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aus der Heiligen Schrift

werden täglich neu hinzugefügt.



 

Woche vom 07.10.2018 bis 13.10.2018

 

Samstag der 27. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Paulus an die Galater 3,22-29.

Brüder! Die Schrift hat alles der Sünde unterworfen, damit durch den Glauben an Jesus Christus die Verheißung sich an denen erfüllt, die glauben.

Ehe der Glaube kam, waren wir im Gefängnis des Gesetzes, festgehalten bis zu der Zeit, da der Glaube offenbart werden sollte. So hat das Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi, damit wir durch den Glauben gerecht gemacht werden.

Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht.

Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus.

Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt.

Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid "einer" in Christus Jesus.

Wenn ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung.

 

Psalm 105(104),2-3.4-5.6-7.

Singt dem Herrn und spielt ihm, 

sinnt nach über all seine Wunder!

Rühmt euch seines heiligen Namens! 

Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.

Fragt nach dem Herrn und seiner Macht; 

sucht sein Antlitz allezeit!

Denkt an die Wunder, die er getan hat, 

an seine Zeichen und die Beschlüsse aus seinem Mund.

Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, 

ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.

Er, der Herr, ist unser Gott. 

Seine Herrschaft umgreift die Erde.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 11,27-28.

In jener Zeit, als Jesus zum Volk redete, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat.

Er aber erwiderte: Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.


 

Freitag der 27. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Paulus an die Galater 3,6-14.

Brüder! Von Abraham wird gesagt: Er glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. Daran erkennt ihr, dass nur die, die glauben, Abrahams Söhne sind. Und da die Schrift vorhersah, dass Gott die Heiden aufgrund des Glaubens gerecht macht, hat sie dem Abraham im voraus verkündet: Durch dich sollen alle Völker Segen erlangen.

Also gehören alle, die glauben, zu dem glaubenden Abraham und werden wie er gesegnet.

Alle aber, die nach dem Gesetz leben, stehen unter dem Fluch. Denn in der Schrift heißt es: Verflucht ist jeder, der sich nicht an alles hält, was zu tun das Buch des Gesetzes vorschreibt. Dass durch das Gesetz niemand vor Gott gerecht wird, ist offenkundig; denn: Der aus Glauben Gerechte wird leben. Das Gesetz aber hat nichts mit dem Glauben zu tun, sondern es gilt: Wer die Gebote erfüllt, wird durch sie leben.

Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes freigekauft, indem er für uns zum Fluch geworden ist; denn es steht in der Schrift: Verflucht ist jeder, der am Pfahl hängt.

Jesus Christus hat uns freigekauft, damit den Heiden durch ihn der Segen Abrahams zuteil wird und wir so aufgrund des Glaubens den verheißenen Geist empfangen.

 

Psalm 111(110),1-2.3-4.5-6.

Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen 

im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.

Groß sind die Werke des Herrn, 

kostbar allen, die sich an ihnen freuen.

Er waltet in Hoheit und Pracht, 

seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.

Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet, 

der Herr ist gnädig und barmherzig.

Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, 

an seinen Bund denkt er auf ewig.

Er hat seinem Volk seine machtvollen Taten kundgetan, 

um ihm das Erbe der Völker zu geben.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 11,14-26.

In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel.

Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein.

Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe.

Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil.

Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen.

Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute.

Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe.

Und wenn er es bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher.


 

Donnerstag der 27. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Paulus an die Galater 3,1-5.

Brüder! Ihr unvernünftigen Galater, wer hat euch verblendet? Ist euch Jesus Christus nicht deutlich als der Gekreuzigte vor Augen gestellt worden? Dies eine möchte ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist durch die Werke des Gesetzes oder durch die Botschaft des Glaubens empfangen?

Seid ihr so unvernünftig? Am Anfang habt ihr auf den Geist vertraut, und jetzt erwartet ihr vom Fleisch die Vollendung.

Habt ihr denn so Großes vergeblich erfahren? Sollte es wirklich vergeblich gewesen sein?

Warum gibt euch denn Gott den Geist und bewirkt Wundertaten unter euch? Weil ihr das Gesetz befolgt oder weil ihr die Botschaft des Glaubens angenommen habt?

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk1,68-69.70-71.72-73.74-75.

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! 

Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen;

er hat uns einen starken Retter erweckt 

im Hause seines Knechtes David.

So hat er verheißen von alters her 

durch den Mund seiner heiligen Propheten.

Er hat uns errettet vor unseren Feinden 

und aus der Hand aller, die uns hassen;

Er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet 

und an seinen heiligen Bund gedacht.

Er hat an den Eid gedacht, 

den er unserm Vater Abraham geschworen hat.

Er hat uns geschenkt, 

dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen

in Heiligkeit und Gerechtigkeit 

vor seinem Angesicht all unsre Tage.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 11,5-13.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben?

Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.

Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.

Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.

Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?

Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.


 

Mittwoch der 27. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Paulus an die Galater 2,1-2.7-14.

Brüder! Vierzehn Jahre später ging ich wieder nach Jerusalem hinauf, zusammen mit Barnabas; ich nahm auch Titus mit.

Ich ging hinauf aufgrund einer Offenbarung, legte der Gemeinde und im besonderen den "Angesehenen" das Evangelium vor, das ich unter den Heiden verkündige; ich wollte sicher sein, dass ich nicht vergeblich laufe oder gelaufen bin. Im Gegenteil, sie sahen, dass mir das Evangelium für die Unbeschnittenen anvertraut ist wie dem Petrus für die Beschnittenen - denn Gott, der Petrus die Kraft zum Aposteldienst unter den Beschnittenen gegeben hat, gab sie mir zum Dienst unter den Heiden -, und sie erkannten die Gnade, die mir verliehen ist. Deshalb gaben Jakobus, Kephas und Johannes, die als die "Säulen" Ansehen genießen, mir und Barnabas die Hand zum Zeichen der Gemeinschaft: Wir sollten zu den Heiden gehen, sie zu den Beschnittenen.

Nur sollten wir an ihre Armen denken; und das zu tun, habe ich mich eifrig bemüht. Als Kephas aber nach Antiochia gekommen war, bin ich ihm offen entgegengetreten, weil er sich ins Unrecht gesetzt hatte.

Bevor nämlich Leute aus dem Kreis um Jakobus eintrafen, pflegte er zusammen mit den Heiden zu essen. Nach ihrer Ankunft aber zog er sich von den Heiden zurück und trennte sich von ihnen, weil er die Beschnittenen fürchtete.

Ebenso unaufrichtig wie er verhielten sich die anderen Juden, so dass auch Barnabas durch ihre Heuchelei verführt wurde. Als ich aber sah, dass sie von der Wahrheit des Evangeliums abwichen, sagte ich zu Kephas in Gegenwart aller: Wenn du als Jude nach Art der Heiden und nicht nach Art der Juden lebst, wie kannst du dann die Heiden zwingen, wie Juden zu leben?

 

Psalm 117(116),1.2.

Lobet den Herrn, alle Völker, 

preist ihn, alle Nationen!

Denn mächtig waltet über uns seine Huld, 

die Treue des Herrn währt in Ewigkeit.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 11,1-4.

Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat.

Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung.


 

Dienstag der 27. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Paulus an die Galater 1,13-24.

Brüder! Ihr habt gehört, wie ich früher als gesetzestreuer Jude gelebt habe, und wisst, wie maßlos ich die Kirche Gottes verfolgte und zu vernichten suchte. In der Treue zum jüdischen Gesetz übertraf ich die meisten Altersgenossen in meinem Volk, und mit dem größten Eifer setzte ich mich für die Überlieferungen meiner Väter ein.

Als aber Gott, der mich schon im Mutterleib auserwählt und durch seine Gnade berufen hat, mir in seiner Güte seinen Sohn offenbarte, damit ich ihn unter den Heiden verkündige, da zog ich keinen Menschen zu Rate; ich ging auch nicht sogleich nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück.

Drei Jahre später ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennenzulernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Von den anderen Aposteln habe ich keinen gesehen, nur Jakobus, den Bruder des Herrn.

Was ich euch hier schreibe - Gott weiß, dass ich nicht lüge.

Danach ging ich in das Gebiet von Syrien und Zilizien. Den Gemeinden Christi in Judäa aber blieb ich persönlich unbekannt, sie hörten nur: Er, der uns einst verfolgte, verkündigt jetzt den Glauben, den er früher vernichten wollte.

Und sie lobten Gott um meinetwillen.

 

Psalm 139(138),1-3.13-14.15-16b.

Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich.

Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. 

Von fern erkennst du meine Gedanken.

Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; 

du bist vertraut mit all meinen Wegen.

Denn du hast mein Inneres geschaffen, 

mich gewoben im Schoß meiner Mutter.

Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. 

Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.

Als ich geformt wurde im Dunkeln, 

kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, 

waren meine Glieder dir nicht verborgen.

Deine Augen sahen, wie ich entstand, 

in deinem Buch war schon alles verzeichnet.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,38-42.

In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf und eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu.

Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!

Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.


 

Montag der 27. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Paulus an die Galater 1,6-12.

Brüder! Ich bin erstaunt, dass ihr euch so schnell von dem abwendet, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und dass ihr euch einem anderen Evangelium zuwendet. Doch es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen.

Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht, auch wenn wir selbst es wären oder ein Engel vom Himmel.

Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündigt, als ihr angenommen habt, der sei verflucht.

Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott? Suche ich etwa Menschen zu gefallen? Wollte ich noch den Menschen gefallen, dann wäre ich kein Knecht Christi. Ich erkläre euch, Brüder: Das Evangelium, das ich verkündigt habe, stammt nicht von Menschen; ich habe es ja nicht von einem Menschen übernommen oder gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi empfangen.

 

Psalm 111(110),1-2.7-8.9.10c.

Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen 

im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.

Groß sind die Werke des Herrn, 

kostbar allen, die sich an ihnen freuen.

Die Werke seiner Hände sind gerecht und beständig, 

all seine Gebote sind verlässlich.

Sie stehen fest für immer und ewig, 

geschaffen in Treue und Redlichkeit.

Er gewährte seinem Volk Erlösung 

und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten. 

Furchtgebietend ist sein Name und heilig,

Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; 

alle, die danach leben, sind klug. 

Sein Ruhm hat Bestand für immer.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,25-37.

Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort?

Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.

Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst leben.

Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?

Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.

Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde?

Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso!


 

27. Sonntag im Jahreskreis - Erntedanksonntag

 

Buch Genesis 2,18-24.

Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.

Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen.

Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht.

Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, so dass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch.

Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu.

Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen; denn vom Mann ist sie genommen.

Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch.

 

Psalm 128(127),1-2.3.4-6.

Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt 

und der auf seinen Wegen geht!

Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; 

wohl dir, es wird dir gut ergehn.

Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau 

drinnen in deinem Haus. 

Wie junge Ölbäume sind deine Kinder 

rings um deinen Tisch.

So wird der Mann gesegnet, 

der den Herrn fürchtet und ehrt.

Es segne dich der Herr vom Zion her. 

Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen.

und die Kinder deiner Kinder sehen. 

 

Brief an die Hebräer 2,9-11.

Brüder! Den, der nur für kurze Zeit unter die Engel erniedrigt war, Jesus, ihn sehen wir um seines Todesleidens willen mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; es war nämlich Gottes gnädiger Wille, dass er für alle den Tod erlitt.

Denn es war angemessen, dass Gott, für den und durch den das All ist und der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heils durch Leiden vollendete. Denn er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle von Einem ab; darum scheut er sich nicht, sie Brüder zu nennen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 10,2-16.

Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben?

Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen.

Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen.

Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.

Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet.

Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.



 

Woche vom 30.09.2018 bis 06.10.2018

 

Samstag der 26. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ijob 42,1-3.5-6.12-17.

Ijob antwortete dem Herrn und sprach: Ich hab' erkannt, dass du alles vermagst; kein Vorhaben ist dir verwehrt.

Wer ist es, der ohne Einsicht den Rat verdunkelt? So habe ich denn im Unverstand geredet über Dinge, die zu wunderbar für mich und unbegreiflich sind.

Vom Hörensagen nur hatte ich von dir vernommen; jetzt aber hat mein Auge dich geschaut. Darum widerrufe ich und atme auf, in Staub und Asche.

Der Herr aber segnete die spätere Lebenszeit Ijobs mehr als seine frühere. Er besaß vierzehntausend Schafe, sechstausend Kamele, tausend Joch Rinder und tausend Esel.

Auch bekam er sieben Söhne und drei Töchter. Die erste nannte er Jemima, die zweite Kezia und die dritte Keren-Happuch.

Man fand im ganzen Land keine schöneren Frauen als die Töchter Ijobs; ihr Vater gab ihnen Erbbesitz unter ihren Brüdern.

Ijob lebte danach noch hundertvierzig Jahre; er sah seine Kinder und Kindeskinder, vier Geschlechter. Dann starb Ijob, hochbetagt und satt an Lebenstagen.

 

Psalm 119(118),66.71.75.91.125.130.

Lehre mich Erkenntnis und rechtes Urteil! 

Ich vertraue auf deine Gebote.

Dass ich gedemütigt wurde, war für mich gut; 

denn so lernte ich deine Gesetze.

Herr, ich weiß, dass deine Entscheide gerecht sind; 

du hast mich gebeugt, weil du treu für mich sorgst.

Nach deiner Ordnung bestehen sie bis heute, 

und dir ist alles dienstbar.

Ich bin dein Knecht. Gib mir Einsicht, 

damit ich verstehe, was du gebietest.

Die Erklärung deiner Worte bringt Erleuchtung, 

den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,17-24.

In jener Zeit kehrten die Zweiundsiebzig zurück und berichteten voll Freude: Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir deinen Namen aussprechen.

Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können.

Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind.

In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen.

Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.

Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht.

Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.


 

Freitag der 26. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ijob 38,1.12-21.40,3-5.

Der Herr antwortete dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach:

Hast du je in deinem Leben dem Morgen geboten, dem Frührot seinen Ort bestimmt, dass es der Erde Säume fasse und dass die Frevler von ihr abgeschüttelt werden?

Sie wandelt sich wie Siegelton, die Dinge stehen da wie ein Gewand. Den Frevlern wird ihr Licht entzogen, zerschmettert der erhobene Arm.

Bist du zu den Quellen des Meeres gekommen, hast du des Urgrunds Tiefe durchwandert? Haben dir sich die Tore des Todes geöffnet, hast du der Finsternis Tore geschaut? Hast du der Erde Breiten überblickt? Sag es, wenn du das alles weißt.

