen.

Denn ihr wisst, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe getan hat: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen. Denn es geht nicht darum, dass ihr in Not geratet, indem ihr anderen helft; es geht um einen Ausgleich.

Im Augenblick soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss einmal eurem Mangel abhilft. So soll ein Ausgleich entstehen, wie es in der Schrift heißt: Wer viel gesammelt hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig, hatte nicht zu wenig.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 5,21-43.

In jener Zeit fuhr Jesus im Boot ans andere Ufer hinüber, und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.

Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.

Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt.

Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden.

Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.

Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt?

Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.

Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.

Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.

Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaïrus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger? Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur!

Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag.

Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen.

Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.



 

Woche vom 24.06.2018 bis 30.06.2018

 

Samstag der 12. Woche im Jahreskreis

 

Die Klagelieder 2,2.10-14.18-19.

Schonungslos hat der Herr vernichtet alle Fluren Jakobs, niedergerissen in seinem Grimm die Bollwerke der Tochter Juda, zu Boden gestreckt, entweiht das Königtum und seine Fürsten.

Am Boden sitzen, verstummt, die Ältesten der Tochter Zion, streuen sich Staub aufs Haupt, legen Trauerkleider an. Zu Boden senken den Kopf die Mädchen von Jerusalem. Meine Augen ermatten vor Tränen, mein Inneres glüht. Ausgeschüttet auf die Erde ist mein Herz über den Zusammenbruch der Tochter, meines Volkes. Kind und Säugling verschmachten auf den Plätzen der Stadt.

Sie sagen zu ihren Müttern: Wo ist Brot und Wein?, da sie erschöpft verschmachten auf den Plätzen der Stadt, da sie ihr Leben aushauchen auf dem Schoß ihrer Mütter.

Wie soll ich dir zureden, was dir gleichsetzen, du Tochter Jerusalem? Womit kann ich dich vergleichen, wie dich trösten, Jungfrau, Tochter Zion? Dein Zusammenbruch ist groß wie das Meer, wer kann dich heilen?

Deine Propheten schauten dir Lug und Trug. Deine Schuld haben sie nicht aufgedeckt, um dein Schicksal zu wenden. Sie schauten dir als Prophetenworte nur Trug und Verführung.

Schrei laut zum Herrn, stöhne, Tochter Zion! Wie einen Bach lass fließen die Tränen Tag und Nacht! Niemals gewähre dir Ruhe, nie lass dein Auge rasten!

Steh auf, klage bei Nacht, zu jeder Nachtwache Anfang! Schütte aus wie Wasser dein Herz vor dem Angesicht des Herrn! Erhebe zu ihm die Hände für deiner Kinder Leben, die vor Hunger verschmachten an den Ecken aller Straßen.

 

Psalm 74(73),1-2.3-4.5-7.20-21.

Warum, Gott, hast du uns für immer verstoßen? 

Warum ist dein Zorn gegen die Herde deiner Weide entbrannt?

Denk an deine Gemeinde, die du vorzeiten erworben, 

als Stamm dir zu eigen erkauft, 

an den Berg Zion, den du zur Wohnung erwählt hast.

Erheb deine Schritte zu den uralten Trümmern! 

Der Feind hat im Heiligtum alles verwüstet.

Deine Widersacher lärmten an deiner heiligen Stätte, 

stellten ihre Banner auf als Zeichen des Sieges.

Wie einer die Axt schwingt im Dickicht des Waldes,

so zerschlugen sie all das Schnitzwerk mit Beil und Hammer.

Sie legten an dein Heiligtum Feuer, 

entweihten die Wohnung deines Namens bis auf den Grund.

Blick hin auf deinen Bund! 

Denn voll von Schlupfwinkeln der Gewalt ist unser Land.

Lass den Bedrückten nicht beschämt von dir weggehn! 

Arme und Gebeugte sollen deinen Namen rühmen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 8,5-17.

In jener Zeit als Jesus nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn: Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen.

Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.

Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund.

Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.

Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden.

Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.

die aber, für die das Reich bestimmt war, werden hinausgeworfen in die äußerste Finsternis; dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.

Und zum Hauptmann sagte Jesus: Geh! Es soll geschehen, wie du geglaubt hast. Und in derselben Stunde wurde der Diener gesund.

Jesus ging in das Haus des Petrus und sah, dass dessen Schwiegermutter im Bett lag und Fieber hatte. Da berührte er ihre Hand, und das Fieber wich von ihr. Und sie stand auf und sorgte für ihn.

Am Abend brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb mit seinem Wort die Geister aus und heilte alle Kranken.

Dadurch sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen.


 

Hochfest der Hl. Petrus und Paulus, Apostel

 

Apostelgeschichte 12,1-11.

In jenen Tagen ließ der König Herodes einige aus der Gemeinde verhaften und misshandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten. Als er sah, dass es den Juden gefiel, ließ er auch Petrus festnehmen. Das geschah in den Tagen der Ungesäuerten Brote. Er nahm ihn also fest und warf ihn ins Gefängnis. Die Bewachung übertrug er vier Abteilungen von je vier Soldaten. Er beabsichtigte, ihn nach dem Paschafest dem Volk vorführen zu lassen.

Petrus wurde also im Gefängnis bewacht. Die Gemeinde aber betete inständig für ihn zu Gott. In der Nacht, ehe Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus, mit zwei Ketten gefesselt, zwischen zwei Soldaten; vor der Tür aber bewachten Posten den Kerker.

Plötzlich trat ein Engel des Herrn ein, und ein helles Licht strahlte in den Raum. Er stieß Petrus in die Seite, weckte ihn und sagte: Schnell, steh auf! Da fielen die Ketten von seinen Händen. Der Engel aber sagte zu ihm: Gürte dich, und zieh deine Sandalen an! Er tat es. Und der Engel sagte zu ihm: Wirf deinen Mantel um, und folge mir!

Dann ging er hinaus, und Petrus folgte ihm, ohne zu wissen, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; es kam ihm vor, als habe er eine Vision.

Sie gingen an der ersten und an der zweiten Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führt; es öffnete sich ihnen von selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Gasse weit; und auf einmal verließ ihn der Engel.

Da kam Petrus zu sich und sagte: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich der Hand des Herodes entrissen hat und all dem, was das Volk der Juden erhofft hat.

 

Psalm 34(33),2-3.4-5.6-7.8-9.

Ich will den Herrn allezeit preisen; 

immer sei sein Lob in meinem Mund.

Meine Seele rühme sich des Herrn; 

die Armen sollen es hören und sich freuen.

Verherrlicht mit mir den Herrn, 

lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.

Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, 

er hat mich all meinen Ängsten entrissen.

Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten, 

und ihr braucht nicht zu erröten.

Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. 

Er half ihm aus all seinen Nöten.

Der Engel des Herrn umschirmt alle,

die ihn fürchten und ehren, 

und er befreit sie.

