Auswahl der Bibelstellen

Weitere Worte

aus der Heiligen Schrift

werden täglich neu hinzugefügt.



 

Woche vom 03.06.2018 bis 09.06.2018

 

Gedenktag des Unbefleckten Herz Mariens

 

Buch Jesaja 61,9-11. 

So spricht der Herr: Die Nachkommen meines Volkes werden bei allen Nationen bekannt sein und ihre Kinder in allen Völkern. Jeder, der sie sieht, wird erkennen: Das sind die Nachkommen, die der Herr gesegnet hat.

Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.

Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern.

 

Erstes Buch Samuel 2,1bcde.4-5ab.6-7.8. 

Mein Herz ist voll Freude über den Herrn,

große Kraft gibt mir der Herr.

Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde;

denn ich freue mich über deine Hilfe.

Der Bogen der Helden wird zerbrochen, 

die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.

Die Satten verdingen sich um Brot,

doch die Hungrigen können feiern für immer.

Der Herr macht tot und lebendig, 

er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.

Der Herr macht arm und macht reich, 

er erniedrigt, und er erhöht.

Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub 

und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt; 

er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, 

einen Ehrenplatz weist er ihm zu.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 2,41-51. 

Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.

Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.

Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.

Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten.

Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht.

Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?

Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte.

Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.


 

Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu

 

Buch Hosea 11,1.3-4.8a.8c.9. 

So spricht der Herr: Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, ich rief meinen Sohn aus Ägypten.

Ich war es, der Efraim gehen lehrte, ich nahm ihn auf meine Arme. Sie aber haben nicht erkannt, dass ich sie heilen wollte.

Mit menschlichen Fesseln zog ich sie an mich, mit den Ketten der Liebe. Ich war da für sie wie die Eltern, die den Säugling an ihre Wangen heben. Ich neigte mich ihm zu und gab ihm zu essen.

Wie könnte ich dich preisgeben, Efraim, wie dich aufgeben, Israel?

Mein Herz wendet sich gegen mich, mein Mitleid lodert auf.

Ich will meinen glühenden Zorn nicht vollstrecken und Efraim nicht noch einmal vernichten. Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte. Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns.

 

Buch Jesaja 12,2-3.4bcd.5-6. 

Gott ist meine Rettung; 

ihm will ich vertrauen und niemals verzagen. 

Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr. 

Er ist für mich zum Retter geworden.

Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude 

aus den Quellen des Heils.

Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an!

Macht seine Taten unter den Völkern bekannt,

verkündet: Sein Name ist groß und erhaben!

Preist den Herrn; denn herrliche Taten hat er vollbracht; 

auf der ganzen Erde soll man es wissen.

Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner von Zion; 

denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels.

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 3,8-12.14-19. 

Brüder! Mir, dem Geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade geschenkt: Ich soll den Heiden als Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkündigen und enthüllen, wie jenes Geheimnis Wirklichkeit geworden ist, das von Ewigkeit her in Gott, dem Schöpfer des Alls, verborgen war.

So sollen jetzt die Fürsten und Gewalten des himmlischen Bereichs durch die Kirche Kenntnis erhalten von der vielfältigen Weisheit Gottes, nach seinem ewigen Plan, den er durch Christus Jesus, unseren Herrn, ausgeführt hat.

In ihm haben wir den freien Zugang durch das Vertrauen, das der Glaube an ihn schenkt.

Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater, nach dessen Namen jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde benannt wird, und bitte, er möge euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit schenken, dass ihr in eurem Innern durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt.

Durch den Glauben wohne Christus in eurem Herzen. In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, sollt ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 19,31-37. 

Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag.

Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.

Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus.

Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt. Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen. Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.


 

Donnerstag der 9. Woche im Jahreskreis

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an Timotheus 2,8-15. 

Denk daran, dass Jesus Christus, der Nachkomme Davids, von den Toten auferstanden ist; so lautet mein Evangelium, für das ich zu leiden habe und sogar wie ein Verbrecher gefesselt bin; aber das Wort Gottes ist nicht gefesselt.

Das alles erdulde ich um der Auserwählten willen, damit auch sie das Heil in Christus Jesus und die ewige Herrlichkeit erlangen.

Das Wort ist glaubwürdig: Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben; wenn wir standhaft bleiben, werden wir auch mit ihm herrschen; wenn wir ihn verleugnen, wird auch er uns verleugnen. Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.

Ruf ihnen das ins Gedächtnis und beschwöre sie bei Gott, sich nicht um Worte zu streiten; das ist unnütz und führt die Zuhörer nur ins Verderben.

Bemüh dich darum, dich vor Gott zu bewähren als ein Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, als ein Mann, der offen und klar die wahre Lehre vertritt.

 

Psalm 25(24),4-5.8-9.10.14. 

Zeige mir, Herr, deine Wege, 

lehre mich deine Pfade!

Führe mich in deiner Treue und lehre mich; 

denn du bist der Gott meines Heiles. 

Auf dich hoffe ich allezeit.

Gut und gerecht ist der Herr, 

darum weist er die Irrenden auf den rechten Weg.

Die Demütigen leitet er nach seinem Recht, 

die Gebeugten lehrt er seinen Weg.

Alle Pfade des Herrn sind Huld und Treue 

denen, die seinen Bund und seine Gebote bewahren.

Die sind Vertraute des Herrn, die ihn fürchten; 

er weiht sie ein in seinen Bund.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 12,28b-34. 

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?

Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.

Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.

Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.


 

Mittwoch der 9. Woche im Jahreskreis

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an Timotheus 1,1-3.6-12. 

Paulus, durch den Willen Gottes zum Apostel Christi Jesu berufen, um das Leben in Christus Jesus, das uns verheißen ist, zu verkündigen, an Timotheus, seinen geliebten Sohn: Gnade, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn.

Ich danke Gott, dem ich wie schon meine Vorfahren mit reinem Gewissen diene - ich danke ihm bei Tag und Nacht in meinen Gebeten, in denen ich unablässig an dich denke. Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist.

Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen; schäme dich auch meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin, sondern leide mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft.

Er hat uns gerettet; mit einem heiligen Ruf hat er uns gerufen, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aus eigenem Entschluss und aus Gnade, die uns schon vor ewigen Zeiten in Christus Jesus geschenkt wurde; jetzt aber wurde sie durch das Erscheinen unseres Retters Christus Jesus offenbart. Er hat dem Tod die Macht genommen und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch das Evangelium,

als dessen Verkünder, Apostel und Lehrer ich eingesetzt bin.

Darum muss ich auch dies alles erdulden; aber ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem ich Glauben geschenkt habe, und ich bin überzeugt, dass er die Macht hat, das mir anvertraute Gut bis zu jenem Tag zu bewahren.

 

Psalm 123(122),2. 

Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, 

wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin, 

so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott, 

bis er uns gnädig ist.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 12,18-27. 

In jener Zeit kamen einige von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, zu Jesus und fragten ihn: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, aber kein Kind, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen.

Es lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, und als er starb, hinterließ er keine Nachkommen. Da nahm sie der zweite; auch er starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, und ebenso der dritte.Keiner der sieben hatte Nachkommen. Als letzte von allen starb die Frau.

Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt.

Jesus sagte zu ihnen: Ihr irrt euch, ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel.

Dass aber die Toten auferstehen, habt ihr das nicht im Buch des Mose gelesen, in der Geschichte vom Dornbusch, in der Gott zu Mose spricht: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Er ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt euch sehr.