Wo ist der Weg zur Wohnstatt des Lichts? Die Finsternis, wo hat sie ihren Ort, dass du sie einführst in ihren Bereich, die Pfade zu ihrem Haus sie führst? Du weißt es ja; du wurdest damals ja geboren, und deiner Tage Zahl ist groß.

Da antwortete Ijob dem Herrn und sprach: Siehe, ich bin zu gering. Was kann ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe ich geredet, ich tu es nicht wieder; ein zweites Mal, doch nun nicht mehr!

 

Psalm 139(138),1-3.7-8.9-10.13-14.

Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich.

Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. 

Von fern erkennst du meine Gedanken.

Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; 

du bist vertraut mit all meinen Wegen.

Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, 

wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?

Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; 

bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.

Nehme ich die Flügel des Morgenrots 

und lasse mich nieder am äußersten Meer,

auch dort wird deine Hand mich ergreifen 

und deine Rechte mich fassen.

Denn du hast mein Inneres geschaffen, 

mich gewoben im Schoß meiner Mutter.

Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. 

Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,13-16.

In jener Zeit sprach Jesus: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan.

Tyrus und Sidon wird es beim Gericht nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen.

Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.


 

Donnerstag der 26. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ijob 19,21-27.

Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde! Denn Gottes Hand hat mich getroffen. Warum verfolgt ihr mich wie Gott, warum werdet ihr an meinem Fleisch nicht satt?

Dass doch meine Worte geschrieben würden, in einer Inschrift eingegraben mit eisernem Griffel und mit Blei, für immer gehauen in den Fels.

Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als letzter erhebt er sich über dem Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen.

Ihn selber werde ich dann für mich schauen; meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd. Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust.

 

Psalm 27(26),7-8.9.13-14.

Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; 

sei mir gnädig, und erhöre mich!

Mein Herz denkt an dein Wort: «Sucht mein Angesicht!» 

Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.

Verbirg nicht dein Gesicht vor mir; 

weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! 

Du wurdest meine Hilfe. 

Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, 

du Gott meines Heiles!

Ich bin gewiss, zu schauen 

die Güte des Herrn im Land der Lebenden.

Hoffe auf den Herrn, und sei stark! 

Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,1-12.

In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere Jünger aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.

Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs!

Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.

Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!

Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Straße und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe.

Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.


 

Mittwoch der 26. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ijob 9,1-12.14-16.

Da antwortete Ijob und sprach: Wahrhaftig weiß ich, dass es so ist: Wie wäre ein Mensch bei Gott im Recht!

Wenn er mit ihm rechten wollte, nicht auf eins von tausend könnt' er ihm Rede stehen. Weisen Sinnes und stark an Macht - wer böte ihm Trotz und bliebe heil?

Er versetzt Berge; sie merken es nicht, dass er in seinem Zorn sie umstürzt. Er erschüttert die Erde an ihrem Ort, so dass ihre Säulen erzittern. Er spricht zur Sonne, so dass sie nicht strahlt, er versiegelt die Sterne. Er spannt allein den Himmel aus und schreitet einher auf den Höhen des Meeres.

Er schuf das Sternbild des Bären, den Orion, das Siebengestirn, die Kammern des Südens. Er schuf so Großes, es ist nicht zu erforschen, Wunderdinge, sie sind nicht zu zählen.

Zieht er an mir vorüber, ich seh' ihn nicht, fährt er daher, ich merk' ihn nicht.

Rafft er hinweg, wer hält ihn zurück? Wer darf zu ihm sagen: Was tust du da? Wie sollte denn ich ihm entgegnen, wie meine Worte gegen ihn wählen?

Und wär' ich im Recht, ich könnte nichts entgegnen, um Gnade müsste ich bei meinem Richter flehen.

Wollte ich rufen, würde er mir Antwort geben? Ich glaube nicht, dass er auf meine Stimme hört.

 

Psalm 88(87),10bc-11.12-13.14-15.

Jeden Tag, Herr, ruf' ich zu dir;

ich strecke nach dir meine Hände aus.

Wirst du an den Toten Wunder tun, 

werden Schatten aufstehn, um dich zu preisen?

Erzählt man im Grab von deiner Huld, 

von deiner Treue im Totenreich?

Werden deine Wunder in der Finsternis bekannt, 

deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?

Herr, darum schreie ich zu dir, 

früh am Morgen tritt mein Gebet vor dich hin.

Warum, o Herr, verwirfst du mich, 

warum verbirgst du dein Gesicht vor mir?

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,57-62.

In jener Zeit als Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst.

Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben. Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!

Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen.

Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

 

 

Gedenktag der Hl. Schutzengel

 

Buch Exodus 23,20-23a.

So spricht Gott, der Herr: Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe. Achte auf ihn, und hör auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht! Er würde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist mein Name gegenwärtig.

Wenn du auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, dann werde ich der Feind deiner Feinde sein und alle in die Enge treiben, die dich bedrängen. Wenn mein Engel dir vorausgeht.

 

Psalm 91(90),1-2.3-4.5-6.10-11.

Wer im Schutz des Höchsten wohnt 

und ruht im Schatten des Allmächtigen,

der sagt zum Herrn: «Du bist für mich Zuflucht und Burg, 

mein Gott, dem ich vertraue.»

Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers 

und aus allem Verderben.

Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, 

unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, 

Schild und Schutz ist dir seine Treue.

Du brauchst dich vor dem Schrecken

der Nacht nicht zu fürchten, 

noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,

nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, 

vor der Seuche, die wütet am Mittag.

Dir begegnet kein Unheil, 

kein Unglück naht deinem Zelt.

Denn er befiehlt seinen Engeln, 

dich zu behüten auf all deinen Wegen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 18,1-5.10.

In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?

Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.


 

Montag der 26. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ijob 1,6-22.

Es geschah eines Tages, da kamen die Gottessöhne, um vor den Herrn hinzutreten; unter ihnen kam auch der Satan. Der Herr sprach zum Satan: Woher kommst du? Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Die Erde habe ich durchstreift, hin und her.

Der Herr sprach zum Satan: Hast du auf meinen Knecht Ijob geachtet? Seinesgleichen gibt es nicht auf der Erde, so untadelig und rechtschaffen, er fürchtet Gott und meidet das Böse.

Der Satan antwortete dem Herrn und sagte: Geschieht es ohne Grund, dass Ijob Gott fürchtet?

Bist du es nicht, der ihn, sein Haus und all das Seine ringsum beschützt? Das Tun seiner Hände hast du gesegnet; sein Besitz hat sich weit ausgebreitet im Land.

Aber streck nur deine Hand gegen ihn aus, und rühr an all das, was sein ist; wahrhaftig, er wird dir ins Angesicht fluchen.

Der Herr sprach zum Satan: Gut, all sein Besitz ist in deiner Hand, nur gegen ihn selbst streck deine Hand nicht aus! Darauf ging der Satan weg vom Angesicht des Herrn.

Nun geschah es eines Tages, dass seine Söhne und Töchter im Haus ihres erstgeborenen Bruders aßen und Wein tranken. Da kam ein Bote zu Ijob und meldete: Die Rinder waren beim Pflügen, und die Esel weideten daneben. Da fielen Sabäer ein, nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit scharfem Schwert. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.

Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Feuer Gottes fiel vom Himmel, schlug brennend ein in die Schafe und Knechte und verzehrte sie. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.

Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Die Chaldäer stellten drei Rotten auf, fielen über die Kamele her, nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit scharfem Schwert. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.

Noch ist dieser am Reden, da kommt schon ein anderer und sagt: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken Wein im Haus ihres erstgeborenen Bruders.

Da kam ein gewaltiger Wind über die Wüste und packte das Haus an allen vier Ecken; es stürzte über die jungen Leute, und sie starben. Ich ganz allein bin entronnen, um es dir zu berichten.

Nun stand Ijob auf, zerriss sein Gewand, schor sich das Haupt, fiel auf die Erde und betete an.

Dann sagte er: Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter; nackt kehre ich dahin zurück. Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; gelobt sei der Name des Herrn.

Bei alldem sündigte Ijob nicht und äußerte nichts Ungehöriges gegen Gott.

 

Psalm 17(16),1-2.3ab.5.6-7.

Höre, Herr, die gerechte Sache, 

achte auf mein Flehen, 

vernimm mein Gebet von Lippen ohne Falsch!

Von deinem Angesicht ergehe mein Urteil; 

denn deine Augen sehen, was recht ist.

Prüfst du mein Herz, 

suchst du mich heim in der Nacht und erprobst mich,

dann findest du an mir kein Unrecht.

Auf dem Weg deiner Gebote gehn meine Schritte, 

meine Füße wanken nicht auf deinen Pfaden.

Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich. 

Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!

Wunderbar erweise deine Huld! 

Du rettest alle, die sich an deiner Rechten vor den Feinden bergen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,46-50.

In jener Zeit kam unter den Jüngern die Frage auf, wer von ihnen der Größte sei.

Jesus wusste, was in ihrem Herzen vorging. Deshalb nahm er ein Kind, stellte es neben sich und sagte zu ihnen: Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß.

Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen dir nachfolgt.

Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.


 

26. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch Numeri 11,25-29.

In jenen Tagen kam der Herr in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Sobald der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in prophetische Verzückung, die kein Ende nahm.

Zwei Männer aber waren im Lager geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch über sie war der Geist gekommen. Sie standen in der Liste, waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen. Sie gerieten im Lager in prophetische Verzückung.

Ein junger Mann lief zu Mose und berichtete ihm: Eldad und Medad sind im Lager in prophetische Verzückung geraten.

Da ergriff Josua, der Sohn Nuns, der von Jugend an der Diener des Mose gewesen war, das Wort und sagte: Mose, mein Herr, hindere sie daran!

Doch Mose sagte zu ihm: Willst du dich für mich ereifern? Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde, wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!

 

Psalm 19(18),8.10.12-13.14.

Die Weisung des Herrn ist vollkommen, 

sie erquickt den Menschen. 

Das Gesetz des Herrn ist verlässlich, 

den Unwissenden macht es weise.

Die Furcht des Herrn ist rein, 

sie besteht für immer. 

Die Urteile des Herrn sind wahr, 

gerecht sind sie alle.

Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; 

wer sie beachtet, hat reichen Lohn.

Wer bemerkt seine eigenen Fehler? 

Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist!

Behüte deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen; 

sie sollen nicht über mich herrschen. 

Dann bin ich ohne Makel 

und rein von schwerer Schuld.

 

Brief des Jakobus 5,1-6.

Ihr Reichen, weint nur und klagt über das Elend, das euch treffen wird. Euer Reichtum verfault und eure Kleider werden von Motten zerfressen.

Euer Gold und Silber verrostet; ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten und euer Fleisch verzehren wie Feuer. Noch in den letzten Tagen sammelt ihr Schätze.

Aber der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, dringen zu den Ohren des Herrn der himmlischen Heere.

Ihr habt auf Erden ein üppiges und ausschweifendes Leben geführt und noch am Schlachttag habt ihr euer Herz gemästet.

Ihr habt den Gerechten verurteilt und umgebracht, er aber leistete euch keinen Widerstand.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 9,38-43.45.47-48.

In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.

Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.

Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.

Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dein Fuß dir Anlass zur Sünde gibt, so haue ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dein Auge dir Ärgernis gibt, so reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.



 

Woche vom 23.09.2018 bis 29.09.2018

 

Fest der Hll. Erzengel Michael, Gabriel, Raphael

 

Buch der Offenbarung 12,7-12a.

Im Himmel entbrannte ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel.

Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.

Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und bei Nacht vor unserem Gott verklagte.

Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und Zeugnis; sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod. Darum jubelt, ihr Himmel und alle, die darin wohnen.

 

Psalm 138(137),1-2ab.2cd-3.4-5.

Ich will dir danken aus ganzem Herzen, 

dir vor den Engeln singen und spielen;

ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel hin

und deinem Namen danken für deine Huld und Treue.

Denn du hast die Worte meines Mundes gehört,

deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht.

Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; 

du gabst meiner Seele große Kraft.

Dich sollen preisen, Herr, alle Könige der Welt, 

wenn sie die Worte deines Mundes vernehmen.

Sie sollen singen von den Wegen des Herrn; 

denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 1,47-51.

In jener Zeit sah Jesus Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.

Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.

Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!

Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen.

Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

 

Freitag der 25. Woche im Jahreskreis

 

Buch Kohelet 3,1-11.

Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen, eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen, eine Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Bauen, eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz; eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln, eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen, eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen,

eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden, eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden.

Wenn jemand etwas tut - welchen Vorteil hat er davon, dass er sich anstrengt? Ich sah mir das Geschäft an, für das jeder Mensch durch Gottes Auftrag sich abmüht.

Gott hat das alles zu seiner Zeit auf vollkommene Weise getan. Überdies hat er die Ewigkeit in alles hineingelegt, doch ohne dass der Mensch das Tun, das Gott getan hat, von seinem Anfang bis zu seinem Ende wiederfinden könnte.

 

Psalm 144(143),1a.2abc.3-4.

Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist,

Du bist meine Huld und Burg,

meine Festung, mein Retter,

mein Schild, dem ich vertraue.

Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst, 

des Menschen Kind, dass du es beachtest?

Der Mensch gleicht einem Hauch, 

seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,18-22.

In jener Zeit als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie: Für wen halten mich die Leute?

Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden.

Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Messias Gottes. Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen.

Und er fügte hinzu: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen.


 

Donnerstag der 25. Woche im Jahreskreis

 

Buch Kohelet 1,2-11.

Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch.

Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt unter der Sonne?

Eine Generation geht, eine andere kommt. Die Erde steht in Ewigkeit.

Die Sonne, die aufging und wieder unterging, atemlos jagt sie zurück an den Ort, wo sie wieder aufgeht.

Er weht nach Süden, dreht nach Norden, dreht, dreht, weht, der Wind. Weil er sich immerzu dreht, kehrt er zurück, der Wind.

Alle Flüsse fließen ins Meer, das Meer wird nicht voll. Zu dem Ort, wo die Flüsse entspringen, kehren sie zurück, um wieder zu entspringen.

Alle Dinge sind rastlos tätig, kein Mensch kann alles ausdrücken, nie wird ein Auge satt, wenn es beobachtet, nie wird ein Ohr vom Hören voll.

Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was man getan hat, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.

Zwar gibt es bisweilen ein Ding, von dem es heißt: Sieh dir das an, das ist etwas Neues - aber auch das gab es schon in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.