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; 

wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an Timotheus 4,6-8.17-18.

Mein Sohn! Ich werde nunmehr geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten.

Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten.

Der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Heiden sie hören; und so wurde ich dem Rachen des Löwen entrissen. Der Herr wird mich allem Bösen entreißen, er wird mich retten und in sein himmlisches Reich führen. Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 16,13-19.

In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn?

Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.

Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.



 

Donnerstag der 12. Woche im Jahreskreis

 

Zweites Buch der Könige 24,8-17.

Jojachin war achtzehn Jahre alt, als er König wurde, und regierte drei Monate in Jerusalem. Seine Mutter hieß Nehuschta und war eine Tochter Elnatans aus Jerusalem. Wie sein Vater tat er, was dem Herrn missfiel.

In jener Zeit zogen die Truppen Nebukadnezzars, des Königs von Babel, gegen Jerusalem und belagerten die Stadt. Als dann König Nebukadnezzar von Babel selbst vor der Stadt erschien, während seine Krieger sie belagerten, ging Jojachin, der König von Juda, mit seiner Mutter, seinen Dienern, Fürsten und Kämmerern zum König von Babel hinaus, und dieser nahm ihn im achten Jahr seiner Regierung fest.

Wie der Herr angedroht hatte, nahm Nebukadnezzar auch alle Schätze des Hauses des Herrn und die Schätze des königlichen Palastes weg und zerbrach alle goldenen Geräte, die Salomo, der König von Israel, im Haus des Herrn hatte anfertigen lassen.

Von ganz Jerusalem verschleppte er alle Vornehmen und alle wehrfähigen Männer, insgesamt zehntausend Mann, auch alle Schmiede und Schlosser. Von den Bürgern des Landes blieben nur die geringen Leute zurück.

Jojachin verschleppte er nach Babel. Auch die Mutter des Königs, die königlichen Frauen und Kämmerer sowie die einflussreichen Männer des Landes verschleppte er von Jerusalem nach Babel,

dazu alle Wehrfähigen, siebentausend Mann, die Schmiede und Schlosser, tausend an der Zahl, lauter kriegstüchtige Männer. Sie alle verschleppte der babylonische König nach Babel. Dann machte der König von Babel den Mattanja, den Onkel Jojachins, an dessen Stelle zum König und änderte seinen Namen in Zidkija.

 

Psalm 79(78),1-2.3-4.5.8.9.

Gott, die Heiden sind eingedrungen in dein Erbe, 

sie haben deinen heiligen Tempel entweiht 

und Jerusalem in Trümmer gelegt.

Die Leichen deiner Knechte haben sie zum Fraß gegeben 

den Vögeln des Himmels, 

die Leiber deiner Frommen den Tieren des Feldes.

Ihr Blut haben sie wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, 

und keiner hat sie begraben.

Zum Schimpf sind wir geworden in den Augen der Nachbarn, 

zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen.

Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? 

Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?

Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! 

Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! 

Denn wir sind sehr erniedrigt.

Um der Ehre deines Namens willen 

hilf uns, du Gott unsres Heils! 

Um deines Namens willen reiß uns heraus 

und vergib uns die Sünden!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 7,21-29.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.

Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht?

Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes! Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.

Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.

Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.

Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.


 

Mittwoch der 12. Woche im Jahreskreis

 

Zweites Buch der Könige 22,8-13.23,1-3. 

In jenen Tagen teilte der Hohepriester Hilkija dem Staatsschreiber Schafan mit: Ich habe im Haus des Herrn das Gesetzbuch gefunden. Hilkija übergab Schafan das Buch, und dieser las es.

Darauf begab sich der Staatsschreiber Schafan zum König und meldete ihm: Deine Knechte haben das Geld ausgeschüttet, das sich im Haus vorfand, und es den Werkmeistern übergeben, die im Haus des Herrn angestellt sind.

Dann sagte der Staatsschreiber Schafan zum König: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Schafan las es dem König vor.

Als der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriss er seine Kleider und befahl dem Priester Hilkija sowie Ahikam, dem Sohn Schafans, Achbor, dem Sohn Michas, dem Staatsschreiber Schafan und Asaja, dem Diener des Königs: Geht und befragt den Herrn für mich, für das Volk und für ganz Juda wegen dieses Buches, das aufgefunden wurde. Der Zorn des Herrn muss heftig gegen uns entbrannt sein, weil unsere Väter auf die Worte dieses Buches nicht gehört und weil sie nicht getan haben, was in ihm niedergeschrieben ist.

Der König ließ alle Ältesten Judas und Jerusalems bei sich zusammenkommen. Er ging zum Haus des Herrn hinauf mit allen Männern Judas und allen Einwohnern Jerusalems, den Priestern und Propheten und allem Volk, Jung und Alt. Er ließ ihnen alle Worte des Bundesbuches vorlesen, das im Haus des Herrn gefunden worden war.

Dann trat der König an die Säule und schloss vor dem Herrn diesen Bund: Er wolle dem Herrn folgen, auf seine Gebote, Satzungen und Gesetze von ganzem Herzen und ganzer Seele achten und die Vorschriften des Bundes einhalten, die in diesem Buch niedergeschrieben sind. Das ganze Volk trat dem Bund bei.

 

Psalm 119(118),33-34.35-36.37.40. 

Herr, weise mir den Weg deiner Gesetze! 

Ich will ihn einhalten bis ans Ende.

Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge 

und mich an sie halte aus ganzem Herzen.

Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote! 

Ich habe an ihm Gefallen.

Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, 

doch nicht der Habgier!

Wende meine Augen ab von eitlen Dingen; 

durch dein Wort belebe mich!

Nach deinen Befehlen hab' ich Verlangen. 

Gib mir neue Kraft durch deine Gerechtigkeit!

 

Evangelium nach Matthäus 7,15-20. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe.

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen?

Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte.

Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten.

Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.

An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.

 

Dienstag der 12. Woche im Jahreskreis

 

Zweites Buch der Könige 19,9b-11.14-21.31-35a.36. 

In jenen Tagen schickte Sanherib, der König von Assur, Boten zu Hiskija, dem König von Juda, mit dem Auftrag:

So sollt ihr zu Hiskija, dem König von Juda, sagen: Lass dir nicht von deinem Gott, auf den du vertraust, einreden, Jerusalem werde dem König von Assur nicht in die Hände fallen.

Du hast doch gehört, was die Könige von Assur mit allen anderen Ländern gemacht haben. Sie haben sie dem Untergang geweiht. Und du meinst, du wirst gerettet?

Hiskija nahm das Schreiben von den Boten in Empfang und las es. Dann ging er zum Haus des Herrn hinauf, breitete das Schreiben vor dem Herrn aus und betete vor dem Herrn; er sagte: Herr, Gott Israels, der über den Kerubim thront, du allein bist der Gott aller Reiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht.