 

Dienstag der 9. Woche im Jahreskreis

 

Zweiter Brief des Apostels Petrus 3,12-15a.17-18. 

Liebe Brüder! Ihr müsst den Tag Gottes erwarten und seine Ankunft beschleunigen!

An jenem Tag wird sich der Himmel im Feuer auflösen, und die Elemente werden im Brand zerschmelzen.

Dann erwarten wir, seiner Verheißung gemäß, einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt.

Weil ihr das erwartet, liebe Brüder, bemüht euch darum, von ihm ohne Makel und Fehler und in Frieden angetroffen zu werden.

Seid überzeugt, dass die Geduld unseres Herrn eure Rettung ist.

Ihr aber, liebe Brüder, sollt das im voraus wissen und acht geben, dass ihr euch nicht von dem Irrtum der Gottesverächter mitreißen lasst, euren Halt verliert und zu Fall kommt.

Wachset in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm gebührt die Herrlichkeit, jetzt und bis zum Tag der Ewigkeit. Amen.

 

Psalm 90(89),1-2.3-4.14.16. 

Herr, du warst unsere Zuflucht 

von Geschlecht zu Geschlecht.

Ehe die Berge geboren wurden, 

die Erde entstand und das Weltall, 

bist du, o Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Du lässt die Menschen zurückkehren zum Staub 

und sprichst: «Kommt wieder, ihr Menschen!»

Denn tausend Jahre sind für dich, 

wie der Tag, der gestern vergangen ist, 

wie eine Wache in der Nacht.

Sättige uns am Morgen mit deiner Huld! 

Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage.

Zeig deinen Knechten deine Taten 

und ihren Kindern deine erhabene Macht!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 12,13-17. 

In jener Zeit wurden einige Pharisäer und einige Anhänger des Herodes zu Jesus geschickt, um ihn mit einer Frage in eine Falle zu locken.

Sie kamen zu ihm und sagten: Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und dabei auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst nicht auf die Person, sondern lehrst wirklich den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht zahlen?

Er aber durchschaute ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum stellt ihr mir eine Falle? Bringt mir einen Denar, ich will ihn sehen.

Man brachte ihm einen. Da fragte er sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Und sie waren sehr erstaunt über ihn.


 

Montag der 9. Woche im Jahreskreis

 

Zweiter Brief des Apostels Petrus 1,2-7. 

Liebe Brüder! Gnade sei mit euch und Friede in Fülle durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn.

Alles, was für unser Leben und unsere Frömmigkeit gut ist, hat seine göttliche Macht uns geschenkt; sie hat uns den erkennen lassen, der uns durch seine Herrlichkeit und Kraft berufen hat.

Durch sie wurden uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, entflieht und an der göttlichen Natur Anteil erhaltet.

Darum setzt allen Eifer daran, mit eurem Glauben die Tugend zu verbinden, mit der Tugend die Erkenntnis, mit der Erkenntnis die Selbstbeherrschung, mit der Selbstbeherrschung die Ausdauer, mit der Ausdauer die Frömmigkeit, mit der Frömmigkeit die Brüderlichkeit und mit der Brüderlichkeit die Liebe.

 

Psalm 91(90),1-2.14-15a.15bc-16. 

Wer im Schutz des Höchsten wohnt 

und ruht im Schatten des Allmächtigen,

der sagt zum Herrn: «Du bist für mich Zuflucht und Burg, 

mein Gott, dem ich vertraue.»

Weil er an mir hängt, will ich ihn retten; 

ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.

Wenn er mich anruft, 

dann will ich ihn erhören.

Ich bin bei ihm in der Not,

befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.

Ich sättige ihn mit langem Leben 

und lasse ihn schauen mein Heil.»

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 12,1-12. 

In jener Zeit begann Jesus zu den Hohenpriestern, den Schriftgelehrten und den Ältesten in Form von Gleichnissen zu reden. Er sagte: Ein Mann legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.

Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, um bei ihnen seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs holen zu lassen. Sie aber packten und prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort.

Darauf schickte er einen anderen Knecht zu ihnen; auch ihn misshandelten und beschimpften sie. Als er einen dritten schickte, brachten sie ihn um. Ähnlich ging es vielen anderen; die einen wurden geprügelt, die andern umgebracht.

Schließlich blieb ihm nur noch einer: sein geliebter Sohn. Ihn sandte er als letzten zu ihnen, denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Die Winzer aber sagten zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, dann gehört sein Erbgut uns.Und sie packten ihn und brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus.

Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Winzer töten und den Weinberg anderen geben.

Habt ihr nicht das Schriftwort gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden;

das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder?

Daraufhin hätten sie Jesus gern verhaften lassen; aber sie fürchteten die Menge. Denn sie hatten gemerkt, dass er mit diesem Gleichnis sie meinte. Da ließen sie ihn stehen und gingen weg.


 

9. Sonntag im Jahreskreis

 

Deuteronomium 5,12-15. 

So spricht der Herr: Achte auf den Sabbat: Halte ihn heilig, wie es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht hat. Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.

Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Rind, dein Esel und dein ganzes Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Dein Sklave und deine Sklavin sollen sich ausruhen wie du.

Denk daran: Als du in Ägypten Sklave warst, hat dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm dort herausgeführt. Darum hat es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht, den Sabbat zu halten.

 

Psalm 81(80),3-4.5-6ab.6c-7.8a.10-11. 

Stimmt an den Gesang, schlagt die Pauke, 

die liebliche Laute, dazu die Harfe!

Stoßt in die Posaune am Neumond 

und zum Vollmond, am Tag unsres Festes!

Denn das ist Satzung für Israel, 

Entscheid des Gottes Jakobs.

Das hat er als Gesetz für Josef erlassen,

als Gott gegen Ägypten auszog.

Eine Stimme höre ich, die ich noch nie vernahm:

Seine Schulter hab' ich von der Bürde befreit, 

seine Hände kamen los vom Lastkorb.

Du riefst in der Not 

und ich riss dich heraus.

Für dich gibt es keinen andern Gott. 

Du sollst keinen fremden Gott anbeten.

Ich bin der Herr, dein Gott, 

der dich herausgeführt hat aus Ägypten. 

Tu deinen Mund auf! Ich will ihn füllen.

 

Zweiter Brief des Apostels Paulus an die Korinther 4,6-11. 

Brüder! Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi.

Diesen Schatz tragen wir Apostel in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.

Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet.

Wohin wir auch kommen, immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird.

Denn immer werden wir, obgleich wir leben, um Jesu willen dem Tod ausgeliefert, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 2,23-28.3,1-6. 

An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder, und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten.

Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten -

wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab?

Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.

Als er ein andermal in eine Synagoge ging, saß dort ein Mann, dessen Hand verdorrt war.

Und sie gaben acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn.

Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte!

Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten? Sie aber schwiegen.

Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz, und sagte zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund.

Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen.



 

Woche vom 27.05.2018 bis 02.06.2018

 

Samstag der 8. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Judas 1,17.20b-25. 

Liebe Brüder, denkt an die Worte, die von den Aposteln Jesu Christi, unseres Herrn, im Voraus verkündet worden sind,

gründet euch auf euren hochheiligen Glauben, und baut darauf weiter, betet in der Kraft des Heiligen Geistes, haltet fest an der Liebe Gottes und wartet auf das Erbarmen Jesu Christi, unseres Herrn, der euch das ewige Leben schenkt.