Nur gibt es keine Erinnerung an die Früheren, und auch an die Späteren, die erst kommen werden, auch an sie wird es keine Erinnerung geben bei denen, die noch später kommen werden.

 

Psalm 90(89),3-4.5-6.12-13.14.17.

Du lässt die Menschen zurückkehren zum Staub 

und sprichst: „Kommt wieder, ihr Menschen!“

Denn tausend Jahre sind für dich, 

wie der Tag, der gestern vergangen ist, 

wie eine Wache in der Nacht.

Von Jahr zu Jahr säst du die Menschen aus; 

sie gleichen dem sprossenden Gras.

Am Morgen grünt es und blüht, 

am Abend wird es geschnitten und welkt.

Unsere Tage zu zählen, lehre uns! 

Dann gewinnen wir ein weises Herz.

Herr, wende dich uns doch endlich zu! 

Hab Mitleid mit deinen Knechten!

Sättige uns am Morgen mit deiner Huld! 

Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage.

Es komme über uns die Güte des Herrn, unsres Gottes. 

Lass das Werk unsrer Hände gedeihen, 

ja, lass gedeihen das Werk unsrer Hände!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,7-9.

In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden.

Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.


 

Mittwoch der 25. Woche im Jahreskreis

 

Buch der Sprüche 30,5-9.

Jede Rede Gottes ist im Feuer geläutert; ein Schild ist er für alle, die bei ihm sich bergen.

Füg seinen Worten nichts hinzu, sonst überführt er dich, und du stehst als Lügner da.

Um zweierlei bitte ich dich, versag es mir nicht, bevor ich sterbe:

Falschheit und Lügenwort halt fern von mir; gib mir weder Armut noch Reichtum, nähr mich mit dem Brot, das mir nötig ist, damit ich nicht, satt geworden, dich verleugne und sage: Wer ist denn der Herr?, damit ich nicht als Armer zum Dieb werde und mich am Namen meines Gottes vergreife.

 

Psalm 119(118),29.72.89.101.104.163.

Halte mich fern vom Weg der Lüge; 

begnade mich mit deiner Weisung!

Die Weisung deines Mundes ist mir lieb, 

mehr als große Mengen von Gold und Silber.

Herr, dein Wort bleibt auf ewig, 

es steht fest wie der Himmel.

Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; 

denn ich will dein Wort befolgen.

Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht, 

darum hasse ich alle Pfade der Lüge.

Ich hasse die Lüge, sie ist mir ein Greuel, 

doch deine Weisung habe ich lieb.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,1-6.

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen. Und er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen.

Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd. Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.

Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.

Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall die Kranken.


 

Dienstag der 25. Woche im Jahreskreis

 

Buch der Sprüche 21,1-6.10-13.

Wie ein Wasserbach ist das Herz des Königs in der Hand des Herrn; er lenkt es, wohin er will.

Jeder meint, sein Verhalten sei richtig, doch der Herr prüft die Herzen.

Gerechtigkeit üben und Recht ist dem Herrn lieber als Schlachtopfer.

Hoffart der Augen, Übermut des Herzens - die Leuchte der Frevler versagt.

Die Pläne des Fleißigen bringen Gewinn, doch der hastige Mensch hat nur Mangel.

Wer Schätze erwirbt mit verlogener Zunge, jagt nach dem Wind, er gerät in die Schlingen des Todes.

Das Verlangen des Frevlers geht nach dem Bösen, sein Nächster findet bei ihm kein Erbarmen.

Muss der Zuchtlose büßen, so wird der Unerfahrene weise, belehrt man den Weisen, so nimmt er Einsicht an.

Der Gerechte handelt klug am Haus des Frevlers, wenn er die Frevler ins Unheil stürzt.

Wer sein Ohr verschließt vor dem Schreien des Armen, wird selbst nicht erhört, wenn er um Hilfe ruft.

 

Psalm 119(118),1.27.30.34.35.44.

Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist, 

die leben nach der Weisung des Herrn.

Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen, 

dann will ich nachsinnen über deine Wunder.

Ich wählte den Weg der Wahrheit; 

nach deinen Urteilen hab' ich Verlangen.

Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge 

und mich an sie halte aus ganzem Herzen.

Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote! 

Ich habe an ihm Gefallen.

Ich will deiner Weisung beständig folgen, 

auf immer und ewig.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 8,19-21.

In jener Zeit kamen die Mutter Jesu und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen.

Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen. Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln.


 

Montag der 25. Woche im Jahreskreis

 

Buch der Sprüche 3,27-35.

Mein Sohn, versag keine Wohltat dem, der sie braucht, wenn es in deiner Hand liegt, Gutes zu tun.

Wenn du jetzt etwas hast, sag nicht zu deinem Nächsten: Geh, komm wieder, morgen will ich dir etwas geben.

Sinne nichts Böses gegen deinen Nächsten, der friedlich neben dir wohnt.

Bring niemand ohne Grund vor Gericht, wenn er dir nichts Böses getan hat.

Beneide den Gewalttätigen nicht, wähle keinen seiner Wege;

denn ein Greuel ist dem Herrn der Ränkeschmied, die Redlichen sind seine Freunde.

Der Fluch des Herrn fällt auf das Haus des Frevlers, die Wohnung der Gerechten segnet er.

Die Zuchtlosen verspottet er, den Gebeugten erweist er seine Gunst.

Die Weisen erlangen Ehre, die Toren aber häufen Schande auf sich.

 

Psalm 15(14),2-3.4.5.

Der makellos lebt und das Rechte tut; 

der von Herzen die Wahrheit sagt

und mit seiner Zunge nicht verleumdet; 

der seinem Freund nichts Böses antut 

und seinen Nächsten nicht schmäht;

der den Verworfenen verachtet, 

doch alle, die den Herrn fürchten, in Ehren hält; 

der sein Versprechen nicht ändert, 

das er seinem Nächsten geschworen hat;

der sein Geld nicht auf Wucher ausleiht 

und nicht zum Nachteil des Schuldlosen Bestechung annimmt. 

Wer sich danach richtet, 

der wird niemals wanken.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 8,16-18.

In jener Zeit sprach Jesus: Niemand zündet ein Licht an und deckt es mit einem Gefäß zu oder stellt es unter das Bett, sondern man stellt das Licht auf den Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen.

Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt.

Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.


 

25. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch der Weisheit 2,1a.12.17-20.

Die Frevler tauschen ihre verkehrten Gedanken aus und sagen:

Lasst uns dem Gerechten auflauern! Er ist uns unbequem und steht unserem Tun im Weg. Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor und beschuldigt uns des Verrats an unserer Erziehung.

Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm ausgeht.

Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner an und entreißt ihn der Hand seiner Gegner.

Roh und grausam wollen wir mit ihm verfahren, um seine Sanftmut kennenzulernen, seine Geduld zu erproben.

Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt.

 

Psalm 54(53),3-4.5-6.8-9.

Hilf mir, Gott, durch deinen Namen, 

verschaff mir Recht mit deiner Kraft!

Gott, höre mein Flehen, 

vernimm die Worte meines Mundes!

Denn es erheben sich gegen mich stolze Menschen, 

freche Leute trachten mir nach dem Leben; 

sie haben Gott nicht vor Augen.

Doch Gott ist mein Helfer, 

der Herr beschützt mein Leben.

Freudig bringe ich dir dann mein Opfer dar 

und lobe deinen Namen, Herr; denn du bist gütig.

Der Herr hat mich herausgerissen aus all meiner Not, 

und mein Auge kann auf meine Feinde herabsehn.

 

Brief des Jakobus 3,16-18.4,1-3.

Brüder! Wo Eifersucht und Ehrgeiz herrschen, da gibt es Unordnung und böse Taten jeder Art.

Doch die Weisheit von oben ist erstens heilig, sodann friedlich, freundlich, gehorsam, voll Erbarmen und reich an guten Früchten, sie ist unparteiisch, sie heuchelt nicht.

Wo Frieden herrscht, wird von Gott für die Menschen, die Frieden stiften, die Saat der Gerechtigkeit ausgestreut.

Woher kommen die Kriege bei euch, woher die Streitigkeiten? Doch nur vom Kampf der Leidenschaften in eurem Innern.

Ihr begehrt und erhaltet doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet.

Ihr bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in eurer Leidenschaft zu verschwenden.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 9,30-37.

In jener Zeit zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er wollte seine Jünger über etwas belehren.

Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen.

Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei.

Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.

Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.


 

Woche vom 16.09.2018 bis 22.09.2018

 

Samstag der 24. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 15,35-37.42-49.

Brüder! Es könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt, was für einen Leib werden sie haben?

Was für eine törichte Frage! Auch das, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird; es ist nur ein nacktes Samenkorn, zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes.

So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich. Was gesät wird, ist armselig, was auferweckt wird, herrlich. Was gesät wird, ist schwach, was auferweckt wird, ist stark.

Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen. So steht es auch in der Schrift: Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen. Der Letzte Adam wurde lebendigmachender Geist.

Aber zuerst kommt nicht das Überirdische; zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische.

Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom Himmel.

Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren. Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.

 

Psalm 56(55),10-11.12-13.14.

Dann weichen die Feinde zurück an dem Tag, da ich rufe. 

Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite.

Ich preise Gottes Wort, 

ich preise das Wort des Herrn.

Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. 

Was können Menschen mir antun?

Ich schulde dir die Erfüllung meiner Gelübde, o Gott; 

ich will dir Dankopfer weihen.

Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen, 

meine Füße bewahrt vor dem Fall. 

So gehe ich vor Gott meinen Weg 

im Licht der Lebenden.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 8,4-15.

In jener Zeit als die Leute aus allen Städten zusammenströmten und sich viele Menschen um Jesus versammelten, erzählte er ihnen dieses Gleichnis:

Ein Sämann ging aufs Feld, um seinen Samen auszusäen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg; sie wurden zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen sie.

Ein anderer Teil fiel auf Felsen, und als die Saat aufging, verdorrte sie, weil es ihr an Feuchtigkeit fehlte.

Wieder ein anderer Teil fiel mitten in die Dornen, und die Dornen wuchsen zusammen mit der Saat hoch und erstickten sie.

Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden, ging auf und brachte hundertfach Frucht. Als Jesus das gesagt hatte, rief er: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!

Seine Jünger fragten ihn, was das Gleichnis bedeute.

Da sagte er: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen. Zu den anderen Menschen aber wird nur in Gleichnissen geredet; denn sie sollen sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht verstehen.

Das ist der Sinn des Gleichnisses: Der Samen ist das Wort Gottes.

Auf den Weg ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, denen es aber der Teufel dann aus dem Herzen reißt, damit sie nicht glauben und nicht gerettet werden.

Auf den Felsen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort freudig aufnehmen, wenn sie es hören; aber sie haben keine Wurzeln: Eine Zeitlang glauben sie, doch in der Zeit der Prüfung werden sie abtrünnig.

Unter die Dornen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, dann aber weggehen und in den Sorgen, dem Reichtum und den Genüssen des Lebens ersticken, deren Frucht also nicht reift.

Auf guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen.


 

Fest des Hl. Matthäus, Apostel und Evangelist

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 4,1-7.11-13.

Brüder! Ich, der ich um des Herrn willen im Gefängnis bin, ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging.

Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe,

und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält.

Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.

Aber jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat. Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Leibes Christi.

So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen.

 

Psalm 19(18),2-3.4-5ab.

Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, 

vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.

Ein Tag sagt es dem andern, 

eine Nacht tut es der andern kund,

ohne Worte und ohne Reden, 

unhörbar bleibt ihre Stimme.

Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus,

ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,9-13.

In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.

Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.


 

Donnerstag der 24. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 15,1-11.

Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.

Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen? Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.

Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen.

Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln.

Als letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der "Missgeburt". Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe.

Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht - nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir. Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.

 

Psalm 118(117),2.4.16-17.28-29.

So soll Israel sagen: 

Denn seine Huld währt ewig.

So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: 

Denn seine Huld währt ewig.

"Die Rechte des Herrn ist erhoben, 

die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!"

Ich werde nicht sterben, sondern leben, 

um die Taten des Herrn zu verkünden.

Du bist mein Gott, dir will ich danken; 

mein Gott, dich will ich rühmen.

Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, 

denn seine Huld währt ewig.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 7,36-50.

In jener Zeit ging Jesus in das Haus eines Pharisäers, der ihn zum Essen eingeladen hatte, und legte sich zu Tisch. Als nun eine Sünderin, die in der Stadt lebte, erfuhr, dass er im Haus des Pharisäers bei Tisch war, kam sie mit einem Alabastergefäß voll wohlriechendem Öl und trat von hinten an ihn heran. Dabei weinte sie, und ihre Tränen fielen auf seine Füße. Sie trocknete seine Füße mit ihrem Haar, küsste sie und salbte sie mit dem Öl.

Als der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, dachte er: Wenn er wirklich ein Prophet wäre, müsste er wissen, was das für eine Frau ist, von der er sich berühren lässt; er wüsste, dass sie eine Sünderin ist.

Da wandte sich Jesus an ihn und sagte: Simon, ich möchte dir etwas sagen. Er erwiderte: Sprich, Meister!

Jesus sagte: Ein Geldverleiher hatte zwei Schuldner; der eine war ihm fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig. Als sie ihre Schulden nicht bezahlen konnten, erließ er sie beiden. Wer von ihnen wird ihn nun mehr lieben?

Simon antwortete: Ich nehme an, der, dem er mehr erlassen hat. Jesus sagte zu ihm: Du hast recht. Dann wandte er sich der Frau zu und sagte zu Simon: Siehst du diese Frau? Als ich in dein Haus kam, hast du mir kein Wasser zum Waschen der Füße gegeben; sie aber hat ihre Tränen über meinen Füßen vergossen und sie mit ihrem Haar abgetrocknet.

Du hast mir zur Begrüßung keinen Kuss gegeben; sie aber hat mir, seit ich hier bin, unaufhörlich die Füße geküsst. Du hast mir nicht das Haar mit Öl gesalbt; sie aber hat mir mit ihrem wohlriechenden Öl die Füße gesalbt. Deshalb sage ich dir: Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie mir so viel Liebe gezeigt hat. Wem aber nur wenig vergeben wird, der zeigt auch nur wenig Liebe.

Dann sagte er zu ihr: Deine Sünden sind dir vergeben.

Da dachten die anderen Gäste: Wer ist das, dass er sogar Sünden vergibt? Er aber sagte zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden!


 

Mittwoch der 24. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 12,31.13,1-13.

Brüder! Strebt nach den höheren Gnadengaben! Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt: Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.

Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.

Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.

Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.

Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.

Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.

Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.

Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

 

Psalm 33(32),2-3.4-5.12.22.

Preist den Herrn mit der Zither, 

spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!

Singt ihm ein neues Lied, 

greift voll in die Saiten und jubelt laut!

Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, 

all sein Tun ist verlässlich.

Er liebt Gerechtigkeit und Recht, 

die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn.

Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, 

der Nation, die er sich zum Erbteil erwählt hat.

Lass deine Güte über uns walten, o Herr, 

denn wir schauen aus nach dir.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 7,31-35.

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit wem soll ich also die Menschen dieser Generation vergleichen? Wem sind sie ähnlich?

Sie sind wie Kinder, die auf dem Marktplatz sitzen und einander zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.

Johannes der Täufer ist gekommen, er isst kein Brot und trinkt keinen Wein, und ihr sagt: Er ist von einem Dämon besessen.

Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagt ihr: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch alle ihre Kinder recht bekommen.


 

Dienstag der 24. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 12,12-14.27-31a.

Brüder! Wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus.

Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. Ihr aber seid der Leib Christi, und jeder einzelne ist ein Glied an ihm.

So hat Gott in der Kirche die einen als Apostel eingesetzt, die andern als Propheten, die dritten als Lehrer; ferner verlieh er die Kraft, Wunder zu tun, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, endlich die verschiedenen Arten von Zungenrede.

Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer? Haben alle die Kraft, Wunder zu tun? Besitzen alle die Gabe, Krankheiten zu heilen? Reden alle in Zungen? Können alle solches Reden auslegen? Strebt aber nach den höheren Gnadengaben!

 

Psalm 100(99),2-3.4-5.

Dient dem Herrn mit Freude! 

Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!

Erkennt: Der Herr allein ist Gott. 

Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum, 

sein Volk und die Herde seiner Weide.

Tretet mit Dank durch seine Tore ein! 

Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels! 

Dankt ihm, preist seinen Namen!

Denn der Herr ist gütig, 

ewig währt seine Huld, 

von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 7,11-17.

In jener Zeit ging Jesus in eine Stadt namens Naïn; seine Jünger und eine große Menschenmenge folgten ihm. Als er in die Nähe des Stadttors kam, trug man gerade einen Toten heraus. Es war der einzige Sohn seiner Mutter, einer Witwe. Und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie.

Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr und sagte zu ihr: Weine nicht! Dann ging er zu der Bahre hin und fasste sie an. Die Träger blieben stehen, und er sagte: Ich befehle dir, junger Mann: Steh auf!

Da richtete sich der Tote auf und begann zu sprechen, und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück. Alle wurden von Furcht ergriffen; sie priesen Gott und sagten: Ein großer Prophet ist unter uns aufgetreten: Gott hat sich seines Volkes angenommen. Und die Kunde davon verbreitete sich überall in Judäa und im ganzen Gebiet ringsum.


 

Montag der 24. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 11,17-26.33.

Brüder! Wenn ich schon Anweisungen gebe: Das kann ich nicht loben, dass ihr nicht mehr zu eurem Nutzen, sondern zu eurem Schaden zusammenkommt.

Zunächst höre ich, dass es Spaltungen unter euch gibt, wenn ihr als Gemeinde zusammenkommt; zum Teil glaube ich das auch.

Denn es muss Parteiungen geben unter euch; nur so wird sichtbar, wer unter euch treu und zuverlässig ist. Was ihr bei euren Zusammenkünften tut, ist keine Feier des Herrenmahls mehr; denn jeder verzehrt sogleich seine eigenen Speisen, und dann hungert der eine, während der andere schon betrunken ist.

Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder verachtet ihr die Kirche Gottes? Wollt ihr jene demütigen, die nichts haben? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch etwa loben? In diesem Fall kann ich euch nicht loben.

Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!

Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wenn ihr also zum Mahl zusammenkommt, meine Brüder, wartet aufeinander!

 

Psalm 40(39),7-8.9-10.17.

An Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen, 

Brand- und Sündopfer forderst du nicht. 

Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt;

darum sage ich: Ja, ich komme. 

In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist.

Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, 

deine Weisung trag' ich im Herzen.

Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde, 

meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es.

Alle, die dich suchen, frohlocken; 

sie mögen sich freuen in dir. 

Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: 

Groß ist Gott, der Herr.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 7,1-10.

In jener Zeit als Jesus seine Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein. Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte.

Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten. Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst; denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut.

Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst. Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden.

Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.

Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte. Und er wandte sich um und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden.

Und als die Männer, die der Hauptmann geschickt hatte, in das Haus zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Diener gesund war.


 

24. Sonntag des Jahreskreis

 

Buch Jesaja 50,5-9a.

Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.

Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. Er, der mich freispricht, ist nahe. Wer wagt es, mit mir zu streiten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit? Er trete zu mir heran. Seht her, Gott, der Herr, wird mir helfen.

 

Psalm 116(114),1-2.3-4.5-6.8-9.

Ich liebe den Herrn; 

denn er hat mein lautes Flehen gehört

und sein Ohr mir zugeneigt 

an dem Tag, als ich zu ihm rief.

Mich umfingen die Fesseln des Todes, 

mich befielen die Ängste der Unterwelt, 

mich trafen Bedrängnis und Kummer.

Da rief ich den Namen des Herrn an: 

«Ach Herr, rette mein Leben!»

Der Herr ist gnädig und gerecht, 

unser Gott ist barmherzig.

Der Herr behütet die schlichten Herzen; 

ich war in Not, und er brachte mir Hilfe.

Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, 

meine Tränen getrocknet, 

meinen Fuß bewahrt vor dem Gleiten.

So gehe ich meinen Weg vor dem Herrn 

im Land der Lebenden.

 

Brief des Jakobus 2,14-18.

Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?

Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen - was nützt das?

So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat. Nun könnte einer sagen: Du hast Glauben und ich kann Werke vorweisen; zeig mir deinen Glauben ohne die Werke und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 8,27-35.

In jener Zeit ging Jesus mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen?

Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten.

Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Messias!

Doch er verbot ihnen, mit jemand über ihn zu sprechen. Dann begann er, sie darüber zu belehren, der Menschensohn müsse vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er werde getötet, aber nach drei Tagen werde er auferstehen. Und er redete ganz offen darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe.

Jesus wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.

Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.


 

Woche vom 09.09.2018 bis 15.09.2018

 

Gedächtnis der Schmerzen Mariens

 

Brief an die Hebräer 5,7-9.

Als Christus auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden. Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.

 

Psalm 31(30),2-3a.3b-4.5-6.15-16.20.

Bei dir, Herr, suche ich Zuflucht, 

lass mich nie zugrunde gehen; 

in deiner Gerechtigkeit rette mich!

Wende dein Ohr mir zu, 

erlöse mich bald!

Sei mir ein schützender Fels, 

eine feste Burg, die mich rettet.

Denn du bist mein Fels und meine Burg; 

um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.

Du wirst mich befreien aus dem Netz, sie mir heimlich legten; 

denn du bist meine Zuflucht.

In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; 

du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.

Herr, ich vertraue dir 

ich sage: «Du bist mein Gott.»

In deiner Hand liegt mein Geschick; 

entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger!

Wie groß ist deine Güte, Herr, 

die du bereithältst für alle, die dich fürchten und ehren; 

du erweist sie allen, 

die sich vor den Menschen zu dir flüchten.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 2,33-35.

In jener Zeit staunten sein Vater und seine Mutter über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.

Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.

 

 

Fest Kreuzerhöhung

 

Buch Numeri 21,4-9.

In jenen Tagen brachen die Israeliten vom Berg Hor auf und schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen. Unterwegs aber verlor das Volk den Mut, es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben? Es gibt weder Brot noch Wasser. Dieser elenden Nahrung sind wir überdrüssig.

Da schickte der Herr Giftschlangen unter das Volk. Sie bissen die Menschen, und viele Israeliten starben. Die Leute kamen zu Mose und sagten: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den Herrn und gegen dich aufgelehnt. Bete zum Herrn, dass er uns von den Schlangen befreit. Da betete Mose für das Volk.

Der Herr antwortete Mose: Mach dir eine Schlange, und häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht.

Mose machte also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Fahnenstange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.

 

Psalm 78(77),1-2.34-35.36-37.38ab.39.

Mein Volk, vernimm meine Weisung! 

Wendet euer Ohr zu den Worten meines Mundes!

Ich öffne meinen Mund zu einem Spruch; 

ich will die Geheimnisse der Vorzeit verkünden.

Wenn er dreinschlug, fragten sie nach Gott, 

kehrten um und suchten ihn.

Sie dachten daran, dass Gott ihr Fels ist, 

Gott, der Höchste, ihr Erlöser.

Doch sie täuschten ihn mit falschen Worten, 

und ihre Zunge belog ihn.

Ihr Herz hielt nicht fest zu ihm, 

sie hielten seinem Bund nicht die Treue.

Er aber vergab ihnen voll Erbarmen die Schuld 

und tilgte sein Volk nicht aus. 

Oftmals ließ er ab von seinem Zorn 

und unterdrückte seinen Groll.

Denn er dachte daran, dass sie nichts sind als Fleisch, 

nur ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 3,13-17.

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn.

Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

 

 

Donnerstag der 23. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 8,1b-7.11-13.

Brüder! Die Erkenntnis macht aufgeblasen, die Liebe dagegen baut auf. Wenn einer meint, er sei zur Erkenntnis gelangt, hat er noch nicht so erkannt, wie man erkennen muß. Wer aber Gott liebt, der ist von ihm erkannt.

Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht, so wissen wir, daß es keine Götzen gibt in der Welt und keinen Gott außer dem einen. Und selbst wenn es im Himmel oder auf der Erde sogenannte Götter gibt - und solche Götter und Herren gibt es viele -, so haben doch wir nur einen Gott, den Vater. Von ihm stammt alles, und wir leben auf ihn hin. Und einer ist der Herr: Jesus Christus. Durch ihn ist alles, und wir sind durch ihn.

Aber nicht alle haben die Erkenntnis. Einige, die von ihren Götzen nicht loskommen, essen das Fleisch noch als Götzenopferfleisch, und so wird ihr schwaches Gewissen befleckt.

Der Schwache geht an deiner «Erkenntnis» zugrunde, er, dein Bruder, für den Christus gestorben ist. Wenn ihr euch auf diese Weise gegen eure Brüder versündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, versündigt ihr euch gegen Christus. Wenn darum eine Speise meinem Bruder zum Anstoß wird, will ich überhaupt kein Fleisch mehr essen, um meinem Bruder keinen Anstoß zu geben.

 

Psalm 139(138),1-3.13-14.23-24.

Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich.

Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. 

Von fern erkennst du meine Gedanken.

Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; 

du bist vertraut mit all meinen Wegen.

Denn du hast mein Inneres geschaffen, 

mich gewoben im Schoß meiner Mutter.

Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. 

Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, 

prüfe mich, und erkenne mein Denken!

Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, 

und leite mich auf dem altbewährten Weg!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 6,27-38.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.

Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd.

Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.

Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden.

Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen.

Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.

Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.


 

Mittwoch der 23. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 7,25-31.

Brüder! Was die Frage der Ehelosigkeit angeht, so habe ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch nur einen Rat als einer, den der Herr durch sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat.

Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden Not, ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein. Bist du an eine Frau gebunden, suche dich nicht zu lösen; bist du ohne Frau, dann suche keine.

Heiratest du aber, so sündigst du nicht; und heiratet eine Jungfrau, sündigt auch sie nicht. Freilich werden solche Leute irdischen Nöten nicht entgehen; ich aber möchte sie euch ersparen.

Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine,

wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.

 

Psalm 45(44),11-12.14-15.16-17.

Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, 

vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!

Der König verlangt nach deiner Schönheit; 

er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm!

Die Königstochter ist herrlich geschmückt, 

ihr Gewand ist durchwirkt mit Gold und Perlen.

Man geleitet sie in buntgestickten Kleidern zum König, 

Jungfrauen sind ihr Gefolge, 

ihre Freundinnen führt man zu dir.

Man geleitet sie mit Freude und Jubel, 

sie ziehen ein in den Palast des Königs.

An die Stelle deiner Väter treten einst deine Söhne; 

du bestellst sie zu Fürsten im ganzen Land.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 6,20-26.

In jener Zeit richtete Jesus seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes.

Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.

Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen.

Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.

Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.


 

Dienstag der 23. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 6,1-11.

Brüder! Wagt es einer von euch, der mit einem anderen einen Rechtsstreit hat, vor das Gericht der Ungerechten zu gehen statt zu den Heiligen?

Wisst ihr denn nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht zuständig, einen Rechtsstreit über Kleinigkeiten zu schlichten?

Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? Also erst recht über Alltägliches. Wie könnt ihr dann jene, die im Urteil der Gemeinde nichts gelten, als Richter einsetzen, wenn ihr einen Rechtsstreit über Alltägliches auszutragen habt?

Ich sage das, damit ihr euch schämt. Gibt es denn unter euch wirklich keinen, der die Gabe hat, zwischen Brüdern zu schlichten? Statt dessen zieht ein Bruder den andern vor Gericht, und zwar vor Ungläubige.

Ist es nicht überhaupt schon ein Versagen, dass ihr miteinander Prozesse führt? Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht? Warum lasst ihr euch nicht lieber ausrauben? Nein, ihr selber begeht Unrecht und Raub, und zwar an Brüdern.

Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben.

Und solche gab es unter euch. Aber ihr seid reingewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn, und im Geist unseres Gottes.

 

Psalm 149(148),1-2.3-4.5-6a.9b.

Singt dem Herrn ein neues Lied! 

Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.

Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen, 

die Kinder Zions über ihren König jauchzen.

Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz, 

ihm spielen auf Pauken und Harfen.

Der Herr hat an seinem Volk Gefallen, 

die Gebeugten krönt er mit Sieg.

In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken, 

auf ihren Lagern jauchzen:

Loblieder auf Gott in ihrem Mund,

herrlich ist das für all seine Frommen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 6,12-19.

In jenen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel.

Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot, Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.

Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.


 

Montag der 23. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 5,1-8.

Brüder! Übrigens hört man von Unzucht unter euch, und zwar von Unzucht, wie sie nicht einmal unter den Heiden vorkommt, dass nämlich einer mit der Frau seines Vaters lebt. Und da macht ihr euch noch wichtig, statt traurig zu werden und den aus eurer Mitte zu stoßen, der so etwas getan hat.