Wende mir dein Ohr zu, Herr, und höre! Öffne, Herr, deine Augen und sieh her! Hör alles, was Sanherib sagt, der seinen Boten hergesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen. Es ist wahr, Herr, die Könige von Assur haben die Völker vernichtet, ihre Länder verwüstet und ihre Götter ins Feuer geworfen. Aber das waren keine Götter, sondern Werke von Menschenhand, aus Holz und Stein; darum konnte man sie vernichten.

Nun aber, Herr, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Reiche der Erde erkennen, dass du, Jahwe, Gott bist, du allein.

Jesaja, der Sohn des Amoz, schickte zu Hiskija einen Boten und ließ ihm sagen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe gehört, wie du wegen des Königs Sanherib von Assur zu mir gebetet hast.

Das ist das Wort des Herrn gegen ihn: Dich verachtet, dich verspottet die Jungfrau, die Tochter Zion. Die Tochter Jerusalem schüttelt spöttisch den Kopf über dich. Denn von Jerusalem wird ein Rest ausziehen, vom Berg Zion ziehen die Geretteten hinaus. Der leidenschaftliche Eifer des Herrn wird das vollbringen.

Darum - so spricht der Herr über den König von Assur: Er wird nicht in diese Stadt eindringen; er wird keinen einzigen Pfeil hineinschießen, er wird nicht unter dem Schutz seines Schildes gegen sie anrennen und keinen Damm gegen sie aufschütten.

Auf dem Weg, auf dem er gekommen ist, wird er wieder zurückkehren. Aber in diese Stadt wird er nicht eindringen - Spruch des Herrn. Ich werde diese Stadt beschützen und retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.

In jener Nacht zog der Engel des Herrn aus und erschlug im Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann.

Da brach Sanherib, der König von Assur, auf und kehrte in sein Land zurück. Er blieb in Ninive.

 

Psalm 48(47),2-3ab.3cd-4.10-11. 

Groß ist der Herr und hoch zu preisen 

in der Stadt uns'res Gottes.

Sein heiliger Berg ragt herrlich empor;

er ist die Freude der ganzen Welt.

Der Berg Zion liegt weit im Norden;

er ist die Stadt des großen Königs.

Gott ist in ihren Häusern bekannt 

als ein sicherer Schutz.

Über deine Huld, o Gott, denken wir nach 

in deinem heiligen Tempel.

Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm bis an die Enden der Erde; deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 7,6.12-14.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Gebt das Heilige nicht den Hunden, und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen. Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.


 

Montag der 12. Woche im Jahreskreis

 

Zweites Buch der Könige 17,5-8.13-15a.18.

In jenen Tagen fiel der König von Assur über das ganze Land her, rückte gegen Samaria vor und belagerte es drei Jahre lang. Im neunten Jahr Hoscheas eroberte er die Stadt, verschleppte die Israeliten nach Assur und siedelte sie in Halach, am Habor, einem Fluss von Gosan, und in den Städten der Meder an. Das geschah, weil die Israeliten sich gegen den Herrn, ihren Gott, versündigten, der sie aus Ägypten, aus der Gewalt des Pharao, des Königs von Ägypten, heraufgeführt hatte. Sie verehrten fremde Götter, ahmten die Bräuche der Völker nach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte, und folgten dem Beispiel, das die Könige von Israel gaben. Der Herr warnte Israel und Juda durch alle seine Propheten, durch alle Seher: Kehrt um von euren bösen Wegen, achtet auf meine Befehle und meine Gebote genau nach dem Gesetz, das ich euren Vätern gegeben und euch durch meine Knechte, die Propheten, verkündet habe. Doch sie wollten nicht hören, sondern versteiften ihre Nacken wie ihre Väter, die nicht auf den Herrn, ihren Gott, vertrauten. Sie verwarfen seine Gebote und den Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen hatte, und verschmähten die Warnungen, die er an sie richtete. Darum wurde der Herr über Israel sehr zornig. Er verstieß es von seinem Angesicht, so dass der Stamm Juda allein übrig blieb.

 

Psalm 60(59),3-4.5.12.13-14.

Du hast uns verworfen, o Gott, und zerschlagen. 

Du hast uns gezürnt. Richte uns wieder auf!

Erschüttert hast du das Land und gespalten. 

Heile seine Risse! Denn es kam ins Wanken.

Du hast dein Volk hart geprüft, 

du gabst uns betäubenden Wein zu trinken.

Gott, hast denn du uns verworfen? 

Du ziehst ja nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren.

Bring uns doch Hilfe im Kampf mit dem Feind! 

Denn die Hilfe von Menschen ist nutzlos.

Mit Gott werden wir Großes vollbringen; 

er selbst wird unsere Feinde zertreten.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 7,1-5.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.


Hochfest der Geburt

des Hl. Johannes des Täufers

 

Buch Jesaja 49,1-6.

Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt. Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zum spitzen Pfeil und steckte mich in seinen Köcher. Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will. Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan. Aber mein Recht liegt beim Herrn und mein Lohn bei meinem Gott. Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht gemacht hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammle. So wurde ich in den Augen des Herrn geehrt und mein Gott war meine Stärke. Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.

 

Psalm 139(138),1-3.13-14.15-16.

Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich.

Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. 

Von fern erkennst du meine Gedanken.

Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; 

du bist vertraut mit all meinen Wegen.

Denn du hast mein Inneres geschaffen, 

mich gewoben im Schoß meiner Mutter.

Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. 

Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.

Als ich geformt wurde im Dunkeln, 

kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, 

waren meine Glieder dir nicht verborgen.

Deine Augen sahen, wie ich entstand, 

in deinem Buch war schon alles verzeichnet.

 

Apostelgeschichte 13,16.22-26.

In der Synagoge von Antiochia in Pisidien stand Paulus auf, gab mit der Hand ein Zeichen und sagte: Ihr Israeliten und ihr Gottesfürchtigen, hört! Nachdem er ihn verworfen hatte, erhob er David zu ihrem König, von dem er bezeugte: Ich habe David, den Sohn des Isai, als einen Mann nach meinem Herzen gefunden, der alles, was ich will, vollbringen wird. Aus seinem Geschlecht hat Gott dem Volk Israel, der Verheißung gemäß, Jesus als Retter geschickt. Vor dessen Auftreten hat Johannes dem ganzen Volk Israel Umkehr und Taufe verkündigt. Als Johannes aber seinen Lauf vollendet hatte, sagte er: Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet; aber seht, nach mir kommt einer, dem die Sandalen von den Füßen zu lösen ich nicht wert bin.Brüder, ihr Söhne aus Abrahams Geschlecht und ihr Gottesfürchtigen! Uns wurde das Wort dieses Heils gesandt.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 1,57-66.80.

Für Elisabeth kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr. Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben. Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen. Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle. Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes. Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott. Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war. Das Kind wuchs heran, und sein Geist wurde stark. Und Johannes lebte in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er den Auftrag erhielt, in Israel aufzutreten.