Erbarmt euch derer, die zweifeln; rettet sie, entreißt sie dem Feuer! Der anderen aber erbarmt euch voll Furcht; verabscheut sogar das Gewand eines Menschen, der der Sünde verfallen ist.

Dem einen Gott aber, der die Macht hat, euch vor jedem Fehltritt zu bewahren und euch untadelig und voll Freude vor seine Herrlichkeit treten zu lassen, ihm, der uns durch Jesus Christus, unseren Herrn, rettet, gebührt die Herrlichkeit, Hoheit, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und für alle Zeiten. Amen.

 

Psalm 63(62),2.3-4.5-6. 

Gott, du mein Gott, dich suche ich, 

meine Seele dürstet nach dir. 

Nach dir schmachtet mein Leib 

wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.

Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, 

um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.

Denn deine Huld ist besser als das Leben; 

darum preisen dich meine Lippen.

Ich will dich rühmen mein Leben lang, 

in deinem Namen die Hände erheben.

Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, 

mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 11,27-33. 

In jener Zeit kamen Jesus und seine Jünger wieder nach Jerusalem.

Als er im Tempel umherging, kamen die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm und fragten ihn: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir die Vollmacht gegeben, das zu tun?

Jesus sagte zu ihnen: Zuerst will ich euch eine Frage vorlegen. Antwortet mir, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von den Menschen? Antwortet mir!

Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Sollen wir also antworten: Von den Menschen? Sie fürchteten sich aber vor den Leuten; denn alle glaubten, dass Johannes wirklich ein Prophet war. Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Jesus erwiderte: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue.


 

Freitag der 8. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Petrus 4,7-13. 

Liebe Brüder! Das Ende aller Dinge ist nahe. Seid also besonnen und nüchtern, und betet!

Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander; denn die Liebe deckt viele Sünden zu. Seid untereinander gastfreundlich, ohne zu murren.

Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.

Wer redet, der rede mit den Worten, die Gott ihm gibt; wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott verleiht. So wird in allem Gott verherrlicht durch Jesus Christus. Sein ist die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.

Liebe Brüder, lasst euch durch die Feuersglut, die zu eurer Prüfung über euch gekommen ist, nicht verwirren, als ob euch etwas Ungewöhnliches zustoße.

Statt dessen freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln.

 

Psalm 96(95),10-11.12-13ab. 

Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König. 

Den Erdkreis hat er gegründet, so dass er nicht wankt. 

Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.

Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke, 

es brause das Meer und alles, was es erfüllt.

Es jauchze die Flur und was auf ihr wächst. 

Jubeln sollen alle Bäume des Waldes

vor dem Herrn, wenn er kommt,

wenn er kommt, um die Erde zu richten.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 11,11-25. 

In jener Zeit zog Jesus nach Jerusalem hinein, in den Tempel; nachdem er sich alles angesehen hatte, ging er spät am Abend mit den Zwölf nach Betanien hinaus.

Als sie am nächsten Tag Betanien verließen, hatte er Hunger.

Da sah er von weitem einen Feigenbaum mit Blättern und ging hin, um nach Früchten zu suchen. Aber er fand an dem Baum nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigenernte.

Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll niemand mehr eine Frucht von dir essen. Und seine Jünger hörten es.

Dann kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk trug.

Er belehrte sie und sagte: Heißt es nicht in der Schrift: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein? Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.

Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten davon und suchten nach einer Möglichkeit, ihn umzubringen. Denn sie fürchteten ihn, weil alle Leute von seiner Lehre sehr beeindruckt waren.

Als es Abend wurde, verließ Jesus mit seinen Jüngern die Stadt.

Als sie am nächsten Morgen an dem Feigenbaum vorbeikamen, sahen sie, dass er bis zu den Wurzeln verdorrt war.

Da erinnerte sich Petrus und sagte zu Jesus: Rabbi, sieh doch, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.

Jesus sagte zu ihnen: Ihr müsst Glauben an Gott haben.

Amen, das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor, und stürz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen.

Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil.

Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt.


 

Hochfest des Leibes und Blutes Christi - Fronleichnam

 

Buch Exodus 24,3-8. 

In jenen Tagen kam Mose und übermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsvorschriften des Herrn. Das ganze Volk antwortete einstimmig und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun.

Mose schrieb alle Worte des Herrn auf. Am nächsten Morgen stand er zeitig auf und errichtete am Fuß des Berges einen Altar und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels. Er schickte die jungen Männer Israels aus. Sie brachten Brandopfer dar und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn.

Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in eine Schüssel, mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.

Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk. Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir wollen gehorchen.

Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat.

 

Psalm 116(115),12-13.15-16.17-18. 

Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, 

was er mir Gutes getan hat?

Ich will den Kelch des Heils erheben 

und anrufen den Namen des Herrn.

Kostbar ist in den Augen des Herrn 

das Sterben seiner Frommen.

Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, 

dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. 

Du hast meine Fesseln gelöst.

Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen 

und anrufen den Namen des Herrn.

Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen 

offen vor seinem ganzen Volk.

 

Brief an die Hebräer 9,11-15. 

Christus ist gekommen als Hoherpriester der künftigen Güter; und durch das erhabenere und vollkommenere Zelt, das nicht von Menschenhand gemacht, das heißt nicht von dieser Welt ist,

ist er ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen, nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut, und so hat er eine ewige Erlösung bewirkt. Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer Kuh die Unreinen, die damit besprengt werden, so heiligt, dass sie leiblich rein werden, wieviel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst kraft ewigen Geistes Gott als makelloses Opfer dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen.

Und darum ist er der Mittler eines neuen Bundes; sein Tod hat die Erlösung von den im ersten Bund begangenen Übertretungen bewirkt, damit die Berufenen das verheißene ewige Erbe erhalten.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 14,12-16.22-26. 

Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?

Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor!

Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.

Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib.

Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus.

Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.

Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes.

Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.


 

Mittwoch der 8. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Petrus 1,18-25. 

Liebe Brüder! Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel.

Er war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen, und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen.

Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, so dass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.

Der Wahrheit gehorsam, habt ihr euer Herz rein gemacht für eine aufrichtige Bruderliebe; darum hört nicht auf, einander von Herzen zu lieben.

Ihr seid neu geboren worden, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen: aus Gottes Wort, das lebt und das bleibt.

Denn alles Sterbliche ist wie Gras, und all seine Schönheit ist wie die Blume im Gras. Das Gras verdorrt, und die Blume verwelkt;

doch das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. Dieses Wort ist das Evangelium, das euch verkündet worden ist.

 

Psalm 147,12-13.14-15.19-20. 

Jerusalem, preise den Herrn, 

lobsinge, Zion, deinem Gott!

Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht, 

die Kinder in deiner Mitte gesegnet.

Er verschafft deinen Grenzen Frieden, 

und sättigt dich mit bestem Weizen.

Er sendet sein Wort zur Erde, 

rasch eilt sein Befehl dahin.

Er verkündet Jakob sein Wort, 

Israel seine Gesetze und Rechte.

An keinem andern Volk hat er so gehandelt, 

keinem sonst seine Rechte verkündet.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 10,32-45. 

In jener Zeit, als Jesus und seine Jünger auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus voraus. Die Leute wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da versammelte er die Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm bevorstand.