Was mich angeht, so habe ich - leiblich zwar abwesend, geistig aber anwesend - mein Urteil über den, der sich so vergangen hat, schon jetzt gefällt, als ob ich persönlich anwesend wäre:

Im Namen Jesu, unseres Herrn, wollen wir uns versammeln, ihr und mein Geist, und zusammen mit der Kraft Jesu, unseres Herrn, diesen Menschen dem Satan übergeben zum Verderben seines Fleisches, damit sein Geist am Tag des Herrn gerettet wird.

Zu Unrecht rühmt ihr euch. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr neuer Teig seid. Ihr seid ja schon ungesäuertes Brot; denn als unser Paschalamm ist Christus geopfert worden.

Lasst uns also das Fest nicht mit dem alten Sauerteig feiern, nicht mit dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit den ungesäuerten Broten der Aufrichtigkeit und Wahrheit.

 

Psalm 5,5-6.7-8a.12.

Denn du bist kein Gott, dem das Unrecht gefällt; 

der Frevler darf nicht bei dir weilen.

Wer sich brüstet, besteht nicht vor deinen Augen; 

denn dein Hass trifft alle, die Böses tun.

Du lässt die Lügner zugrunde gehen, 

Mörder und Betrüger sind dem Herrn ein Gräuel.

Ich aber darf dein Haus betreten 

dank deiner großen Güte.

Doch alle sollen sich freuen, die auf dich vertrauen, 

und sollen immerfort jubeln. 

Beschütze alle, die deinen Namen lieben, 

damit sie dich rühmen.

 

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 6,6-11.

An einem anderen Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte. Dort saß ein Mann, dessen rechte Hand verdorrt war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn.

Er aber wusste, was sie im Sinn hatten, und sagte zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Der Mann stand auf und trat vor.

Dann sagte Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zugrunde gehen zu lassen? Und er sah sie alle der Reihe nach an und sagte dann zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er tat es, und seine Hand war wieder gesund.

Da wurden sie von sinnloser Wut erfüllt und berieten, was sie gegen Jesus unternehmen könnten.


 

23. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch Jesaja 35,4-7a.

Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten.

Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor, und Bäche fließen in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Quellen.

 

Psalm 146(145),6-7.8-9ab.9cd-10.

Der Herr hat Himmel und Erde gemacht, 

das Meer und alle Geschöpfe; 

er hält ewig die Treue.

Recht verschafft er den Unterdrückten, 

den Hungernden gibt er Brot; 

der Herr befreit die Gefangenen.

Der Herr öffnet den Blinden die Augen, 

er richtet die Gebeugten auf.

Der Herr beschützt die Fremden

und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht.

Der Herr liebt die Gerechten,

doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre.

Der Herr ist König auf ewig, 

dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht.

 

Brief des Jakobus 2,1-5.

Meine Brüder, haltet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, frei von jedem Ansehen der Person.

Wenn in eure Versammlung ein Mann mit goldenen Ringen und prächtiger Kleidung kommt, und zugleich kommt ein Armer in schmutziger Kleidung, und ihr blickt auf den Mann in der prächtigen Kleidung und sagt: Setz dich hier auf den guten Platz!, und zu dem Armen sagt ihr: Du kannst dort stehen!, oder: Setz dich zu meinen Füßen! - macht ihr dann nicht untereinander Unterschiede und fällt Urteile aufgrund verwerflicher Überlegungen?

Hört, meine geliebten Brüder: Hat Gott nicht die Armen in der Welt auserwählt, um sie durch den Glauben reich und zu Erben des Königreichs zu machen, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 7,31-37.

In jener Zeit verließ Jesus das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis.

Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich!

Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt.

Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.



 

Woche vom 02.09.2018 bis 08.09.2018

 

Fest Mariä Geburt

 

Buch Micha 5,1-4a.

So spricht der Herr: Du, Betlehem-Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen.

Darum gibt der Herr sie preis, bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren zu den Söhnen Israels.

Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des Herrn, im hohen Namen Jahwes, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit leben; denn nun reicht seine Macht bis an die Grenzen der Erde.

Und er wird der Friede sein.

 

Psalm 13(12),6ab.6cd.

Herr, ich baue auf deine Huld,

mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken.

Singen will ich dem Herrn,

weil er mir Gutes getan hat.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 1,1-16.18-23.

Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob von Juda und seinen Brüdern.

Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. Perez war der Vater von Hezron, Hezron von Aram, Aram von Amminadab, Amminadab von Nachschon, Nachschon von Salmon.

Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai, Isai der Vater des Königs David. David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war.

Salomo war der Vater von Rehabeam, Rehabeam von Abija, Abija von Asa, Asa von Joschafat, Joschafat von Joram, Joram von Usija. Usija war der Vater von Jotam, Jotam von Ahas, Ahas von Hiskija, Hiskija von Manasse, Manasse von Amos, Amos von Joschija.

Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft.

Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiel, Schealtiel von Serubbabel, Serubbabel von Abihud, Abihud von Eljakim, Eljakim von Azor.

Azor war der Vater von Zadok, Zadok von Achim, Achim von Eliud, Eliud von Eleasar, Eleasar von Mattan, Mattan von Jakob.

Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird.

Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes.

Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.

Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.

Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.

 


 

Freitag der 22. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 4,1-5.

Brüder! Als Diener Christi soll man uns betrachten und als Verwalter von Geheimnissen Gottes. Von Verwaltern aber verlangt man, dass sie sich treu erweisen. Mir macht es allerdings nichts aus, wenn ihr oder ein menschliches Gericht mich zur Verantwortung zieht; ich urteile auch nicht über mich selbst. Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, doch bin ich dadurch noch nicht gerecht gesprochen; der Herr ist es, der mich zur Rechenschaft zieht.

Richtet also nicht vor der Zeit; wartet, bis der Herr kommt, der das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen aufdecken wird. Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten.

 

Psalm 37(36),3-4.18-19.27.28ab.39-40ab.

Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, 

bleib wohnen im Land und bewahre Treue!

Freu dich innig am Herrn! 

Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt.

Der Herr kennt die Tage der Bewährten, 

ihr Erbe hat ewig Bestand.

In bösen Zeiten werden sie nicht zuschanden, 

sie werden satt in den Tagen des Hungers.

Meide das Böse und tu das Gute, 

so bleibst du wohnen für immer.

Denn der Herr liebt das Recht 

und verlässt seine Frommen nicht. 

Doch das Geschlecht der Frevler wird ausgetilgt, 

sie werden für immer vernichtet.

Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn, 

er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.

Der Herr hilft ihnen und rettet sie,

er rettet sie vor den Frevlern.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 5,33-39.

In jener Zeit sagten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken.

Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist?

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten.

Und er erzählte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn das neue Kleid wäre zerschnitten, und zu dem alten Kleid würde das Stück von dem neuen nicht passen.

Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Denn der neue Wein zerreißt die Schläuche; er läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen.

Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: Der alte Wein ist besser.


 

Donnerstag der 22. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 3,18-23.

Brüder! Keiner täusche sich selbst. Wenn einer unter euch meint, er sei weise in dieser Welt, dann werde er töricht, um weise zu werden.

Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List.

Und an einer anderen Stelle: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen; er weiß, sie sind nichtig. Daher soll sich niemand eines Menschen rühmen. Denn alles gehört euch; Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: alles gehört euch; ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott.

 

Psalm 24(23),1-2.3-4.5-6.

Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, 

der Erdkreis und seine Bewohner.

Denn er hat ihn auf Meere gegründet, 

ihn über Strömen befestigt.

Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, 

wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?

Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, 

der nicht betrügt und keinen Meineid schwört.

Er wird Segen empfangen vom Herrn 

und Heil von Gott, seinem Helfer.

Das sind die Menschen, die nach ihm fragen, 

die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 5,1-11.

In jener Zeit, als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören.

Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.

Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.

Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus!

Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.

Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten.

Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen.

Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.


 

Mittwoch der 22. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 3,1-9.

Vor euch, Brüder, konnte ich aber nicht wie vor Geisterfüllten reden; ihr wart noch irdisch eingestellt, unmündige Kinder in Christus.

Milch gab ich euch zu trinken statt fester Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht; denn ihr seid immer noch irdisch eingestellt. Oder seid ihr nicht irdisch eingestellt, handelt ihr nicht sehr menschlich, wenn Eifersucht und Streit unter euch herrschen?

Denn wenn einer sagt: Ich halte zu Paulus!, ein anderer: Ich zu Apollos!, seid ihr da nicht Menschen? Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Ihr seid durch sie zum Glauben gekommen. Sie sind also Diener, jeder, wie der Herr es ihm gegeben hat: Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber ließ wachsen. So ist weder der etwas, der pflanzt, noch der, der begießt, sondern nur Gott, der wachsen lässt.

Wer pflanzt und wer begießt: beide arbeiten am gleichen Werk, jeder aber erhält seinen besonderen Lohn, je nach der Mühe, die er aufgewendet hat. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau.

 

Psalm 33(32),12-13.14-15.20-21.

Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, 

der Nation, die er sich zum Erbteil erwählt hat.

Der Herr blickt herab vom Himmel, 

er sieht auf alle Menschen.

Von seinem Thronsitz schaut er nieder 

auf alle Bewohner der Erde.

Der ihre Herzen gebildet hat, 

er achtet auf all ihre Taten.

Unsre Seele hofft auf den Herrn; 

er ist für uns Schild und Hilfe.

Ja, an ihm freut sich unser Herz, 

wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 4,38-44.

In jener Zeit verließ Jesus die Synagoge und ging in das Haus des Simon. Die Schwiegermutter des Simon hatte hohes Fieber, und sie baten ihn, ihr zu helfen.

Er trat zu ihr hin, beugte sich über sie und befahl dem Fieber zu weichen. Da wich es von ihr, und sie stand sofort auf und sorgte für sie.

Als die Sonne unterging, brachten die Leute ihre Kranken, die alle möglichen Leiden hatten, zu Jesus. Er legte jedem Kranken die Hände auf und heilte alle. Von vielen fuhren auch Dämonen aus und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Messias war.

Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. Aber die Menschen suchten ihn, und als sie ihn fanden, wollten sie ihn daran hindern wegzugehen.

Er sagte zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt worden. Und er predigte in den Synagogen Judäas.


 

Dienstag der 22. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 2,10b-16.

Brüder! Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes. Wer von den Menschen kennt den Menschen, wenn nicht der Geist des Menschen, der in ihm ist? So erkennt auch keiner Gott - nur der Geist Gottes.

Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott stammt, damit wir das erkennen, was uns von Gott geschenkt worden ist. Davon reden wir auch, nicht mit Worten, wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern wie der Geist sie lehrt, indem wir den Geisterfüllten das Wirken des Geistes deuten.

Der irdisch gesinnte Mensch aber lässt sich nicht auf das ein, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn, und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann.

Der geisterfüllte Mensch urteilt über alles, ihn aber vermag niemand zu beurteilen. Denn wer begreift den Geist des Herrn? Wer kann ihn belehren? Wir aber haben den Geist Christi.

 

Psalm 145(144),8-9.10-11.12-13ab.13cd-14.

Der Herr ist gnädig und barmherzig, 

langmütig und reich an Gnade.

Der Herr ist gütig zu allen, 

sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.

Danken sollen dir, Herr, all deine Werke 

und deine Frommen dich preisen.

Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, 

sollen sprechen von deiner Macht.

Sie sollen den Menschen deine machtvollen Taten verkünden 

und den herrlichen Glanz deines Königtums.

Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten,

deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.

Der Herr ist treu in all seinen Worten,

voll Huld in all seinen Taten.

Der Herr stützt alle, die fallen, 

und richtet alle Gebeugten auf.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 4,31-37.

In jener Zeit ging Jesus hinab nach Kafarnaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte die Menschen am Sabbat. Sie waren sehr betroffen von seiner Lehre, denn er redete mit göttlicher Vollmacht.

In der Synagoge saß ein Mann, der von einem Dämon, einem unreinen Geist, besessen war. Der begann laut zu schreien:

Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes!

Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der Dämon warf den Mann mitten in der Synagoge zu Boden und verließ ihn, ohne ihn jedoch zu verletzen. Da waren alle erstaunt und erschrocken, und einer fragte den andern: Was ist das für ein Wort? Mit Vollmacht und Kraft befiehlt er den unreinen Geistern, und sie fliehen.

Und sein Ruf verbreitete sich in der ganzen Gegend.


 

Montag der 22. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 2,1-5.

Als ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen.

Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten. Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch.

Meine Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung durch gewandte und kluge Worte, sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden, damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft Gottes.

 

Psalm 119(118),97-98.99-100.101-102.

Wie lieb ist mir deine Weisung; 

ich sinne über sie nach den ganzen Tag.

Dein Gebot macht mich weiser als all meine Feinde; 

denn immer ist es mir nahe.

Ich wurde klüger als all meine Lehrer; 

denn über deine Vorschriften sinne ich nach.

Mehr Einsicht habe ich als die Alten; 

denn ich beachte deine Befehle.

Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; 

denn ich will dein Wort befolgen.

Ich weiche nicht ab von deinen Entscheiden, 

du hast mich ja selbst unterwiesen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 4,16-30.

In jener Zeit kam Jesus nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt:

Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.

Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.

Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs?

Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat!

Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen.

Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.


 

22. Sonntag im Jahreskreis

 

Deuteronomium 4,1-2.6-8.

Mose sprach zum Volk: Israel, höre die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch zu halten lehre. Hört, und ihr werdet leben, ihr werdet in das Land, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gibt, hineinziehen und es in Besitz nehmen.

Ihr sollt dem Wortlaut dessen, worauf ich euch verpflichte, nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen; ihr sollt auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, achten, auf die ich euch verpflichte.

Ihr sollt auf sie achten und sollt sie halten. Denn darin besteht eure Weisheit und eure Bildung in den Augen der Völker. Wenn sie dieses Gesetzeswerk kennenlernen, müssen sie sagen: In der Tat, diese große Nation ist ein weises und gebildetes Volk.

Denn welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind, wie Jahwe, unser Gott, uns nah ist, wo immer wir ihn anrufen?

Oder welche große Nation besäße Gesetze und Rechtsvorschriften, die so gerecht sind wie alles in dieser Weisung, die ich euch heute vorlege?

 

Psalm 15(14),2-3.4.5.