 

Woche vom 17.06.2018 bis 23.06.2018

 

Samstag der 11. Woche im Jahreskreis

 

Zweites Buch der Chronik 24,17-25.

Nach dem Tod des Priesters Jojada kamen die führenden Männer Judas zum König und warfen sich vor ihm nieder. Dieser hörte damals auf sie, so dass sie den Bund des Herrn, des Gottes ihrer Väter, verließen und die Kultpfähle und Götzenbilder verehrten. Wegen dieser Schuld kam ein Zorngericht über Juda und Jerusalem. Der Herr schickte Propheten zu ihnen, um sie zur Umkehr zum Herrn zu bewegen, aber man hörte nicht auf ihre Warnung. Da kam der Geist Gottes über Secharja, den Sohn des Priesters Jojada. Er trat vor das Volk und hielt ihm vor: So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote des Herrn? So könnt ihr kein Glück mehr haben. Weil ihr den Herrn verlassen habt, wird er euch verlassen. Sie aber taten sich gegen ihn zusammen und steinigten ihn auf Befehl des Königs im Hof des Hauses des Herrn. König Joasch dachte nicht mehr an die Treue, mit der ihm Jojada, der Vater Secharjas, gedient hatte, sondern ließ dessen Sohn töten. Dieser aber rief sterbend aus: Der Herr möge es sehen und vergelten. Um die Jahreswende zog das Heer der Aramäer gegen Joasch. Sie drangen nach Juda und Jerusalem vor und machten alle führenden Männer des Volkes nieder. Ihre gesamte Beute brachte man zum König von Damaskus. Mit nur wenig Kriegern war das Heer der Aramäer gekommen; aber der Herr gab ein sehr großes Heer in ihre Gewalt, weil die Israeliten den Herrn, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten. So vollzogen die Aramäer an Joasch das Strafgericht. Als sie abzogen und ihn schwer krank zurückließen, verschworen sich seine Diener gegen ihn wegen der Blutschuld am Sohn des Priesters Jojada und erschlugen ihn auf seinem Bett. Man begrub ihn in der Davidstadt, aber nicht in den Gräbern der Könige.

 

Psalm 89(88),4-5.29-30.31-32.33-34.

Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten 

und David, meinem Knecht, geschworen:

Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand, 

und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf.»

Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren, 

mein Bund mit ihm bleibt allzeit bestehen.

Sein Geschlecht lasse ich dauern für immer 

und seinen Thron, solange der Himmel währt.

Wenn seine Söhne meine Weisung verlassen, 

nicht mehr leben nach meiner Ordnung,

wenn sie meine Gesetze entweihen, 

meine Gebote nicht mehr halten,

dann werde ich ihr Vergehen mit der Rute strafen 

und ihre Sünde mit Schlägen.

Doch ich entziehe ihm nicht meine Huld, 

breche ihm nicht die Treue.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 6,24-34.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung?Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wieviel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.


 

Freitag der 11. Woche im Jahreskreis

 

Zweites Buch der Könige 11,1-4.9-18.20.

In jenen Tagen als Atalja, die Mutter des Königs Ahasjas, sah, dass ihr Sohn tot war, ging sie daran, die ganze Nachkommenschaft der königlichen Familie auszurotten. Doch Joscheba, die Tochter des Königs Joram und Schwester Ahasjas, nahm Joasch, den Sohn Ahasjas, aus dem Kreis der Königssöhne, die ermordet werden sollten, weg und brachte ihn heimlich mit seiner Amme in die Bettenkammer. Dort versteckte sie ihn vor Atalja, so dass er nicht getötet wurde. Er blieb sechs Jahre bei ihr im Haus des Herrn verborgen, während Atalja das Land regierte. Im siebten Jahr bestellte der Priester Jojada die Hundertschaftsführer der Karer und Läufer zu sich. Er führte sie in das Haus des Herrn, schloss mit ihnen ein Abkommen, ließ sie im Haus des Herrn schwören und zeigte ihnen den Sohn des Königs. Die Führer der Hundertschaften befolgten alle Weisungen des Priesters Jojada. Jeder holte seine Leute, sowohl jene, die am Sabbat aufzogen, als auch jene, die am Sabbat abzogen. Sie kamen zum Priester Jojada und dieser gab den Anführern der Hundertschaften die Lanzen und Schilde, die dem König David gehört hatten und sich jetzt im Haus des Herrn befanden. Die Läufer stellten sich mit der Waffe in der Hand von der Südseite des Tempels bis zur Nordseite vor dem Altar und dem Tempel rings um den König auf. Dann führte Jojada den Königssohn heraus und überreichte ihm den Stirnreif und das Königsgesetz. So machten sie ihn zum König, salbten ihn, klatschten in die Hände und riefen: Es lebe der König! Als Atalja das Geschrei des Volkes hörte, kam sie zu den Leuten in das Haus des Herrn. Da sah sie den König am gewohnten Platz bei der Säule stehen; die Obersten und die Trompeter waren bei ihm und alle Bürger des Landes waren voller Freude und bliesen die Trompeten. Atalja zerriss ihre Kleider und schrie: Verrat, Verrat! Doch der Priester Jojada befahl den Hundertschaftsführern, die das Kommando über die Truppen hatten: Führt sie durch die Reihen hinaus und schlagt jeden mit dem Schwert nieder, der ihr folgen will; denn - so sagte der Priester - sie soll nicht im Haus des Herrn getötet werden. Da legte man Hand an sie, und als sie an den Weg kam, auf dem man die Pferde zum Palast des Königs führt, wurde sie dort getötet. Jojada schloss nun den Bund des Herrn mit König und Volk. Sie versprachen, dass sie das Volk des Herrn sein wollten. Auch König und Volk ließ er einen Bund schließen. Darauf zogen alle Bürger des Landes zum Baalstempel und rissen ihn nieder. Sie zertrümmerten seine Altäre und Bilder vollständig und erschlugen den Baalspriester Mattan vor den Altären. Auch stellte Jojada Posten vor das Haus des Herrn Alle Bürger des Landes waren voll Freude und die Stadt blieb ruhig. Atalja aber hatte man vor dem Palast des Königs mit dem Schwert umgebracht.

 

Psalm 132(131),11.12.13-14.17-18.

Der Herr hat David geschworen, 

einen Eid, den er niemals brechen wird: 

„Einen Spross aus deinem Geschlecht 

will ich setzen auf den Thron.

Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren, 

mein Zeugnis, das ich sie lehre, 

dann sollen auch ihre Söhne 

auf deinem Thron sitzen für immer.»

Denn der Herr hat den Zion erwählt, 

ihn zu seinem Wohnsitz erkoren.

Das ist für immer der Ort meiner Ruhe; 

hier will ich wohnen, ich hab' ihn erkoren.

Dort lasse ich Davids Macht erstarken 

und stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf.