Er sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben; sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen.

Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun?

Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen.

Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?

Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.

Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind.

Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes.

Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.

Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.

Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.


 

Dienstag der 8. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Petrus 1,10-16. 

 

Liebe Brüder! Die Propheten haben nach dem Heil gesucht und geforscht, und sie haben über die Gnade geweissagt, die für euch bestimmt ist.

Sie haben nachgeforscht, auf welche Zeit und welche Umstände der in ihnen wirkende Geist Christi hindeute, der die Leiden Christi und die darauf folgende Herrlichkeit im voraus bezeugte.

Den Propheten wurde offenbart, dass sie damit nicht sich selbst, sondern euch dienten; und jetzt ist euch dies alles von denen verkündet worden, die euch in der Kraft des vom Himmel gesandten Heiligen Geistes das Evangelium gebracht haben. Das alles zu sehen ist sogar das Verlangen der Engel.

Deshalb umgürtet euch, und macht euch bereit! Seid nüchtern, und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch bei der Offenbarung Jesu Christi geschenkt wird.

Seid gehorsame Kinder, und lasst euch nicht mehr von euren Begierden treiben wie früher, in der Zeit eurer Unwissenheit.

Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch euer ganzes Leben heilig werden.

Denn es heißt in der Schrift: Seid heilig, denn ich bin heilig.

 

Psalm 98(97),1.2-3ab.3cd-4. 

Singet dem Herrn ein neues Lied; 

denn er hat wunderbare Taten vollbracht! 

Er hat mit seiner Rechten geholfen 

und mit seinem heiligen Arm.

Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht 

und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.

Er dachte an seine Huld

und an seine Treue zum Hause Israel.

Alle Enden der Erde

sahen das Heil unsres Gottes.

Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde, 

freut euch, jubelt und singt!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 10,28-31. 

In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.

Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat,

wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.

Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.


 

Montag der 8. Woche im Jahreskreis

 

Erster Brief des Apostels Petrus 1,3-9. 

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist.

Gottes Macht behütet euch durch den Glauben, damit ihr das Heil erlangt, das am Ende der Zeit offenbart werden soll.

Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müsst.

Dadurch soll sich euer Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist. So wird eurem Glauben Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi.

Ihn habt ihr nicht gesehen, und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude, da ihr das Ziel des Glaubens erreichen werdet: euer Heil.

 

Psalm 111(110),1-2.5-6.9.10c. 

Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen 

im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.

Groß sind die Werke des Herrn, 

kostbar allen, die sich an ihnen freuen.

Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, 

an seinen Bund denkt er auf ewig.

Er hat seinem Volk seine machtvollen Taten kundgetan, 

um ihm das Erbe der Völker zu geben.

Er gewährte seinem Volk Erlösung 

und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten. 

Furchtgebietend ist sein Name und heilig,

sein Ruhm hat Bestand für immer.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 10,17-27. 

In jener Zeit lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen.

Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter!

Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.

Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!

Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.

Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!

Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!

Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.

Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?

Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.


 

Dreifaltigkeitssonntag

 

Deuteronomium 4,32-34.39-40. 

Mose sprach zum Volk; er sagte: Forsche doch einmal in früheren Zeiten nach, die vor dir gewesen sind, seit dem Tag, als Gott den Menschen auf der Erde schuf; forsche nach vom einen Ende des Himmels bis zum andern Ende: Hat sich je etwas so Großes ereignet wie dieses, und hat man je solche Worte gehört?

Hat je ein Volk einen Gott mitten aus dem Feuer im Donner sprechen hören, wie du ihn gehört hast, und ist am Leben geblieben?

Oder hat je ein Gott es ebenso versucht, zu einer Nation zu kommen und sie mitten aus einer anderen herauszuholen unter Prüfungen, unter Zeichen, Wundern und Krieg, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm und unter großen Schrecken, wie es der Herr, euer Gott, in Ägypten mit euch getan hat, vor deinen Augen?

Heute sollst du erkennen und dir zu Herzen nehmen: Jahwe ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner sonst.

Daher sollst du auf seine Gesetze und seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, achten, damit es dir und später deinen Nachkommen gut geht und du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt für alle Zeit.

 

Psalm 33(32),4-5.6.9.18-19.20.22. 

Das Wort des Herrn ist wahrhaftig, 

all sein Tun ist verlässlich.

Er liebt Gerechtigkeit und Recht, 

die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn.

Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, 

ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.

Denn der Herr sprach, und sogleich geschah es; 

er gebot, und alles war da.

Das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren, 

die nach seiner Güte ausschaun;

dass er sie dem Tod entreiße 

und ihr Leben erhalte in Hungersnot.

Unsre Seele hofft auf den Herrn; 

er ist für uns Schild und Hilfe.

Lass deine Güte über uns walten, o Herr, 

denn wir schauen aus nach dir.

 

Brief des Apostels Paulus an die Römer 8,14-17. 

Brüder! Alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes.

Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater!

So bezeugt der Geist selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.

Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; wir sind Erben Gottes und sind Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 28,16-20. 

In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte.

Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel.

Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde.

Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,

und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.



 

Woche vom 20.05.2018 bis 26.05.2018

 

Samstag der 7. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Jakobus 5,13-20. 

Brüder! Ist einer von euch bedrückt? Dann soll er beten. Ist einer fröhlich? Dann soll er ein Loblied singen.

Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.

Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.

Darum bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheiligt werdet. Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten.

Elija war ein Mensch wie wir; er betete inständig, es solle nicht regnen, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht auf der Erde.

Und er betete wieder; da gab der Himmel Regen und die Erde brachte ihre Früchte hervor.

Meine Brüder, wenn einer bei euch von der Wahrheit abirrt und jemand ihn zur Umkehr bewegt, dann sollt ihr wissen: Wer einen Sünder, der auf Irrwegen ist, zur Umkehr bewegt, der rettet ihn vor dem Tod und deckt viele Sünden zu.

 

Psalm 141(140),1-2.3.8. 

Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; 

höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.

Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; 

als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.

Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, 

eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!

Mein Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich; 

bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 10,13-16. 

In jener Zeit brachte man Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab.

Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes.

Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.

Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.


 

Freitag der 7. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Jakobus 5,9-12. 

Klagt nicht übereinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Seht, der Richter steht schon vor der Tür.

Brüder, im Leiden und in der Geduld nehmt euch die Propheten zum Vorbild, die im Namen des Herrn gesprochen haben.

Wer geduldig alles ertragen hat, den preisen wir glücklich. Ihr habt von der Ausdauer des Ijob gehört und das Ende gesehen, das der Herr herbeigeführt hat. Denn der Herr ist voll Erbarmen und Mitleid.

Vor allem, meine Brüder, schwört nicht, weder beim Himmel noch bei der Erde noch irgendeinen anderen Eid. Euer Ja soll ein Ja sein und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht dem Gericht verfallt.

 

Psalm 103(102),1-2.3-4.8-9.11-12. 

Lobe den Herrn, meine Seele, 

und alles in mir seinen heiligen Namen!

Lobe den Herrn, meine Seele, 

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:

Der dir all deine Schuld vergibt 

und all deine Gebrechen heilt,

der dein Leben vor dem Untergang rettet 

und dich mit Huld und Erbarmen krönt.

Der Herr ist barmherzig und gnädig, 

langmütig und reich an Güte.