Der makellos lebt und das Rechte tut; 

der von Herzen die Wahrheit sagt

und mit seiner Zunge nicht verleumdet; 

der seinem Freund nichts Böses antut 

und seinen Nächsten nicht schmäht;

der den Verworfenen verachtet, 

doch alle, die den Herrn fürchten, in Ehren hält; 

der sein Versprechen nicht ändert, 

das er seinem Nächsten geschworen hat;

der sein Geld nicht auf Wucher ausleiht 

und nicht zum Nachteil des Schuldlosen Bestechung annimmt. 

Wer sich danach richtet, 

der wird niemals wanken.

 

Brief des Jakobus 1,17-18.21b-22.27.

Meine lieben Brüder! Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben, vom Vater der Gestirne, bei dem es keine Veränderung und keine Verfinsterung gibt. Aus freiem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir gleichsam die Erstlingsfrucht seiner Schöpfung seien.

Nehmt euch das Wort zu Herzen, das in euch eingepflanzt worden ist und das die Macht hat, euch zu retten. Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach; sonst betrügt ihr euch selbst.

Ein reiner und makelloser Dienst vor Gott, dem Vater, besteht darin: für Waisen und Witwen zu sorgen, wenn sie in Not sind, und sich vor jeder Befleckung durch die Welt zu bewahren.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 7,1-8.14-15.21-23.

In jener Zeit hielten sich die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, bei Jesus auf. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen.

Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt.

Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln.

Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen?

Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.

Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen.

Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.

Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft.

All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.



 

Woche vom 26.08.2018 bis 01.09.2018


 

Samstag der 21. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 1,26-31.

Seht auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,

sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen.

Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten,

damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.

Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.

Wer sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn; so heißt es schon in der Schrift.

 

Psalm 33(32),12-13.14-15.20-21.

Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, 

der Nation, die er sich zum Erbteil erwählt hat.

Der Herr blickt herab vom Himmel, 

er sieht auf alle Menschen.

Von seinem Thronsitz schaut er nieder 

auf alle Bewohner der Erde.

Der ihre Herzen gebildet hat, 

er achtet auf all ihre Taten.

Unsre Seele hofft auf den Herrn; 

er ist für uns Schild und Hilfe.

Ja, an ihm freut sich unser Herz, 

wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 25,14-30.

In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab.

Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.

Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen.

Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!

Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!

Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe.

Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten.

Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat!

Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.


 

Freitag der 21. Woche im Jahreskreis

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 1,17-25.

Brüder! Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkünden, aber nicht mit gewandten und klugen Worten, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird.

Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft.

Es heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und die Klugheit der Klugen verschwinden.

Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt?

Denn da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten.

Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit.

Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit,

für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.

Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen, und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.

 

Psalm 33(32),1-2.4-5.10-11.

Ihr Gerechten, jubelt vor dem Herrn; 

für die Frommen ziemt es sich, Gott zu loben.

Preist den Herrn mit der Zither, 

spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!

Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, 

all sein Tun ist verlässlich.

Er liebt Gerechtigkeit und Recht, 

die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn.

Der Herr vereitelt die Beschlüsse der Heiden, 

er macht die Pläne der Völker zunichte.

Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen, 

die Pläne seines Herzens überdauern die Zeiten.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 25,1-13.

In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich wird es sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.

Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug.

Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl,

die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit.

Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein.

Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!

Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht.

Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus.

Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht.

Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal, und die Tür wurde zugeschlossen.

Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf!

Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.

Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.


 

Donnerstag der 21. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 1,1-9.

Paulus, durch Gottes Willen berufener Apostel Christi Jesu, und der Bruder Sosthenes an die Kirche Gottes, die in Korinth ist, - an die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, überall anrufen, bei ihnen und bei uns.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Ich danke Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurde,

dass ihr an allem reich geworden seid in ihm, an aller Rede und aller Erkenntnis. Denn das Zeugnis über Christus wurde bei euch gefestigt, so dass euch keine Gnadengabe fehlt, während ihr auf die Offenbarung Jesu Christi, unseres Herrn, wartet.

Er wird euch auch festigen bis ans Ende, so dass ihr schuldlos dasteht am Tag Jesu, unseres Herrn. Treu ist Gott, durch den ihr berufen worden seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn.

 

Psalm 145(144),2-3.4-5.6-7.

Ich will dich preisen Tag für Tag 

und deinen Namen loben immer und ewig.

Groß ist der Herr und hoch zu loben, 

seine Größe ist unerforschlich.

Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke 

und erzähle von deinen gewaltigen Taten.

Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; 

ich will deine Wunder besingen.

Sie sollen sprechen von der Gewalt deiner erschreckenden Taten; ich will von deinen großen Taten berichten.

Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken 

und über deine Gerechtigkeit jubeln.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 24,42-51.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.

Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht.

Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr eingesetzt hat, damit er dem Gesinde zur rechten Zeit gibt, was sie zu essen brauchen? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Amen, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen.

Wenn aber der Knecht schlecht ist und denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht!, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, wenn er mit Trinkern Gelage feiert, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Heuchlern zuweisen. Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.


 

Gedenktag der Enthauptung

Johannes des Täufers

 

Buch Jeremia 1,4.17-19.

In den Tagen Joschijas, des Königs von Juda, erging das Wort des Herrn an mich: Gürte dich, tritt vor sie hin, und verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage. Erschrick nicht vor ihnen, sonst setze ich dich vor ihren Augen in Schrecken.

Ich selbst mache dich heute zur befestigten Stadt, zur eisernen Säule und zur ehernen Mauer gegen das ganze Land, gegen die Könige, Beamten und Priester von Juda und gegen die Bürger des Landes.

Mögen sie dich bekämpfen, sie werden dich nicht bezwingen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten - Spruch des Herrn.

 

Psalm 71(70),1-2.3.5-6.15.17.

Herr, ich suche Zuflucht bei dir. 

Lass mich doch niemals scheitern!

Reiß mich heraus und rette mich in deiner Gerechtigkeit, 

wende dein Ohr mir zu und hilf mir!

Sei mir ein sicherer Hort, 

zu dem ich allzeit kommen darf. 

Du hast mir versprochen zu helfen; 

denn du bist mein Fels und meine Burg.

Herr, mein Gott, du bist ja meine Zuversicht, 

meine Hoffnung von Jugend auf.

Vom Mutterleib an stütze ich mich auf dich, 

vom Mutterschoß an bist du mein Beschützer; 

dir gilt mein Lobpreis allezeit.

Mein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden 

und von deinen Wohltaten sprechen den ganzen Tag; 

denn ich kann sie nicht zählen.

Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf, 

und noch heute verkünde ich dein wunderbares Walten.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 6,17-29.

Herodes hatte Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet hatte.

Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen.

Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte ihren Plan aber nicht durchsetzen, denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu.

Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl ein.

Da kam die Tochter der Herodias und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr, dass der König zu ihr sagte: Wünsch dir, was du willst; ich werde es dir geben.

Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre.

Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wünschen? Herodias antwortete: Den Kopf des Täufers Johannes.

Da lief das Mädchen zum König hinein und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes bringen lässt.

Da wurde der König sehr traurig, aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen.

Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes.

Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.

Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.



 

Dienstag der 21. Woche im Jahreskreis

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher 2,1-3a.14-17.

Brüder, wir schreiben euch über die Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, und unsere Vereinigung mit ihm und bitten euch: Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen und in Schrecken jagen, wenn in einem prophetischen Wort oder einer Rede oder in einem Brief, der angeblich von uns stammt, behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da.

Lasst euch durch niemand und auf keine Weise täuschen! Dazu hat er euch durch unser Evangelium berufen; ihr sollt nämlich die Herrlichkeit Jesu Christi, unseres Herrn, erlangen.

Seid also standhaft, Brüder, und haltet an den Überlieferungen fest, in denen wir euch unterwiesen haben, sei es mündlich, sei es durch einen Brief. Jesus Christus aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns seine Liebe zugewandt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung geschenkt hat, tröste euch und gebe euch Kraft zu jedem guten Werk und Wort.

 

Psalm 96(95),10.11-12.13ab.

Verkündet bei den Völkern: 

Der Herr ist König. 

Den Erdkreis hat er gegründet, so dass er nicht wankt. 

Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.

Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke, 

es brause das Meer und alles, was es erfüllt.

Es jauchze die Flur und was auf ihr wächst. 

Jubeln sollen alle Bäume des Waldes.

Jubeln sollen alle vor dem Herrn, wenn er kommt, 

wenn er kommt, um die Erde zu richten. 

Er richtet den Erdkreis gerecht 

und die Nationen nach seiner Treue.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 23,23-26.

In jener Zeit sprach Jesus: Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen.

Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber, innen aber sind sie voll von dem, was ihr in eurer Maßlosigkeit zusammengeraubt habt. Du blinder Pharisäer! Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein.


 

Montag der 21. Woche im Jahreskreis

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher 1,1-5.11-12.

Paulus, Silvanus und Timotheus an die Gemeinde von Thessalonich, die in Gott, unserem Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn, ist: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

Wir müssen Gott euretwegen immer danken, Brüder, wie es recht ist, denn euer Glaube wächst, und die gegenseitige Liebe nimmt bei euch allen zu. Wir können in den Gemeinden Gottes mit Stolz auf euch hinweisen, weil ihr im Glauben standhaft bleibt bei aller Verfolgung und Bedrängnis, die ihr zu ertragen habt.

Dies ist ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes; ihr sollt ja des Reiches Gottes teilhaftig werden, für das ihr leidet.

Darum beten wir auch immer für euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache und in seiner Macht allen Willen zum Guten und jedes Werk des Glaubens vollende.

So soll der Name Jesu, unseres Herrn, in euch verherrlicht werden und ihr in ihm, durch die Gnade unseres Gottes und Herrn Jesus Christus.

 

Psalm 96(95),1-2.3-4.5-6.

Singet dem Herrn ein neues Lied, 

singt dem Herrn, alle Länder der Erde!

Singt dem Herrn und preist seinen Namen, 

verkündet sein Heil von Tag zu Tag!

Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit, 

bei allen Nationen von seinen Wundern!

Denn groß ist der Herr und hoch zu preisen, 

mehr zu fürchten als alle Götter.

Alle Götter der Heiden sind nichtig, 

der Herr aber hat den Himmel geschaffen.

Hoheit und Pracht sind vor seinem Angesicht, 

Macht und Glanz in seinem Heiligtum.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 23,13-22.

Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen.

Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst.

Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, so ist das kein Eid; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist an seinen Eid gebunden.

Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht? Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, so ist das kein Eid; wer aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, der ist an seinen Eid gebunden.

Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht?

Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.


 

21. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch Josua 24,1-2a.15-17.18b.

In jenen Tagen versammelte Josua alle Stämme Israels in Sichem; er rief die Ältesten Israels, seine Oberhäupter, Richter und Listenführer zusammen, und sie traten vor Gott hin.

Josua sagte zum ganzen Volk: Wenn es euch aber nicht gefällt, dem Herrn zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stroms dienten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.

Das Volk antwortete: Das sei uns fern, dass wir den Herrn verlassen und anderen Göttern dienen. Denn der Herr, unser Gott, war es, der uns und unsere Väter aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat und der vor unseren Augen alle die großen Wunder getan hat. Er hat uns beschützt auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind, und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir gezogen sind.

Der Herr hat alle Völker vertrieben, auch die Amoriter, die vor uns im Land wohnten. Auch wir wollen dem Herrn dienen; denn er ist unser Gott.

 

Psalm 34(33),2-3.16-17.18-19.20-21.22-23.

Ich will den Herrn allezeit preisen; 

immer sei sein Lob in meinem Mund.

Meine Seele rühme sich des Herrn; 

die Armen sollen es hören und sich freuen.

Die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten, 

seine Ohren hören ihr Schreien.

Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, 

um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.

Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; 

er entreißt sie all ihren Ängsten.

Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, 

er hilft denen auf, die zerknirscht sind.

Der Gerechte muss viel leiden, 

doch allem wird der Herr ihn entreißen.

Er behütet all seine Glieder, 

nicht eines von ihnen wird zerbrochen.

Den Frevler wird seine Bosheit töten; 

wer den Gerechten hasst, muss es büßen.

Der Herr erlöst seine Knechte; 

straflos bleibt, wer zu ihm sich flüchtet.

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 5,21-32.

Brüder! Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus.

Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie Christus, dem Herrn; denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein Leib. Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern unterordnen.

Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen.

So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler; heilig soll sie sein und makellos. Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.

Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche. Denn wir sind Glieder seines Leibes.

Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein.

Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,60-69.

In jener Zeit sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören?

Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war?

Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben.

Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.

Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen?

Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.



 

Woche vom 19.08.2018 bis 25.08.2018

 

Samstag der 20. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 43,1-7a.

Der Mann, der mich begleitete, führte mich zu einem der Tore, dem Tor, das im Osten lag. Da sah ich, wie die Herrlichkeit des Gottes Israels aus dem Osten herankam. Ihr Rauschen war wie das Rauschen gewaltiger Wassermassen, und die Erde leuchtete auf von seiner Herrlichkeit.

Die Erscheinung, die ich sah, war wie die Erscheinung, die ich damals sah, als er kam, um die Stadt zu vernichten, und wie die Erscheinung, die ich am Fluß Kebar gesehen hatte. Da fiel ich nieder auf mein Gesicht.

Und die Herrlichkeit des Herrn zog in den Tempel ein durch das Tor, das im Osten lag. Der Geist hob mich empor und brachte mich in den Innenhof. Und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte den Tempel.

Dann hörte ich vom Tempel her, während der Mann neben mir stand, einen, der mit mir redete; er sagte zu mir: Menschensohn, das ist der Ort, wo mein Thron steht, und der Ort, wo meine Füße ruhen; hier will ich für immer mitten unter den Israeliten wohnen.

 

Psalm 85(84),9-10.11-12.13-14.

Ich will hören, was Gott redet: 

Frieden verkündet der Herr seinem Volk 

und seinen Frommen,

den Menschen mit redlichem Herzen.

Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. 

Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land.

Es begegnen einander Huld und Treue; 

Gerechtigkeit und Friede küssen sich.

Treue sprosst aus der Erde hervor; 

Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.

Auch spendet der Herr dann Segen, 

und unser Land gibt seinen Ertrag.

Gerechtigkeit geht vor ihm her, 

und Heil folgt der Spur seiner Schritte.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 23,1-12.

In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger

und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt.

Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen.

Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister - nennen.

Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.

Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.


 

Fest des Hl. Bartholomäus, Apostel

 

Buch der Offenbarung 21,9b-14.

Ein Engel sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes. Da entrückte er mich in der Verzückung auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam,

erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis.

Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels.

Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore.

Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.