Ich bedecke seine Feinde mit Schande; 

doch auf ihm erglänzt seine Krone.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 6,19-23.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein!


 

Donnerstag der 11. Woche im Jahreskreis

 

ERSTE LESUNG 1 Joh 5, 1-5

Das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube

Lesung aus dem ersten Johannesbrief

Brüder!

1Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, stammt von Gott, und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der von ihm stammt.

2Wir erkennen, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen.

3Denn die Liebe zu Gott besteht darin, dass wir seine Gebote halten. Seine Gebote sind nicht schwer.

4Denn alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.

5Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

 

Psalm 16 (15), 1-2 u. 5.7-8.9 u. 11 

          Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. 

1        Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir.

2        Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr;

          mein ganzes Glück bist du allein.“

5        Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;

          du hältst mein Los in deinen Händen. 

7        Ich preise den Herrn, der mich beraten hat.

          Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.

8        Ich habe den Herrn beständig vor Augen.

          Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.

9        Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele;

          auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.

11      Du zeigst mir den Pfad zum Leben.

          Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle,

          zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit. 

 

 

EVANGELIUM Mt 22, 34-40

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben; du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst

 

In jener Zeit 34als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen. 35Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: 36Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? 37Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. 38Das ist das wichtigste und erste Gebot. 39Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. 40An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.


 

Mittwoch der 11. Woche im Jahreskreis

 

Zweites Buch der Könige 2,1.4b.6-14. 

An dem Tag, da der Herr Elija im Wirbelsturm in den Himmel aufnehmen wollte, ging Elija mit Elischa von Gilgal weg.

So kamen sie nach Jericho. Elija aber bat ihn: Bleib hier; denn der Herr hat mich an den Jordan gesandt. Elischa erwiderte: So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht. So gingen beide miteinander.

Fünfzig Prophetenjünger folgten ihnen und blieben dann seitwärts in einiger Entfernung stehen. Die beiden traten an den Jordan.

Hier nahm Elija seinen Mantel, rollte ihn zusammen und schlug mit ihm auf das Wasser. Dieses teilte sich nach beiden Seiten und sie schritten trockenen Fußes hindurch.

Als sie drüben angekommen waren, sagte Elija zu Elischa: Sprich eine Bitte aus, die ich dir erfüllen soll, bevor ich von dir weggenommen werde. Elischa antwortete: Möchten mir doch zwei Anteile deines Geistes zufallen.

Elija entgegnete: Du hast etwas Schweres erbeten. Wenn du siehst, wie ich von dir weggenommen werde, wird es dir zuteil werden. Sonst aber wird es nicht geschehen.

Während sie miteinander gingen und redeten, erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide voneinander. Elija fuhr im Wirbelsturm zum Himmel empor.

Elischa sah es und rief laut: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Lenker! Als er ihn nicht mehr sah, fasste er sein Gewand und riss es mitten entzwei.

Dann hob er den Mantel auf, der Elija entfallen war, kehrte um und trat an das Ufer des Jordan.

Er nahm den Mantel, der Elija entfallen war, schlug mit ihm auf das Wasser und rief: Wo ist der Herr, der Gott des Elija? Als er auf das Wasser schlug, teilte es sich nach beiden Seiten und Elischa ging hinüber.

 

Psalm 31(30),20.21.22.24.  

Wie groß ist deine Güte, Herr, 

die du bereithältst für alle, die dich fürchten und ehren; 

du erweist sie allen, 

die sich vor den Menschen zu dir flüchten.

Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts 

vor dem Toben der Menschen. 

Wie unter einem Dach bewahrst du sie 

vor dem Gezänk der Zungen.

Gepriesen sei der Herr, der wunderbar an mir gehandelt 

und mir seine Güte erwiesen hat zur Zeit der Bedrängnis.

Liebt den Herrn, all seine Frommen! 

Seine Getreuen behütet der Herr, 

doch den Hochmütigen vergilt er ihr Tun mit vollem Maß.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 6,1-6.16-18. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten.

Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.

Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben, und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.

Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.

Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.


 

Dienstag der 11. Woche im Jahreskreis

 

Erstes Buch der Könige 21,17-29. 

Als Nabot tot war, erging das Wort des Herrn an Elija aus Tischbe: Mach dich auf und geh Ahab, dem König von Israel, entgegen, der in Samaria seinen Wohnsitz hat. Er ist zum Weinberg Nabots hinabgegangen, um von ihm Besitz zu ergreifen.

Sag ihm: So spricht der Herr: Durch einen Mord bist du Erbe geworden? Weiter sag ihm: So spricht der Herr: An der Stelle, wo die Hunde das Blut Nabots geleckt haben, werden Hunde auch dein Blut lecken.

Ahab sagte zu Elija: Hast du mich gefunden, mein Feind? Er erwiderte: Ich habe dich gefunden. Weil du dich hergabst, das zu tun, was dem Herrn missfällt, werde ich Unheil über dich bringen. Ich werde dein Geschlecht hinwegfegen und von Ahabs Geschlecht alles, was männlich ist, bis zum letzten Mann in Israel ausrotten.

Weil du mich zum Zorn gereizt und Israel zur Sünde verführt hast, werde ich mit deinem Haus verfahren wie mit dem Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und mit dem Haus Baschas, des Sohnes Ahijas.

Und über Isebel verkündet der Herr: Die Hunde werden Isebel an der Mauer von Jesreel auffressen. Wer von der Familie Ahabs in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer auf dem freien Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen.

Es gab in der Tat niemand, der sich wie Ahab hergab zu tun, was dem Herrn missfiel, da seine Frau Isebel ihn verführte. Sein Tun war überaus verwerflich; er lief den Götzen nach und folgte den Gebräuchen der Amoriter, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.

Als Ahab diese Drohungen hörte, zerriss er seine Kleider, trug ein Bußgewand auf dem bloßen Leib, fastete, schlief im Bußgewand und ging bedrückt umher.

Da erging das Wort des Herrn an Elija aus Tischbe: Hast du gesehen, wie Ahab sich vor mir gedemütigt hat? Weil er sich vor mir gedemütigt hat, will ich das Unglück nicht schon in seinen Tagen kommen lassen. Erst in den Tagen seines Sohnes werde ich das Unheil über sein Haus bringen.

 

Psalm 51(50),3-4.5-6ab.11.16. 

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, 

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!

Wasch meine Schuld von mir ab, 

und mach mich rein von meiner Sünde!

Denn ich erkenne meine bösen Taten, 

meine Sünde steht mir immer vor Augen.

Gegen dich allein habe ich gesündigt,

ich habe getan, was dir missfällt.

Verbirg dein Gesicht vor meinen Sünden, 

tilge all meine Frevel!

Befrei mich von Blutschuld, Herr, du Gott meines Heiles, 

dann wird meine Zunge jubeln über deine Gerechtigkeit.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,43-48. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.

Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.