Er wird nicht immer zürnen, 

nicht ewig im Groll verharren.

Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, 

so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.

So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, 

so weit entfernt er die Schuld von uns.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 10,1-12. 

In jener Zeit kam Jesus nach Judäa und in das Gebiet jenseits des Jordan. Wieder versammelten sich viele Leute bei ihm, und er lehrte sie, wie er es gewohnt war.

Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen.

Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben?

Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen.

Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben.

Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen.

Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins.

Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.

Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber.

Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch.

Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet.


 

Donnerstag der 7. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Jakobus 5,1-6. 

Ihr Reichen, weint nur und klagt über das Elend, das euch treffen wird.

Euer Reichtum verfault und eure Kleider werden von Motten zerfressen.

Euer Gold und Silber verrostet; ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten und euer Fleisch verzehren wie Feuer. Noch in den letzten Tagen sammelt ihr Schätze.

Aber der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, dringen zu den Ohren des Herrn der himmlischen Heere.

Ihr habt auf Erden ein üppiges und ausschweifendes Leben geführt und noch am Schlachttag habt ihr euer Herz gemästet.

Ihr habt den Gerechten verurteilt und umgebracht, er aber leistete euch keinen Widerstand.

 

Psalm 49(48),14-15ab.15cd-16.17-18.19-20. 

So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, 

und so ist das Ende derer, die sich in großen Worten gefallen.

Der Tod führt sie auf seine Weide wie Schafe,

sie stürzen hinab zur Unterwelt.

Geradewegs sinken die Reichen hinab in das Grab;

ihre Gestalt zerfällt, die Unterwelt wird ihre Wohnstatt.

Doch Gott wird mich loskaufen aus dem Reich des Todes, 

ja, er nimmt mich auf.

Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird 

und die Pracht seines Hauses sich mehrt;

denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, 

seine Pracht steigt nicht mit ihm hinab.

Preist er sich im Leben auch glücklich 

und sagt zu sich: „Man lobt dich, weil du dir‘s wohl sein lässt,

so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab, 

die das Licht nie mehr erblicken.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 9,41-50. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.

Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.

Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer.

Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab;

es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.

Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus;

es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,

wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden.

Das Salz ist etwas Gutes. Wenn das Salz die Kraft zum Salzen verliert, womit wollt ihr ihm seine Würze wiedergeben? Habt Salz in euch, und haltet Frieden untereinander!


 

Mittwoch der 7. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Jakobus 4,13-17. 

 

Brüder! Ihr aber, die ihr sagt: Heute oder morgen werden wir in diese oder jene Stadt reisen, dort werden wir ein Jahr bleiben, Handel treiben und Gewinne machen -, ihr wisst doch nicht, was morgen mit eurem Leben sein wird. Rauch seid ihr, den man eine Weile sieht; dann verschwindet er.

Ihr solltet lieber sagen: Wenn der Herr will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun. Nun aber prahlt ihr voll Übermut; doch all dieses Prahlen ist schlecht.

Wer also das Gute tun kann und es nicht tut, der sündigt.

 

Psalm 49(48),2-3.6-7.8-9.11.13a.  

Hört dies an, ihr Völker alle, 

vernehmt es, alle Bewohner der Erde,

ihr Leute aus dem Volk und vom Adel, 

Reiche und Arme zusammen!

Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, 

wenn mich der Frevel tückischer Feinde umgibt?

Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz 

und rühmen sich ihres großen Reichtums.

Loskaufen kann doch keiner den andern 

noch an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen

- für das Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch; 

für immer muss man davon abstehn -.

Denn man sieht: Weise sterben; 

genauso gehen Tor und Narr zugrunde,

sie müssen andern ihren Reichtum lassen. 

Der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 9,38-40.  

In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.

Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden.

Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.


 

Dienstag der 7. Woche im Jahreskreis

 

Brief des Jakobus 4,1-10. 

Brüder! Woher kommen die Kriege bei euch, woher die Streitigkeiten? Doch nur vom Kampf der Leidenschaften in eurem Innern. Ihr begehrt und erhaltet doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet.

Ihr bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in eurer Leidenschaft zu verschwenden. Ihr Ehebrecher, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der wird zum Feind Gottes.

Oder meint ihr, die Schrift sage ohne Grund: Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ.

Doch er gibt noch größere Gnade; darum heißt es auch: Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade.

Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er vor euch fliehen. Sucht die Nähe Gottes; dann wird er sich euch nähern. Reinigt die Hände, ihr Sünder, läutert euer Herz, ihr Menschen mit zwei Seelen!

Klagt und trauert und weint! Euer Lachen verwandle sich in Trauer, eure Freude in Betrübnis. Demütigt euch vor dem Herrn; dann wird er euch erhöhen.

 

Psalm 55(54),7-8.9-10.17.23.  

Ich dachte: «Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, 

dann flöge ich davon und käme zur Ruhe.»

Weit fort möchte ich fliehen, 

die Nacht verbringen in der Wüste.

An einen sicheren Ort möchte ich eilen 

vor dem Wetter, vor dem tobenden Sturm.

Entzweie sie, Herr, verwirr ihre Sprache! 

Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Hader.

Ich aber, zu Gott will ich rufen, 

der Herr wird mir helfen.

Wirf deine Sorge auf den Herrn, er hält dich aufrecht! 

Er lässt den Gerechten niemals wanken.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 9,30-37.  

In jener Zeit zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er wollte seine Jünger über etwas belehren. Er sagte zu ihnen:

Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen.

Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?

Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei.

Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.

Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen:

Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.


 

Pfingstmontag

 

Apostelgeschichte 8,1b.4.14-17. 

An jenem Tag brach eine schwere Verfolgung über die Kirche in Jerusalem herein. Alle wurden in die Gegenden von Judäa und Samarien zerstreut, mit Ausnahme der Apostel.

Die Gläubigen, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündeten das Wort.

Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin.

Diese zogen hinab und beteten für sie, sie möchten den Heiligen Geist empfangen.

Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu, des Herrn, getauft.

Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.

 

Psalm 22(21),23-24.26-27.28.31b-32.  

Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, 

inmitten der Gemeinde dich preisen.

Die ihr den Herrn fürchtet, preist ihn, 

ihr alle vom Stamme Jakobs, rühmt ihn; 

erschauert alle vor ihm, ihr Nachkommen Israels!

Deine Treue preise ich in großer Gemeinde; 

ich erfülle meine Gelübde vor denen, die Gott fürchten.

Die Armen sollen essen und sich sättigen; 

den Herrn sollen preisen, die ihn suchen. 

Aufleben soll euer Herz für immer.

Alle Enden der Erde sollen daran denken 

und werden umkehren zum Herrn: 

Vor ihm werfen sich alle Stämme der Völker nieder.

Vom Herrn wird man dem künftigen Geschlecht erzählen,

seine Heilstat verkündet man dem kommenden Volk; 

denn er hat das Werk getan.

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 1,3a.4a.13-19a.  

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus:

Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt,

Durch ihn habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; durch ihn habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr den Glauben annahmt.

Der Geist ist der erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen, der Erlösung, durch die wir Gottes Eigentum werden, zum Lob seiner Herrlichkeit.

Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört.

Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt.

Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,21-24.  

In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen.

Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.

Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht.

Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.


 

Pfingsten

 

Apostelgeschichte 2,1-11. 

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.

Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.

Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.

Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.

In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.

Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.

Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden?

Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören:

Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien,

von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten,

Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

 

Psalm 104(103),1-2.24-25.29-30.31.34.  

Lobe den Herrn, meine Seele! 

Herr, mein Gott, wie groß bist du! 

Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.

Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, 

du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.

Herr, wie zahlreich sind deine Werke! 

Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, 

die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.

Da ist das Meer, so groß und weit, 

darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere.

Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört; 

nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin 

und kehren zurück zum Staub der Erde.

Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen, 

und du erneuerst das Antlitz der Erde.

Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn; 

der Herr freue sich seiner Werke.

Möge ihm mein Dichten gefallen. 

Ich will mich freuen am Herrn.

 

Brief des Paulus an die Galater 5,16-25.  

Brüder! Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen.

Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, so dass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt.

Wenn ihr euch aber vom Geist führen lasst, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz.

Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage und ähnliches mehr. Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben.

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung; dem allem widerspricht das Gesetz nicht.

Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.

Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 15,26-27.16,12-15. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen.

Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid.

Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.

Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird.

Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden.

Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.



 

Woche vom 13.05.2018 bis 19.05.2018

 

Samstag der 7. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 28,16-20.30-31. 

Nach unserer Ankunft in Rom erhielt Paulus die Erlaubnis, für sich allein zu wohnen, zusammen mit dem Soldaten, der ihn bewachte.

Drei Tage später rief er die führenden Männer der Juden zusammen. Als sie versammelt waren, sagte er zu ihnen: Brüder, obwohl ich mich nicht gegen das Volk oder die Sitten der Väter vergangen habe, bin ich von Jerusalem aus als Gefangener den Römern ausgeliefert worden.

Diese haben mich verhört und wollten mich freilassen, da nichts gegen mich vorlag, worauf der Tod steht.

Weil aber die Juden Einspruch erhoben, war ich gezwungen, Berufung beim Kaiser einzulegen, jedoch nicht, um mein Volk anzuklagen.

Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, euch sehen und sprechen zu dürfen. Denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Fesseln.

Er blieb zwei volle Jahre in seiner Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm kamen.

Er verkündete das Reich Gottes und trug ungehindert und mit allem Freimut die Lehre über Jesus Christus, den Herrn, vor.

 

Psalm 11(10),4.5.7.  

Der Herr weilt in seinem heiligen Tempel, 

der Thron des Herrn ist im Himmel. 

Seine Augen schauen herab, 

seine Blicke prüfen die Menschen.

Der Herr prüft Gerechte und Frevler; 

wer Gewalttat liebt, den hasst er aus tiefster Seele.

Denn der Herr ist gerecht, er liebt gerechte Taten; 

wer rechtschaffen ist, darf sein Angesicht schauen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 21,20-25. 

In jener Zeit sprach Jesus zu Simon Petrus: Folge mir! Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, diesem folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird?

Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm?

Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach!

Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an?

Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.

Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste.


 

Freitag der 7. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 25,13-21. 

In jenen Tagen trafen König Agrippa und seine Schwester Berenike in Cäsarea ein, um Festus ihre Aufwartung zu machen.

Sie blieben mehrere Tage dort.

Da trug Festus dem König den Fall des Paulus vor und sagte: Von Felix ist ein Mann als Gefangener zurückgelassen worden, gegen den die Hohenpriester und die Ältesten der Juden, als ich in Jerusalem war, vorstellig wurden. Sie forderten seine Verurteilung, ich aber erwiderte ihnen, es sei bei den Römern nicht üblich, einen Menschen auszuliefern, bevor nicht der Angeklagte den Anklägern gegenübergestellt sei und Gelegenheit erhalten habe, sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen.

Als sie dann zusammen hierher kamen, setzte ich mich gleich am nächsten Tag auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen.

Bei der Gegenüberstellung brachten die Kläger keine Anklage wegen solcher Verbrechen vor, die ich vermutet hatte; sie führten nur einige Streitfragen gegen ihn ins Feld, die ihre Religion und einen gewissen Jesus betreffen, der gestorben ist, von dem Paulus aber behauptet, er lebe.

Da ich mich auf die Untersuchung dieser Dinge nicht verstand, fragte ich, ob er nach Jerusalem gehen wolle, um sich dort deswegen richten zu lassen.

Paulus jedoch legte Berufung ein; er wollte bis zur Entscheidung der kaiserlichen Majestät in Haft bleiben. Daher gab ich Befehl, ihn in Haft zu halten, bis ich ihn zum Kaiser schicken kann.

 

Psalm 103(102),1-2.11-12.19-20ab.  

Lobe den Herrn, meine Seele, 

und alles in mir seinen heiligen Namen!

Lobe den Herrn, meine Seele, 

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:

Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, 

so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.

So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, 

so weit entfernt er die Schuld von uns.

Der Herr hat seinen Thron errichtet im Himmel, 

seine königliche Macht beherrscht das All.

Lobt den Herrn, ihr seine Engel,

ihr starken Helden, die seine Befehle vollstrecken.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 21,1.15-19. 

In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.

Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!

Zum zweitenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

Zum drittenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum drittenmal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.

Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!


 

Donnerstag der 7. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 22,30.23,6-11. 

In jenen Tagen als der römische Oberst genau wissen wollte, was die Juden Paulus vorwarfen, ließ er ihn aus dem Gefängnis holen und befahl, die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat sollten sich versammeln. Und er ließ Paulus hinunterführen und ihnen gegenüberstellen.

Da Paulus aber wusste, dass der eine Teil zu den Sadduzäern, der andere zu den Pharisäern gehörte, rief er vor dem Hohen Rat aus: Brüder, ich bin Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern; wegen der Hoffnung und wegen der Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht.

Als er das sagte, brach ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern aus, und die Versammlung spaltete sich. Die Sadduzäer behaupten nämlich, es gebe weder eine Auferstehung noch Engel noch Geister, die Pharisäer dagegen bekennen sich zu all dem.

Es erhob sich ein lautes Geschrei, und einige Schriftgelehrte aus dem Kreis der Pharisäer standen auf und verfochten ihre Ansicht. Sie sagten: Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen. Vielleicht hat doch ein Geist oder ein Engel zu ihm gesprochen.

Als der Streit heftiger wurde, befürchtete der Oberst, sie könnten Paulus zerreißen. Daher ließ er die Wachtruppe herabkommen, ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte herausholen und in die Kaserne bringen.

In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu Paulus und sagte: Hab Mut! Denn so wie du in Jerusalem meine Sache bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.

 

Psalm 16(15),2.5.7-8.9-11a.  

Ich sage zum Herrn: «Du bist mein Herr; 

mein ganzes Glück bist du allein.»

Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; 

du hältst mein Los in deinen Händen.

Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. 

Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.

Ich habe den Herrn beständig vor Augen. 

Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.

Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; 

auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.

Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; 

du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen.

Du zeigst mir den Pfad zum Leben.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 17,20-26. 

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.

Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.

Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich.

Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt.

Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.

Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.


 

Mittwoch der 7. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 20,28-38. 

In jenen Tagen sagte Paulus zu den Ältesten der Gemeinde von Ephesus: Gebt acht auf euch und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist zu Bischöfen bestellt hat, damit ihr als Hirten für die Kirche Gottes sorgt, die er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat.

Ich weiß: Nach meinem Weggang werden reißende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen.