 

Psalm 145(144),10-11.12-13ab.17-18.

Danken sollen dir, Herr, all deine Werke 

und deine Frommen dich preisen.

Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, 

sollen sprechen von deiner Macht.

Sie sollen den Menschen deine machtvollen Taten verkünden 

und den herrlichen Glanz deines Königtums.

Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten,

deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.

Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, 

voll Huld in all seinen Werken.

Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, 

allen, die zu ihm aufrichtig rufen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 1,45-51.

In jener Zeit traf Philippus Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs.

Da sagte Natanaël zu ihm: Aus Nazaret? Kann von dort etwas Gutes kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh!

Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.

Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.

Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!

Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen.

Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.


 

Donnerstag der 20. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 36,23-28.

So spricht der Herr: Meinen großen, bei den Völkern entweihten Namen, den ihr mitten unter ihnen entweiht habt, werde ich wieder heiligen. Und die Völker - Spruch Gottes, des Herrn - werden erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich mich an euch vor ihren Augen als heilig erweise.

Ich hole euch heraus aus den Völkern, ich sammle euch aus allen Ländern und bringe euch in euer Land. Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. Ich reinige euch von aller Unreinheit und von allen euren Götzen. Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. Dann werdet ihr in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gab. Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein.

 

Psalm 51(50),12-13.14-15.18-19.

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, 

und gib mir einen neuen, beständigen Geist!

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, 

und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!

Mach mich wieder froh mit deinem Heil; 

mit einem willigen Geist rüste mich aus!

Dann lehre ich Abtrünnige deine Wege, 

und die Sünder kehren um zu dir.

Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; 

an Brandopfern hast du kein Gefallen.

Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, 

ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz 

wirst du, Gott, nicht verschmähen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 22,1-14.

In jener Zeit erzählte Jesus den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete.

Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen.

Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit!

Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um.

Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen.

Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert eingeladen zu werden.

Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein. Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen.

Als sie sich gesetzt hatten und der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte. Er sagte zu ihm: Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen? Darauf wusste der Mann nichts zu sagen.

Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.

Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.


 

Mittwoch der 20. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 34,1-11.

Das Wort des Herrn erging an mich: Menschensohn, sprich als Prophet gegen die Hirten Israels, sprich als Prophet, und sag zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Weh den Hirten Israels, die nur sich selbst weiden. Müssen die Hirten nicht die Herde weiden?

Ihr trinkt die Milch, nehmt die Wolle für eure Kleidung und schlachtet die fetten Tiere; aber die Herde führt ihr nicht auf die Weide.

Die schwachen Tiere stärkt ihr nicht, die kranken heilt ihr nicht, die verletzten verbindet ihr nicht, die verscheuchten holt ihr nicht zurück, die verirrten sucht ihr nicht, und die starken misshandelt ihr. Und weil sie keinen Hirten hatten, zerstreuten sich meine Schafe und wurden eine Beute der wilden Tiere. Meine Herde irrte auf allen Bergen und Höhen umher und war über das ganze Land verstreut. Doch keiner kümmerte sich um sie; niemand suchte sie.

Darum ihr Hirten, hört das Wort des Herrn: So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn: Weil meine Herde geraubt wurde und weil meine Schafe eine Beute der wilden Tiere wurden - denn sie hatten keinen Hirten - und weil meine Hirten nicht nach meiner Herde fragten, sondern nur sich selbst und nicht meine Herde weideten, darum, ihr Hirten, hört das Wort des Herrn: So spricht Gott, der Herr: Nun gehe ich gegen die Hirten vor und fordere meine Schafe von ihnen zurück. Ich setze sie ab, sie sollen nicht mehr die Hirten meiner Herde sein. Die Hirten sollen nicht länger nur sich selbst weiden: Ich reiße meine Schafe aus ihrem Rachen, sie sollen nicht länger ihr Fraß sein.

Denn so spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich selber um sie kümmern.

 

Psalm 23(22),1-3.4.5.6.

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.

Er lässt mich lagern auf grünen Auen 

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

Er stillt mein Verlangen; 

er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, 

ich fürchte kein Unheil; 

denn du bist bei mir, 

dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Du deckst mir den Tisch 

vor den Augen meiner Feinde. 

Du salbst mein Haupt mit Öl, 

du füllst mir reichlich den Becher.

Lauter Güte und Huld 

werden mir folgen mein Leben lang, 

und im Haus des Herrn 

darf ich wohnen für lange Zeit.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 20,1-16a.

In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben.

Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten.

Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso.

Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg!

Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten.

Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar.

Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen.

Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart?

Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebensoviel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich zu anderen gütig bin? So werden die Letzten die Ersten sein.


 

Dienstag der 20. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 28,1-10.

Das Wort des Herrn erging an mich: Menschensohn, sag zum Fürsten von Tyrus: So spricht Gott, der Herr: Dein Herz war stolz, und du sagtest: Ich bin ein Gott, einen Wohnsitz für Götter bewohne ich mitten im Meer. Doch du bist nur ein Mensch und kein Gott, obwohl du im Herzen geglaubt hast, dass du wie Gott bist.

Gewiss, du bist weiser als Daniel. Kein Geheimnis war dir zu dunkel. Durch deine Weisheit und Einsicht schufst du dir Reichtum. Mit Gold und Silber fülltest du deine Kammern.

Durch deine gewaltige Weisheit, durch deinen Handel hast du deinen Reichtum vermehrt. Doch dein Herz wurde stolz wegen all deines Reichtums.

Darum - so spricht Gott, der Herr: Weil du im Herzen geglaubt hast, dass du wie Gott bist, darum schicke ich Fremde gegen dich, tyrannische Völker. Sie zücken das Schwert gegen all deine prächtige Weisheit, entweihen deinen strahlenden Glanz.

Man stößt dich hinab in das Grab; wie einer durchbohrt wird und stirbt, so stirbst du mitten im Meer.

Willst du dann angesichts deiner Mörder noch sagen: Ich bin ein Gott? Du bist nur ein Mensch und kein Gott in der Hand deiner Mörder. Wie Unbeschnittene sterben, so stirbst du durch Fremde; denn ich habe gesprochen - Spruch Gottes, des Herrn.

 

Deuteronomium 32,26-27.28-29.30.35cd-36ab.

Ich könnte sagen: Sie sollen nicht mehr sein, 

kein Mensch soll später noch an sie denken,

müsste ich nicht auch ihren Feind angreifen,

der meinen Zorn erregt, 

ihre Gegner, die sich nicht täuschen sollen, 

die nicht sagen sollen: Unsere Hand ist erhoben, 

der Herr hat nichts von allem getan.

Doch diesem Volk fehlt es an Rat, 

ihm mangelt es an Verstand.

Wären sie klug, so begriffen sie alles 

und verstünden, was in Zukunft mit ihnen geschieht.

Wie kann ein einziger hinter tausend herjagen, 

und zwei zehntausend in die Flucht schlagen, 

es sei denn, ihr Fels hat sie verkauft, 

der Herr hat sie preisgegeben?

Der Tag ihres Verderbens ist nah,

und ihr Verhängnis kommt schnell.

Ja, der Herr wird seinem Volk Recht geben

und mit seinen Dienern Mitleid haben.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 19,23-30.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen.

Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.

Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden?

Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich. Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?

Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen.

Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.


 

Montag der 20. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 24,15-24.

Das Wort des Herrn erging an mich: Menschensohn, ich nehme dir die Freude deiner Augen durch einen jähen Tod. Doch du sollst weder klagen noch weinen. Keine Träne darfst du vergießen, nur leise stöhnen. Keine Trauerfeier sollst du halten. Binde deinen Kopfbund um, und zieh deine Schuhe an! Verhülle deinen Bart nicht, und iß kein Trauerbrot!

Ich redete am Morgen zum Volk. Meine Frau starb am Abend, und ich tat am Morgen, was mir befohlen war.

Da sagte das Volk zu mir: Willst du uns nicht erklären, was dein Verhalten für uns zu bedeuten hat?

Ich antwortete ihnen: Das Wort des Herrn ist an mich ergangen.

Sag zum Haus Israel: So spricht Gott, der Herr: Ich will mein Heiligtum entweihen, den Zufluchtsort, auf den ihr so stolz seid, die Freude eurer Augen und die Sehnsucht eurer Seele. Eure Söhne und Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden unter dem Schwert fallen.

Dann werdet ihr genauso handeln wie ich: Ihr werdet den Bart nicht verhüllen und kein Trauerbrot essen. Euren Kopfbund werdet ihr auf dem Kopf behalten und eure Schuhe an den Füßen. Ihr werdet weder klagen noch weinen, sondern wegen eurer Sünden dahinsiechen und miteinander stöhnen.

Ezechiel wird ein Mahnzeichen für euch sein. Genauso wie er gehandelt hat, werdet ihr handeln; wenn das eintrifft, werdet ihr erkennen, daß ich Gott, der Herr, bin.

 

Deuteronomium 32,18-19.20.21.

An den Fels, der dich gezeugt hat, dachtest du nicht mehr, du vergaßest den Gott, der dich geboren hat. Da sah der Herr, daß er geschmäht wurde von seinen Söhnen und Töchtern, die seinen Zorn erregten.

Und er sagte: Ich will mein Gesicht vor ihnen verbergen und dann sehen, was in Zukunft mit ihnen geschieht. Denn sie sind eine Generation des Aufruhrs, Söhne, in denen die Untreue sitzt.

Sie haben meine Eifersucht geweckt durch einen Gott, der kein Gott ist, mich zum Zorn gereizt durch ihre Götter aus Luft - so wecke ich ihre Eifersucht durch ein Volk, das kein Volk ist, durch ein dummes Volk reize ich sie zum Zorn.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 19,16-22.

In jener Zeit kam ein Mann zu Jesus und fragte: Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist «der Gute». Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote!

Darauf fragte er ihn: Welche? Jesus antwortete: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen; ehre Vater und Mutter! Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!

Der junge Mann erwiderte ihm: Alle diese Gebote habe ich befolgt. Was fehlt mir jetzt noch?

Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach.

Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.


 

20. Sonntag im Jahreskreis

 

Buch der Sprüche 9,1-6.

Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, ihre sieben Säulen behauen.

Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt und schon ihren Tisch gedeckt. Sie hat ihre Mägde ausgesandt und lädt ein auf der Höhe der Stadtburg: Wer unerfahren ist, kehre hier ein. Zum Unwissenden sagt sie: Kommt, esst von meinem Mahl, und trinkt vom Wein, den ich mischte. Lasst ab von der Torheit, dann bleibt ihr am Leben, und geht auf dem Weg der Einsicht!

 

Psalm 34(33),2-3.10-11.12-13.14-15.

Ich will den Herrn allezeit preisen; 

immer sei sein Lob in meinem Mund.

Meine Seele rühme sich des Herrn; 

die Armen sollen es hören und sich freuen.

Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; 

denn wer ihn fürchtet, leidet keinen Mangel.

Reiche müssen darben und hungern; 

wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren.

Kommt, ihr Kinder, hört mir zu! 

Ich will euch in der Furcht des Herrn unterweisen.

Wer ist der Mensch, der das Leben liebt 

und gute Tage zu sehen wünscht?

Bewahre deine Zunge vor Bösem 

und deine Lippen vor falscher Rede!

Meide das Böse, und tu das Gute; 

suche Frieden, und jage ihm nach!

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 5,15-20.

Brüder! Achtet also sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht töricht, sondern klug.

Nutzt die Zeit; denn diese Tage sind böse. Darum seid nicht unverständig, sondern begreift, was der Wille des Herrn ist.

Berauscht euch nicht mit Wein - das macht zügellos -, sondern lasst euch vom Geist erfüllen! Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und Lieder erklingen, wie der Geist sie eingibt. Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn! Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen Jesu Christi, unseres Herrn!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,51-58.

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.

Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.



 

Woche vom 12.08.2018 bis 18.08.2018

 

Samstag der 19. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 18,1-10.13b.30-32.

Das Wort des Herrn erging an mich: Wie kommt ihr dazu, im Land Israel das Sprichwort zu gebrauchen: Die Väter essen saure Trauben, und den Söhnen werden die Zähne stumpf?

So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn -, keiner von euch in Israel soll mehr dieses Sprichwort gebrauchen.

Alle Menschenleben sind mein Eigentum, das Leben des Vaters ebenso wie das Leben des Sohnes, sie gehören mir. Nur wer sündigt, soll sterben. Ist jemand gerecht, so handelt er nach Recht und Gerechtigkeit.

Er hält auf den Bergen keine Opfermahlzeiten ab. Er blickt nicht zu den Götzen des Hauses Israel auf. Er schändet nicht die Frau seines Nächsten. Einer Frau tritt er nicht nahe während ihrer Blutung. Er unterdrückt niemand. Er gibt dem Schuldner das Pfand zurück. Er begeht keinen Raub. Dem Hungrigen gibt er von seinem Brot, und den Nackten bekleidet er. Er leiht nicht gegen Zins und treibt keinen Wucher. Er hält seine Hand vom Unrecht fern. Zwischen Streitenden fällt er ein gerechtes Urteil. Er lebt nach meinen Gesetzen, er achtet auf meine Rechtsvorschriften und befolgt sie treu. Er ist gerecht, und deshalb wird er am Leben bleiben - Spruch Gottes, des Herrn.

Angenommen aber, er zeugt einen Sohn, der gewalttätig wird, der Blut vergießt oder eine andere von diesen Sünden begeht, der gegen Zins leiht und Wucher treibt - soll der dann am Leben bleiben? Er soll nicht am Leben bleiben. Er hat alle diese Greueltaten verübt, darum muß er sterben. Er ist selbst schuld an seinem Tod.

Darum will ich euch richten, jeden nach seinem Verhalten, ihr vom Haus Israel - Spruch Gottes, des Herrn. Kehrt um, wendet euch ab von all euren Vergehen! Sie sollen für euch nicht länger der Anlass sein, in Sünde zu fallen. Werft alle Vergehen von euch, die ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel?

Ich habe doch kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss - Spruch Gottes, des Herrn. Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt.

 

Psalm 51(50),12-13.14-15.18-19.

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, 

und gib mir einen neuen, beständigen Geist!

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, 

und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!

Mach mich wieder froh mit deinem Heil; 

mit einem willigen Geist rüste mich aus!

Dann lehre ich Abtrünnige deine Wege, 

und die Sünder kehren um zu dir.

Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; 

an Brandopfern hast du kein Gefallen.

Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, 

ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz 

wirst du, Gott, nicht verschmähen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 19,13-15.