 

Montag der 11. Woche im Jahreskreis

 

Erstes Buch der Könige 21,1-16. 

In jenen Tagen trug sich Folgendes zu. Nabot aus Jesreel hatte einen Weinberg in Jesreel neben dem Palast Ahabs, des Königs von Samarien.

Ahab verhandelte mit Nabot und schlug ihm vor: Gib mir deinen Weinberg! Er soll mir als Gemüsegarten dienen; denn er liegt nahe bei meinem Haus. Ich will dir dafür einen besseren Weinberg geben. Wenn es dir aber lieber ist, bezahle ich dir den Kaufpreis in Geld.

Doch Nabot erwiderte: Der Herr bewahre mich davor, dass ich dir das Erbe meiner Väter überlasse.

Darauf kehrte Ahab in sein Haus zurück. Er war missmutig und verdrossen, weil Nabot aus Jesreel zu ihm gesagt hatte: Ich werde dir das Erbe meiner Väter nicht überlassen. Er legte sich auf sein Bett, wandte das Gesicht zur Wand und wollte nicht essen.

Seine Frau Isebel kam zu ihm herein und fragte: Warum bist du missmutig und willst nicht essen?

Er erzählte ihr: Ich habe mit Nabot aus Jesreel verhandelt und ihm gesagt: Verkauf mir deinen Weinberg für Geld, oder wenn es dir lieber ist, gebe ich dir einen anderen dafür. Doch er hat geantwortet: Ich werde dir meinen Weinberg nicht geben.

Da sagte seine Frau Isebel zu ihm: Du bist doch jetzt König in Israel. Steh auf, iss und sei guter Dinge! Ich werde dir den Weinberg Nabots aus Jesreel verschaffen.

Sie schrieb Briefe im Namen Ahabs, versah sie mit seinem Siegel und schickte sie an die Ältesten und Vornehmen, die mit Nabot zusammen in der Stadt wohnten. In den Briefen schrieb sie: Ruft ein Fasten aus und lasst Nabot oben vor allem Volk Platz nehmen!

Setzt ihm aber zwei nichtswürdige Männer gegenüber! Sie sollen gegen ihn als Zeugen auftreten und sagen: Du hast Gott und den König gelästert. Führt ihn dann hinaus und steinigt ihn zu Tode!

Die Männer der Stadt, die Ältesten und Vornehmen, die mit ihm zusammen in der Stadt wohnten, taten, was Isebel ihnen geboten hatte, was in den Briefen stand, die sie ihnen gesandt hatte.

Sie riefen ein Fasten aus und ließen Nabot oben vor allem Volk Platz nehmen.

Es kamen aber auch die beiden nichtswürdigen Männer und setzten sich ihm gegenüber. Sie standen vor dem Volk als Zeugen gegen Nabot auf und sagten: Nabot hat Gott und den König gelästert. Sogleich führte man ihn aus der Stadt hinaus und steinigte ihn zu Tode. Darauf ließen sie Isebel melden: Nabot wurde gesteinigt und ist tot.

Sobald sie hörte, dass Nabot gesteinigt wurde und tot war, sagte sie zu Ahab: Auf, nimm den Weinberg Nabots aus Jesreel in Besitz, den er dir für Geld nicht verkaufen wollte; denn Nabot lebt nicht mehr; er ist tot.

Als Ahab hörte, dass Nabot tot war, stand er auf und ging zum Weinberg Nabots aus Jesreel hinab, um von ihm Besitz zu ergreifen.

 

Psalm 5,3.5.6-7. 

Vernimm mein lautes Schreien, mein König und mein Gott, 

denn ich flehe zu dir.

Denn du bist kein Gott, dem das Unrecht gefällt; 

der Frevler darf nicht bei dir weilen.

Wer sich brüstet, besteht nicht vor deinen Augen; 

denn dein Hass trifft alle, die Böses tun.

Du lässt die Lügner zugrunde gehen, 

Mörder und Betrüger sind dem Herrn ein Gräuel.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,38-42. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn.

Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.

Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.


 

11. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 17,22-24. 

So spricht Gott, der Herr: Ich selbst nehme ein Stück vom hohen Wipfel der Zeder und pflanze es ein. Einen zarten Zweig aus den obersten Ästen breche ich ab, ich pflanze ihn auf einen hoch aufragenden Berg.

Auf die Höhe von Israels Bergland pflanze ich ihn. Dort treibt er dann Zweige, er trägt Früchte und wird zur prächtigen Zeder. Allerlei Vögel wohnen darin; alles, was Flügel hat, wohnt im Schatten ihrer Zweige.

Dann werden alle Bäume auf den Feldern erkennen, dass ich der Herr bin. Ich mache den hohen Baum niedrig, den niedrigen mache ich hoch. Ich lasse den grünenden Baum verdorren, den verdorrten erblühen. Ich, der Herr, habe gesprochen, und ich führe es aus.

 

Psalm 92(91),2-3.13-14.15-16.  

Wie schön ist es, dem Herrn zu danken, 

deinem Namen, du Höchster, zu singen,

am Morgen deine Huld zu verkünden 

und in den Nächten deine Treue.

Der Gerechte gedeiht wie die Palme, 

er wächst wie die Zedern des Libanon.

Gepflanzt im Hause des Herrn, 

gedeihen sie in den Vorhöfen unseres Gottes.

Sie tragen Frucht noch im Alter 

und bleiben voll Saft und Frische;

sie verkünden: Gerecht ist der Herr; 

mein Fels ist er, an ihm ist kein Unrecht.

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 5,6-10. 

Brüder! Wir sind immer zuversichtlich, auch wenn wir wissen, dass wir fern vom Herrn in der Fremde leben, solange wir in diesem Leib zu Hause sind;

denn als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende.

Weil wir aber zuversichtlich sind, ziehen wir es vor, aus dem Leib auszuwandern und daheim beim Herrn zu sein.

Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu gefallen, ob wir daheim oder in der Fremde sind.

Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 4,26-34. 

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.

Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre.

Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?

Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät.

Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.

Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten.

Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.



 

Woche vom 10.06.2018 bis 16.06.2018

 

Samstag der 10. Woche im Jahreskreis

 

Erstes Buch der Könige 19,19-21. 

In jenen Tagen als Elija vom Gottesberg Horeb weggegangen war, traf er Elischa, den Sohn Schafats. Er war gerade mit zwölf Gespannen am Pflügen, und er selbst pflügte mit dem Zwölften. Im Vorbeigehen warf Elija seinen Mantel über ihn. Sogleich verließ Elischa die Rinder, eilte Elija nach und bat ihn: Lass mich noch meinem Vater und meiner Mutter den Abschiedskuss geben; dann werde ich dir folgen. Elija antwortete: Geh, aber komm dann zurück! Bedenke, was ich an dir getan habe.