Und selbst aus eurer Mitte werden Männer auftreten, die mit ihren falschen Reden die Jünger auf ihre Seite ziehen.

Seid also wachsam, und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, unter Tränen jeden einzelnen zu ermahnen.

Und jetzt vertraue ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das die Kraft hat, aufzubauen und das Erbe in der Gemeinschaft der Geheiligten zu verleihen.

Silber oder Gold oder Kleider habe ich von keinem verlangt; ihr wisst selbst, dass für meinen Unterhalt und den meiner Begleiter diese Hände hier gearbeitet haben.

In allem habe ich euch gezeigt, dass man sich auf diese Weise abmühen und sich der Schwachen annehmen soll, in Erinnerung an die Worte Jesu, des Herrn, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.

Nach diesen Worten kniete er nieder und betete mit ihnen allen.

Und alle brachen in lautes Weinen aus, fielen Paulus um den Hals und küssten ihn; am meisten schmerzte sie sein Wort, sie würden ihn nicht mehr von Angesicht sehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.

 

Psalm 68(67),29-30ab.32b.33-34.35-36.  

Biete auf, o Gott, deine Macht, 

die Gottesmacht, die du an uns erwiesen hast

von deinem Tempel aus, hoch über Jerusalem.

Könige kommen mit Gaben,

Kusch erhebt zu Gott seine Hände.

Königreiche der Erde, singt für Gott, 

singt und spielt für den Herrn,

der dahinfährt über den Himmel, den uralten Himmel, 

der seine Stimme erhebt, seine machtvolle Stimme.

Preist Gottes Macht! 

Über Israel ragt seine Hoheit empor, 

seine Macht ragt bis zu den Wolken.

Gott in seinem Heiligtum ist voll Majestät, Israels Gott; 

seinem Volk verleiht er Stärke und Kraft. Gepriesen sei Gott.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 17,6a.11b-19. 

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.

Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt.

Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.

Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin.

Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst.

Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.

Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.

Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.


 

Dienstag der 7. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 20,17-27. 

In jenen Tagen schickte Paulus von Milet aus jemand nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen.

Als sie bei ihm eingetroffen waren, sagte er: Ihr wisst, wie ich vom ersten Tag an, seit ich die Provinz Asien betreten habe, die ganze Zeit in eurer Mitte war und wie ich dem Herrn in aller Demut diente unter Tränen und vielen Prüfungen, die ich durch die Nachstellungen der Juden erlitten habe, wie ich nichts verschwiegen habe von dem, was heilsam ist. Ich habe es euch verkündigt und habe euch gelehrt, öffentlich und in den Häusern.

Ich habe Juden und Griechen beschworen, sich zu Gott zu bekehren und an Jesus Christus, unseren Herrn, zu glauben.

Nun ziehe ich, gebunden durch den Geist, nach Jerusalem, und ich weiß nicht, was dort mit mir geschehen wird.

Nur das bezeugt mir der Heilige Geist von Stadt zu Stadt, dass Fesseln und Drangsale auf mich warten.

Aber ich will mit keinem Wort mein Leben wichtig nehmen, wenn ich nur meinen Lauf vollende und den Dienst erfülle, der mir von Jesus, dem Herrn, übertragen wurde: das Evangelium von der Gnade Gottes zu bezeugen.

Nun aber weiß ich, dass ihr mich nicht mehr von Angesicht sehen werdet, ihr alle, zu denen ich gekommen bin und denen ich das Reich verkündet habe.

Darum bezeuge ich euch am heutigen Tag: Ich bin unschuldig, wenn einer von euch allen verlorengeht. Denn ich habe mich der Pflicht nicht entzogen, euch den ganzen Willen Gottes zu verkünden.

 

Psalm 68(67),10-11.20-21.  

Gott, du ließest Regen strömen in Fülle 

und erquicktest dein verschmachtendes Erbland.

Deine Geschöpfe finden dort Wohnung; 

Gott, in deiner Güte versorgst du den Armen.

Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag! 

Gott trägt uns, er ist unsre Hilfe.

Gott ist ein Gott, der uns Rettung bringt, 

Gott, der Herr, führt uns heraus aus dem Tod.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 17,1-11a. 

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht.

Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt.

Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.

Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast.

Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.

Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten.

Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist.

Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast.

Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht.

Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.


 

Montag der 7. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 19,1-8. 

Während Apollos sich in Korinth aufhielt, durchwanderte Paulus das Hochland und kam nach Ephesus hinab.

Er traf einige Jünger und fragte sie: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie antworteten ihm: Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt.

Da fragte er: Mit welcher Taufe seid ihr denn getauft worden? Sie antworteten: Mit der Taufe des Johannes. Paulus sagte: Johannes hat mit der Taufe der Umkehr getauft und das Volk gelehrt, sie sollten an den glauben, der nach ihm komme: an Jesus. Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen Jesu, des Herrn, taufen.

Paulus legte ihnen die Hände auf, und der Heilige Geist kam auf sie herab; sie redeten in Zungen und weissagten. Es waren im ganzen ungefähr zwölf Männer.

Er ging in die Synagoge und lehrte drei Monate lang freimütig und suchte sie vom Reich Gottes zu überzeugen.

 

Psalm 68(67),2-3.4-5a.5d.6-7ab.  

Gott steht auf, seine Feinde zerstieben; 

die ihn hassen, fliehen vor seinem Angesicht.

Sie verfliegen, wie Rauch verfliegt; 

wie Wachs am Feuer zerfließt, 

so vergehen die Frevler vor Gottes Angesicht.

Die Gerechten aber freuen sich und jubeln vor Gott; 

sie jauchzen in heller Freude.

Singt für Gott, spielt seinem Namen;

freut euch vor seinem Angesicht!

Ein Vater der Waisen, ein Anwalt der Witwen 

ist Gott in seiner heiligen Wohnung.

Gott bringt die Verlassenen heim,

führt die Gefangenen hinaus in das Glück.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 16,29-33. 

In jener Zeit sagten die Jünger zu Jesus: Jetzt redest du offen und sprichst nicht mehr in Gleichnissen. Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist.

Jesus erwiderte ihnen: Glaubt ihr jetzt?

Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.

Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.


 

7. Sonntag in der Osterzeit

 

Apostelgeschichte 1,15-17.20a.20c-26. 

In jenen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder - etwa hundertzwanzig waren zusammengekommen - und sagte:

Brüder!

Es musste sich das Schriftwort erfüllen, das der Heilige Geist durch den Mund Davids im voraus über Judas gesprochen hat. Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangennahmen.

Er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst.

Denn es steht im Buch der Psalmen: Sein Amt soll ein anderer erhalten!

Einer von den Männern, die die ganze Zeit mit uns zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging,

angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und in den Himmel aufgenommen wurde, - einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein.

Und sie stellten zwei Männer auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias.

Dann beteten sie: Herr, du kennst die Herzen aller; zeige, wen von diesen beiden du erwählt hast, diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen. Denn Judas hat es verlassen und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt war.

Dann gaben sie ihnen Lose; das Los fiel auf Matthias, und er wurde den elf Aposteln zugerechnet.

 

Psalm 103(102),1-2.11-12.19-20ab. 

Lobe den Herrn, meine Seele, 

und alles in mir seinen heiligen Namen!

Lobe den Herrn, meine Seele, 

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:

Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, 

so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.

So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, 

so weit entfernt er die Schuld von uns.