In jener Zeit brachte man Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte und für sie betete. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab.

Doch Jesus sagte: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich.

Dann legte er ihnen die Hände auf und zog weiter.


 

Freitag der 19. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 16,1-15.60.63.

Das Wort des Herrn erging an mich: Menschensohn, mach Jerusalem seine Greueltaten bewusst! Sag: So spricht Gott, der Herr, zu Jerusalem: Deiner Herkunft und deiner Geburt nach stammst du aus dem Land der Kanaaniter. Dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin.

Bei deiner Geburt, als du geboren wurdest, hat man deine Nabelschnur nicht abgeschnitten. Man hat dich nicht mit Wasser abgewaschen, nicht mit Salz eingerieben, nicht in Windeln gewickelt. Nichts von all dem hat man getan, kein Auge zeigte dir Mitleid, niemand übte Schonung an dir, sondern am Tag deiner Geburt hat man dich auf freiem Feld ausgesetzt, weil man dich verabscheute.

Da kam ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln; und ich sagte zu dir, als du blutverschmiert dalagst: Bleib am Leben! Wie eine Blume auf der Wiese ließ ich dich wachsen. Und du bist herangewachsen, bist groß geworden und herrlich aufgeblüht. Deine Brüste wurden fest; dein Haar wurde dicht. Doch du warst nackt und bloß.

Da kam ich an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war gekommen, die Zeit der Liebe. Ich breitete meinen Mantel über dich und bedeckte deine Nacktheit. Ich leistete dir den Eid und ging mit dir einen Bund ein - Spruch Gottes, des Herrn -, und du wurdest mein.

Dann habe ich dich gebadet, dein Blut von dir abgewaschen und dich mit Öl gesalbt. Ich kleidete dich in bunte Gewänder, zog dir Schuhe aus Tahasch-Leder an und hüllte dich in Leinen und kostbare Gewänder. Ich legte dir prächtigen Schmuck an, legte dir Spangen an die Arme und eine Kette um den Hals. Deine Nase schmückte ich mit einem Reif, Ohrringe hängte ich dir an die Ohren und setzte dir eine herrliche Krone auf.

Mit Gold und Silber konntest du dich schmücken, in Byssus, Seide und bunte Gewebe dich kleiden. Feinmehl, Honig und Öl war deine Nahrung. So wurdest du strahlend schön und wurdest sogar Königin. Der Ruf deiner Schönheit drang zu allen Völkern; denn mein Schmuck, den ich dir anlegte, hatte deine Schönheit vollkommen gemacht - Spruch Gottes, des Herrn.

Doch dann hast du dich auf deine Schönheit verlassen, du hast deinen Ruhm missbraucht und dich zur Dirne gemacht. Jedem, der vorbeiging, hast du dich angeboten, jedem bist du zu Willen gewesen. Aber ich will meines Bundes gedenken, den ich mit dir in deiner Jugend geschlossen habe, und will einen ewigen Bund mit dir eingehen.

Dann sollst du dich erinnern, sollst dich schämen und vor Scham nicht mehr wagen, den Mund zu öffnen, weil ich dir alles vergebe, was du getan hast - Spruch Gottes, des Herrn.

 

Buch Jesaja 12,2.3.4bcd.5-6.

Gott ist meine Rettung; 

ihm will ich vertrauen und niemals verzagen. 

Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr. 

Er ist für mich zum Retter geworden.

Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude 

aus den Quellen des Heils.

Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an!

Macht seine Taten unter den Völkern bekannt,

verkündet: Sein Name ist groß und erhaben!

Preist den Herrn; denn herrliche Taten hat er vollbracht; 

auf der ganzen Erde soll man es wissen.

Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner von Zion; 

denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 19,3-12.

In jener Zeit kamen Pharisäer zu Jesus, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen?

Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat

und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein? Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.

Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man der Frau eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will?

Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch.

Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut, zu heiraten.

Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht, und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.


 

Donnerstag der 19. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 12,1-12.

Das Wort des Herrn erging an mich: Menschensohn, du wohnst mitten unter einem widerspenstigen Volk, das Augen hat, um zu sehen, und doch nicht sieht, das Ohren hat, um zu hören, und doch nicht hört; denn sie sind ein widerspenstiges Volk. Du, Menschensohn, pack deine Sachen, als würdest du verschleppt, und geh am hellen Tag vor ihren Augen weg, als ob du vor ihren Augen von deinem Wohnsitz an einen andern verschleppt würdest. Vielleicht sehen sie es; aber sie sind ja ein widerspenstiges Volk.

Trag dein Gepäck bei Tag vor ihren Augen hinaus, wie ein Mann, der verschleppt wird. Am Abend aber geh selbst vor ihren Augen hinaus, wie die Leute, die in die Verbannung ziehen. Brich dir vor ihren Augen ein Loch in die Wand, und kriech hindurch!

Vor ihren Augen nimm das Gepäck auf die Schulter! Bring es in der Dunkelheit weg! Verhülle dein Gesicht, damit du das Land nicht mehr siehst. Denn ich habe dich zum Mahnzeichen für das Haus Israel gemacht.

Ich tat, was mir befohlen wurde. Bei Tag trug ich mein Gepäck hinaus, wie ein Mann, der verschleppt wird. Am Abend brach ich mit den Händen ein Loch durch die Wand; in der Dunkelheit kroch ich hindurch. Dann nahm ich vor ihren Augen das Gepäck auf die Schulter.

Am nächsten Morgen erging das Wort des Herrn an mich:

Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Volk, zu dir gesagt: Was machst du da? Sag zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Dieses drohende Wort gilt dem Fürsten von Jerusalem und dem ganzen Volk Israel, das in Jerusalem wohnt.

Sag: Ich bin ein Mahnzeichen für euch: Was ich getan habe, das wird mit ihnen geschehen; in die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie ziehen.

Ihr Fürst wird in der Dunkelheit sein Gepäck auf die Schulter nehmen und hinausgehen. In die Mauer wird man ein Loch brechen, um hindurchzugehen. Er wird sein Gesicht verhüllen, um mit seinen Augen das Land nicht zu sehen.

 

Psalm 78(77),56-57.58-59.61-62.

Doch sie versuchten Gott und trotzten dem Höchsten; 

sie hielten seine Satzungen nicht.

Wie ihre Väter, fielen sie treulos von ihm ab, 

sie wandten sich ab wie ein Bogen, der versagt.

Sie erbitterten ihn mit ihrem Kult auf den Höhen 

und reizten seine Eifersucht mit ihren Götzen.

Als Gott es sah, war er voll Grimm 

und sagte sich los von Israel.

Er gab seine Macht in Gefangenschaft, 

seine heilige Lade fiel in die Hand des Feindes.

Er lieferte sein Volk dem Schwert aus; 

er war voll Grimm über sein Eigentum.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 18,21-35.19,1.

In jener Zeit trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Sieben Mal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal. Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen.

Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen.

Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. Der Herr hatte Mitleid mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld.

Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist!

Da fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen.

Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt hatte. Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war.

Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast. Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.

Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.

Als Jesus diese Reden beendet hatte, verließ er Galiläa und zog in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan.

 


 

Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel

 

Buch der Offenbarung 11,19a.12,1-6a.10ab.

Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar: Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.

Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen.

Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war.

Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt. Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte.

Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und bei Nacht vor unserem Gott verklagte.

 

Psalm 45(44),11-12.16.18.

Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, 

vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!

Der König verlangt nach deiner Schönheit; 

er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm!

Man geleitet sie mit Freude und Jubel, 

sie ziehen ein in den Palast des Königs.

Ich will deinen Namen rühmen von Geschlecht zu Geschlecht; 

darum werden die Völker dich preisen immer und ewig.

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 15,20-27a.

Brüder! Christus ist von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten.

Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören.

Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt.

Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod.

Sonst hätte er ihm nicht alles zu Füßen gelegt.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 1,39-56.

In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.

Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.

Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.

Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,

und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehn. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

 



 

Dienstag der 19. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 2,8-10.3,1-4.

So spricht der Herr: Du, Menschensohn, höre, was ich zu dir sage. Sei nicht widerspenstig wie dieses widerspenstige Volk! Öffne deinen Mund, und iss, was ich dir gebe. Und ich sah: Eine Hand war ausgestreckt zu mir; sie hielt eine Buchrolle.

Er rollte sie vor mir auf. Sie war innen und außen beschrieben, und auf ihr waren Klagen, Seufzer und Weherufe geschrieben.

Er sagte zu mir: Menschensohn, iss, was du vor dir hast. Iss diese Rolle! Dann geh, und rede zum Haus Israel!

Ich öffnete meinen Mund, und er ließ mich die Rolle essen.

Er sagte zu mir: Menschensohn, gib deinem Bauch zu essen, fülle dein Inneres mit dieser Rolle, die ich dir gebe. Ich aß sie, und sie wurde in meinem Mund süß wie Honig.

Er sagte zu mir: Geh zum Haus Israel, Menschensohn, und sprich mit meinen Worten zu ihnen!

 

Psalm 119(118),14.24.72.103.111.131.

Nach deinen Vorschriften zu leben 

freut mich mehr als großer Besitz.

Deine Vorschriften machen mich froh; 

sie sind meine Berater.

Die Weisung deines Mundes ist mir lieb, 

mehr als große Mengen von Gold und Silber.

Wie köstlich ist für meinen Gaumen deine Verheißung, 

süßer als Honig für meinen Mund.

Deine Vorschriften sind auf ewig mein Erbteil; 

denn sie sind die Freude meines Herzens.

Weit öffne ich meinen Mund 

und lechze nach deinen Geboten; 

denn nach ihnen hab' ich Verlangen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 18,1-5.10.12-14.

In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?

Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf. Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte?

Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verlorengeht.


 

Montag der 19. Woche im Jahreskreis

 

Buch Ezechiel 1,2-5.24-28abc. 

Am fünften Tag des Monats - es war im fünften Jahr nach der Verschleppung des Königs Jojachin - erging das Wort des Herrn an Ezechiel, den Sohn Busis, den Priester, im Land der Chaldäer, am Fluß Kebar. Dort kam die Hand des Herrn über ihn.

Ich sah: Ein Sturmwind kam von Norden, eine große Wolke mit flackerndem Feuer, umgeben von einem hellen Schein. Aus dem Feuer strahlte es wie glänzendes Gold. Mitten darin erschien etwas wie vier Lebewesen. Und das war ihre Gestalt: Sie sahen aus wie Menschen.

Ich hörte das Rauschen ihrer Flügel; es war wie das Rauschen gewaltiger Wassermassen, wie die Stimme des Allmächtigen. Wenn sie gingen, glich das tosende Rauschen dem Lärm eines Heerlagers. Wenn sie standen, ließen sie ihre Flügel herabhängen. Ein Rauschen war auch oberhalb der Platte, die über ihren Köpfen war. Wenn sie standen, ließen sie ihre Flügel herabhängen.

Oberhalb der Platte über ihren Köpfen war etwas, das wie Saphir aussah und einem Thron glich. Auf dem, was einem Thron glich, saß eine Gestalt, die wie ein Mensch aussah.

Oberhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, sah ich etwas wie glänzendes Gold in einem Feuerkranz. Unterhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, sah ich etwas wie Feuer und ringsum einen hellen Schein.

Wie der Anblick des Regenbogens, der sich an einem Regentag in den Wolken zeigt, so war der helle Schein ringsum. So etwa sah die Herrlichkeit des Herrn aus. Als ich diese Erscheinung sah, fiel ich nieder auf mein Gesicht. Und ich hörte, wie jemand redete.

 

Psalm 148(147),1-2.11-12.13-14. 

Lobet den Herrn vom Himmel her, 

lobt ihn in den Höhen:

Lobt ihn, all seine Engel, 

lobt ihn, all seine Scharen.

Lobt ihn, ihr Könige der Erde und alle Völker, 

ihr Fürsten und alle Richter auf Erden,

ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, 

ihr Alten mit den Jungen!

Loben sollen sie den Namen des Herrn; 

denn sein Name allein ist erhaben, 

seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.

Seinem Volk verleiht er Macht, 

das ist ein Ruhm für all seine Frommen, 

für Israels Kinder, das Volk, das ihm nahen darf.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 17,22-27.

In jener Zeit, als Jesus und seine Jünger in Galiläa zusammen waren, sagte Jesus zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden, und sie werden ihn töten; aber am dritten Tag wird er auferstehen. Da wurden sie sehr traurig.

Als Jesus und die Jünger nach Kafarnaum kamen, gingen die Männer, die die Tempelsteuer einzogen, zu Petrus und fragten: Zahlt euer Meister die Doppeldrachme nicht?

Er antwortete: Doch! Als er dann ins Haus hineinging, kam ihm Jesus mit der Frage zuvor: Was meinst du, Simon, von wem erheben die Könige dieser Welt Zölle und Steuern? Von ihren eigenen Söhnen oder von den anderen Leuten?

Als Petrus antwortete: Von den anderen!, sagte Jesus zu ihm: Also sind die Söhne frei. Damit wir aber bei niemand Anstoß erregen, geh an den See und wirf die Angel aus; den ersten Fisch, den du heraufholst, nimm, öffne ihm das Maul, und du wirst ein Vierdrachmenstück finden. Das gib den Männern als Steuer für mich und für dich.


 

19. Sonntag im Jahreskreis

 

Erstes Buch der Könige 19,4-8.

In jenen Tagen ging Elija eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter.

Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin.

Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich.

Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.

 

Psalm 34(33),2-3.4-5.6-7.8-9.

Ich will den Herrn allezeit preisen; 

immer sei sein Lob in meinem Mund.

Meine Seele rühme sich des Herrn; 

die Armen sollen es hören und sich freuen.

Verherrlicht mit mir den Herrn, 

lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.

Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, 

er hat mich all meinen Ängsten entrissen.

Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten, 

und ihr braucht nicht zu erröten.

Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. 

Er half ihm aus all seinen Nöten.

Der Engel des Herrn umschirmt alle,

die ihn fürchten und ehren, und er befreit sie.

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; 

wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 4,30-32.5,1-2.

Brüder! Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes, dessen Siegel ihr tragt für den Tag der Erlösung. Jede Art von Bitterkeit, Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung und alles Böse verbannt aus eurer Mitte!

Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat. Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder, und liebt einander, weil auch Christus uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe und als Opfer, das Gott gefällt.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,41-51.

In jener Zeit murrten die Juden gegen Jesus, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen?

Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.

Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen.

Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens.

Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben.

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.