Elischa ging von ihm weg, nahm seine zwei Rinder und schlachtete sie. Mit dem Joch der Rinder kochte er das Fleisch und setzte es den Leuten zum Essen vor. Dann stand er auf, folgte Elija und trat in seinen Dienst.

 

Psalm 16(15),1-2.5.7-8.9-10.  

Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir.

Ich sage zum Herrn: «Du bist mein Herr; 

mein ganzes Glück bist du allein.»

Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; 

du hältst mein Los in deinen Händen.

Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. 

Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.

Ich habe den Herrn beständig vor Augen. 

Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.

Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; 

auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.

Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; 

du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,33-37. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast.

Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs. Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.


 

Freitag der 10. Woche im Jahreskreis

 

Erstes Buch der Könige 19,9a.11-16. 

In jenen Tagen kam Elija zum Gottesberg Horeb. Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben.

Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.

Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.

Da vernahm er eine Stimme, die ihm zurief: Was willst du hier, Elija? Er antwortete: Mit Leidenschaft bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übrig geblieben und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.

Der Herr antwortete ihm: Geh deinen Weg durch die Wüste zurück und begib dich nach Damaskus! Bist du dort angekommen, salbe Hasaël zum König über Aram!

Jehu, den Sohn Nimschis, sollst du zum König von Israel salben und Elischa, den Sohn Schafats aus Abel-Mehola, salbe zum Propheten an deiner Stelle.

 

Psalm 27(26),7-8.9.13-14. 

Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; 

sei mir gnädig, und erhöre mich!

Mein Herz denkt an dein Wort: «Sucht mein Angesicht!» 

Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.

Verbirg nicht dein Gesicht vor mir; 

weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! 

Du wurdest meine Hilfe. 

Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, 

du Gott meines Heiles!

Ich bin gewiss, zu schauen 

die Güte des Herrn im Land der Lebenden.

Hoffe auf den Herrn, und sei stark! 

Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,27-32. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.

Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.

Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.

Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.

Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.


 

Donnerstag der 10. Woche im Jahreskreis

 

Erstes Buch der Könige 18,41-46. 

In jenen Tagen sagte Elija zu Ahab: Geh hinauf, iss und trink; denn ich höre das Rauschen des Regens.

Während Ahab wegging, um zu essen und zu trinken, stieg Elija zur Höhe des Karmel empor, kauerte sich auf den Boden nieder und legte seinen Kopf zwischen die Knie.

Dann befahl er seinem Diener: Geh hinauf und schau auf das Meer hinaus! Dieser ging hinauf, schaute hinaus und meldete: Es ist nichts zu sehen. Elija befahl: Geh noch einmal hinauf! So geschah es siebenmal.

Beim siebten Mal meldete der Diener: Eine Wolke, klein wie eine Menschenhand, steigt aus dem Meer herauf. Darauf sagte Elija: Geh hinauf und sag zu Ahab: Spanne an und fahr hinab, damit der Regen dich nicht aufhält.

Es dauerte nicht lange, da verfinsterte sich der Himmel durch Sturm und Wolken und es fiel ein starker Regen. Ahab bestieg den Wagen und fuhr nach Jesreel.

Über Elija aber kam die Hand des Herrn. Er gürtete sich und lief vor Ahab her bis dorthin, wo der Weg nach Jesreel abzweigt.

 

Psalm 65(64),10.11-12.13-14.  

Du sorgst für das Land und tränkst es; 

du überschüttest es mit Reichtum. 

Der Bach Gottes ist reichlich gefüllt, 

du schaffst ihnen Korn; so ordnest du alles.

Du tränkst die Furchen, ebnest die Schollen, 

machst sie weich durch Regen, segnest ihre Gewächse.

Du krönst das Jahr mit deiner Güte, 

deinen Spuren folgt Überfluss.

In der Steppe prangen die Auen, 

die Höhen umgürten sich mit Jubel.

Die Weiden schmücken sich mit Herden, 

die Täler hüllen sich in Korn. 

Sie jauchzen und singen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,20-26.  

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein.

Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.

Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.

Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis geworfen.

Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.


 

Mittwoch der 10. Woche im Jahreskreis

 

Erstes Buch der Könige 18,20-39. 

In jener Zeit schickte der König Ahab in ganz Israel umher und ließ die Propheten des Baal auf dem Karmel zusammenkommen.

Und Elija trat vor das ganze Volk und rief: Wie lange noch schwankt ihr nach zwei Seiten? Wenn Jahwe der wahre Gott ist, dann folgt ihm! Wenn aber Baal es ist, dann folgt diesem! Doch das Volk gab ihm keine Antwort.

Da sagte Elija zum Volk: Ich allein bin als Prophet des Herrn übrig geblieben; die Propheten des Baal aber sind vierhundertfünfzig.

Man gebe uns zwei Stiere. Sie sollen sich einen auswählen, ihn zerteilen und auf das Holz legen, aber kein Feuer anzünden. Ich werde den andern zubereiten, auf das Holz legen und kein Feuer anzünden.

Dann sollt ihr den Namen eures Gottes anrufen und ich werde den Namen des Herrn anrufen. Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott. Da rief das ganze Volk: Der Vorschlag ist gut.

Nun sagte Elija zu den Propheten des Baal: Wählt ihr zuerst den einen Stier aus und bereitet ihn zu; denn ihr seid die Mehrheit. Ruft dann den Namen eures Gottes an, entzündet aber kein Feuer!

Sie nahmen den Stier, den er ihnen überließ, und bereiteten ihn zu. Dann riefen sie vom Morgen bis zum Mittag den Namen des Baal an und schrien: Baal, erhöre uns! Doch es kam kein Laut und niemand gab Antwort. Sie tanzten hüpfend um den Altar, den sie gebaut hatten.

Um die Mittagszeit verspottete sie Elija und sagte: Ruft lauter! Er ist doch Gott. Er könnte beschäftigt sein, könnte beiseite gegangen oder verreist sein. Vielleicht schläft er und wacht dann auf.

Sie schrien nun mit lauter Stimme. Nach ihrem Brauch ritzten sie sich mit Schwertern und Lanzen wund, bis das Blut an ihnen herabfloss.

Als der Mittag vorüber war, verfielen sie in Raserei und das dauerte bis zu der Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt. Doch es kam kein Laut, keine Antwort, keine Erhörung.

Nun forderte Elija das ganze Volk auf: Tretet her zu mir! Sie kamen und Elija baute den zerstörten Altar Jahwes wieder auf.

Er nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, zu dem der Herr gesagt hatte: Israel soll dein Name sein.

Er fügte die Steine zu einem Altar für den Namen des Herrn, zog rings um den Altar einen Graben und grenzte eine Fläche ab, die zwei Sea Saat hätte aufnehmen können.

Sodann schichtete er das Holz auf, zerteilte den Stier und legte ihn auf das Holz.

Nun befahl er: Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt es über das Brandopfer und das Holz! Hierauf sagte er: Tut es noch einmal! Und sie wiederholten es. Dann sagte er: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal.

Das Wasser lief rings um den Altar. Auch den Graben füllte er mit Wasser.

Zu der Zeit nun, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt, trat der Prophet Elija an den Altar und rief: Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, heute soll man erkennen, dass du Gott bist in Israel, dass ich dein Knecht bin und all das in deinem Auftrag tue.

Erhöre mich, Herr, erhöre mich! Dieses Volk soll erkennen, dass du, Herr, der wahre Gott bist und dass du sein Herz zur Umkehr wendest.

Da kam das Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde. Auch das Wasser im Graben leckte es auf.

Das ganze Volk sah es, warf sich auf das Angesicht nieder und rief: Jahwe ist Gott, Jahwe ist Gott!

 

Psalm 16(15),1-2.4.5.8.9.11. 

Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir.

Ich sage zum Herrn: «Du bist mein Herr; 

mein ganzes Glück bist du allein.»

Viele Schmerzen leidet, wer fremden Göttern folgt. 

Ich will ihnen nicht opfern, 

ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen.

Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; 

du hältst mein Los in deinen Händen.

Ich habe den Herrn beständig vor Augen. 

Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.

Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; 

auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.

Du zeigst mir den Pfad zum Leben. 

Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, 

zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,17-19. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.

Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.

Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.


 

Dienstag der 10. Woche im Jahreskreis

 

Erstes Buch der Könige 17,7-16. 

In jenen Tagen vertrocknete der Bach, an dem sich Elija verborgen hielt; denn es fiel kein Regen im Land. Da erging das Wort des Herrn an Elija: Mach dich auf und geh nach Sarepta, das zu Sidon gehört, und bleib dort! Ich habe dort einer Witwe befohlen, dich zu versorgen.

Er machte sich auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, traf er dort eine Witwe, die Holz auflas. Er bat sie: Bring mir in einem Gefäß ein wenig Wasser zum Trinken! Als sie wegging, um es zu holen, rief er ihr nach: Bring mir auch einen Bissen Brot mit!

Doch sie sagte: So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts mehr vorrätig als eine Hand voll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Ich lese hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann heim, um für mich und meinen Sohn etwas zuzubereiten. Das wollen wir noch essen und dann sterben.

Elija entgegnete ihr: Fürchte dich nicht! Geh heim und tu, was du gesagt hast. Nur mache zuerst für mich ein kleines Gebäck und bring es zu mir heraus! Danach kannst du für dich und deinen Sohn etwas zubereiten; denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Der Mehltopf wird nicht leer werden und der Ölkrug nicht versiegen bis zu dem Tag, an dem der Herr wieder Regen auf den Erdboden sendet.

Sie ging und tat, was Elija gesagt hatte. So hatte sie mit ihm und ihrem Sohn viele Tage zu essen.

Der Mehltopf wurde nicht leer und der Ölkrug versiegte nicht, wie der Herr durch Elija versprochen hatte.

 

Psalm 4,2.3-4.7-8. 

Wenn ich rufe, erhöre mich, 

Gott, du mein Retter! 

Du hast mir Raum geschaffen, als mir Angst war. 

Sei mir gnädig, und höre auf mein Flehen!

Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre, 

warum liebt ihr den Schein und sinnt auf Lügen?

Erkennt doch: Wunderbar handelt der Herr an den Frommen; 

der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.

Viele sagen: «Wer lässt uns Gutes erleben?» 

Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten!

Du legst mir größere Freude ins Herz, 

als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,13-16. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.

Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.


 

Gedenktag des Hl. Barnabas, Apostel

 

Apostelgeschichte 11,21b-26.13,1-3. 

In jenen Tagen wurden viele gläubig und bekehrten sich zum Herrn. Die Nachricht davon kam der Gemeinde von Jerusalem zu Ohren, und sie schickten Barnabas nach Antiochia.

Als er ankam und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, dem Herrn treu zu bleiben, wie sie es sich vorgenommen hatten.

Denn er war ein trefflicher Mann, erfüllt vom Heiligen Geist und von Glauben. So wurde für den Herrn eine beträchtliche Zahl hinzugewonnen.

Barnabas aber zog nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen.

Er fand ihn und nahm ihn nach Antiochia mit. Dort wirkten sie miteinander ein volles Jahr in der Gemeinde und unterrichteten eine große Zahl von Menschen. In Antiochia nannte man die Jünger zum erstenmal Christen.

In der Gemeinde von Antiochia gab es Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, Luzius von Zyrene, Manaën, ein Jugendgefährte des Tetrarchen Herodes, und Saulus.

Als sie zu Ehren des Herrn Gottesdienst feierten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Wählt mir Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie mir berufen habe.

Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen.

 

Psalm 98(97),1.2-3ab.3cd-4.5-6. 

Singet dem Herrn ein neues Lied; 

denn er hat wunderbare Taten vollbracht! 

Er hat mit seiner Rechten geholfen 

und mit seinem heiligen Arm.

Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht 

und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.

Er dachte an seine Huld

und an seine Treue zum Hause Israel.

Alle Enden der Erde

sahen das Heil unsres Gottes.

Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde, 

freut euch, jubelt und singt!

Spielt dem Herrn auf der Harfe, 

auf der Harfe zu lautem Gesang!

Zum Schall der Trompeten und Hörner 

jauchzt vor dem Herrn, dem König!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 10,7-13. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.

Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel.

Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt.

Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst.

Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden.

Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren.


 

10. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch Genesis 3,9-15. 

Nachdem Adam von Baum gegessen hatte, rief Gott, der Herr, ihm zu und sprach: Wo bist du?

Er antwortete: Ich habe dich im Garten kommen hören; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich.

Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe?

Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben, und so habe ich gegessen.

Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du da getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt, und so habe ich gegessen.

Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse.

 

Psalm 130(129),1-2.3-4.5-6ab.6c.7a.8. 

Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: 

Herr, höre meine Stimme!

Wende dein Ohr mir zu, 

achte auf mein lautes Flehen!

Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, 

Herr, wer könnte bestehen?

Doch bei dir ist Vergebung, 

damit man in Ehrfurcht dir dient.

Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, 

ich warte voll Vertrauen auf sein Wort

Meine Seele wartet auf den Herrn

mehr als die Wächter auf den Morgen.

Mehr als die Wächter auf den Morgen

soll Israel harren auf den Herrn.

Ja, er wird Israel erlösen 

von all seinen Sünden.

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 4,13-18.5,1. 

Brüder! Wir haben den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben, und darum reden wir.

Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch vor sein Angesicht stellen wird. Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre.

Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, der innere wird Tag für Tag erneuert.

Denn die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit,

uns, die wir nicht auf das Sichtbare starren, sondern nach dem Unsichtbaren ausblicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig.

Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 3,20-35. 

In jener Zeit ging Jesus in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.

Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.

Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?

Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen.

Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern.

Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften.

Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.

Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen.

Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.