Der Herr hat seinen Thron errichtet im Himmel, 

seine königliche Macht beherrscht das All.

Lobt den Herrn, ihr seine Engel,

ihr starken Helden, die seine Befehle vollstrecken.

 

Erster Johannesbrief 4,11-16.  

Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben.

Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet.

Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns bleibt: Er hat uns von seinem Geist gegeben.

Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt.

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er bleibt in Gott.

Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 17,6a.11b-19. 

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast.

Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.

Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt.

Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.

Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin.

Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst.

Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.

Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.

Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.

Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.



 

Woche vom 06.05.2018 bis 12.05.2018

 

Samstag der 6. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 18,23-28. 

Nachdem Paulus einige Zeit in Antiochia in Syrien geblieben war, zog er weiter, durchwanderte zuerst das galatische Land, dann Phrygien, und stärkte alle Jünger.

Ein Jude namens Apollos kam nach Ephesus. Er stammte aus Alexandria, war redekundig und in der Schrift bewandert.

Er war unterwiesen im Weg des Herrn. Er sprach mit glühendem Geist und trug die Lehre von Jesus genau vor; doch kannte er nur die Taufe des Johannes.

Er begann, offen in der Synagoge zu sprechen. Priszilla und Aquila hörten ihn, nahmen ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer dar. Als er nach Achaia gehen wollte, ermunterten ihn die Brüder dazu und schrieben den Jüngern, sie möchten ihn freundlich aufnehmen. Nach seiner Ankunft wurde er den Gläubigen durch die Gnade eine große Hilfe.

Denn mit Nachdruck widerlegte er die Juden, indem er öffentlich aus der Schrift nachwies, dass Jesus der Messias sei.

 

Psalm 47(46),2-3.8-9.10.  

Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; 

jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!

Denn furchtgebietend ist der Herr, der Höchste, 

ein großer König über die ganze Erde.

Denn Gott ist König der ganzen Erde. 

Spielt ihm ein Psalmenlied!

Gott wurde König über alle Völker, 

Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.

Die Fürsten der Völker sind versammelt 

als Volk des Gottes Abrahams. 

Denn Gott gehören die Mächte der Erde; 

er ist hoch erhaben.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 16,23b-28. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben.

Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist.

Dies habe ich in verhüllter Rede zu euch gesagt; es kommt die Stunde, in der ich nicht mehr in verhüllter Rede zu euch spreche, sondern euch offen den Vater verkünden werde.

An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt und weil ihr geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin.

Vom Vater bin ich ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.


 

Freitag der 6. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 18,9-18. 

Als Paulus in Korinth war, sagte der Herr nachts in einer Vision zu ihm: Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht!

Denn ich bin mit dir, niemand wird dir etwas antun. Viel Volk nämlich gehört mir in dieser Stadt.

So blieb Paulus ein Jahr und sechs Monate und lehrte bei ihnen das Wort Gottes. Als aber Gallio Prokonsul von Achaia war, traten die Juden einmütig gegen Paulus auf, brachten ihn vor den Richterstuhl und sagten: Dieser verführt die Menschen zu einer Gottesverehrung, die gegen das Gesetz verstößt.

Als Paulus etwas erwidern wollte, sagte Gallio zu den Juden: Läge hier ein Vergehen oder Verbrechen vor, ihr Juden, so würde ich eure Klage ordnungsgemäß behandeln.

Streitet ihr jedoch über Lehre und Namen und euer Gesetz, dann seht selber zu! Darüber will ich nicht Richter sein.

Und er wies sie vom Richterstuhl weg. Da ergriffen alle den Synagogenvorsteher Sosthenes und verprügelten ihn vor dem Richterstuhl. Gallio aber kümmerte sich nicht darum.

Paulus blieb noch längere Zeit. Dann verabschiedete er sich von den Brüdern und segelte zusammen mit Priszilla und Aquila nach Syrien ab. In Kenchreä hatte er sich aufgrund eines Gelübdes den Kopf kahlscheren lassen.

 

Psalm 47(46),2-3.4-5.6-7.  

Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; 

jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!

Denn furchtgebietend ist der Herr, der Höchste, 

ein großer König über die ganze Erde.

Er unterwirft uns Völker 

und zwingt Nationen unter unsre Füße.

Er wählt unser Erbland für uns aus, 

den Stolz Jakobs, den er liebt.

Gott stieg empor unter Jubel, 

der Herr beim Schall der Hörner.

Singt unserm Gott, ja singt ihm! 

Spielt unserm König, spielt ihm!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 16,20-23a. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet bekümmert sein, aber euer Kummer wird sich in Freude verwandeln.

Wenn die Frau gebären soll, ist sie bekümmert, weil ihre Stunde da ist; aber wenn sie das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an ihre Not über der Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist. So seid auch ihr jetzt bekümmert, aber ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen, und niemand nimmt euch eure Freude.

An jenem Tag werdet ihr mich nichts mehr fragen.


 

Christi Himmelfahrt

 

Apostelgeschichte 1,1-11. 

Im ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat, bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Vorher hat er durch den Heiligen Geist den Aposteln, die er sich erwählt hatte, Anweisungen gegeben.

Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen.

Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft.

Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?

Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat.

Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken.

Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen

und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.

 

Psalm 47(46),2-3.6-7.8-9.  

Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; 

jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!

Denn furchtgebietend ist der Herr, der Höchste, 

ein großer König über die ganze Erde.

Gott stieg empor unter Jubel, 

der Herr beim Schall der Hörner.

Singt unserm Gott, ja singt ihm! 

Spielt unserm König, spielt ihm!

Denn Gott ist König der ganzen Erde. 

Spielt ihm ein Psalmenlied!

Gott wurde König über alle Völker, 

Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.

 

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 1,17-23. 

Brüder! Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt.

Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.

Er hat sie an Christus erwiesen, den er von den Toten auferweckt und im Himmel auf den Platz zu seiner Rechten erhoben hat,

hoch über alle Fürsten und Gewalten, Mächte und Herrschaften und über jeden Namen, der nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen genannt wird.

Alles hat er ihm zu Füßen gelegt und ihn, der als Haupt alles überragt, über die Kirche gesetzt.

Sie ist sein Leib und wird von ihm erfüllt, der das All ganz und gar beherrscht.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 16,15-20. 

In jener Zeit erschien Jesus den Elf und sprach zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!

Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.

Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden;

wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.

Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.

Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.


 

Mittwoch der 6. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 17,15.22-34.18,1. 

In jenen Tagen brachten die Begleiter des Paulus ihn nach Athen. Mit dem Auftrag an Silas und Timotheus, Paulus möglichst rasch nachzukommen, kehrten sie zurück.

Da stellte sich Paulus in die Mitte des Areopags und sagte: Athener, nach allem, was ich sehe, seid ihr besonders fromme Menschen.

Denn als ich umherging und mir eure Heiligtümer ansah, fand ich auch einen Altar mit der Aufschrift: EINEM UNBEKANNTEN GOTT. Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch. Gott, der die Welt erschaffen hat und alles in ihr, er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind.

Er lässt sich auch nicht von Menschen bedienen, als brauche er etwas: er, der allen das Leben, den Atem und alles gibt. Er hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganze Erde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt.

Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern.

Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seiner Art.

Da wir also von Gottes Art sind, dürfen wir nicht meinen, das Göttliche sei wie ein goldenes oder silbernes oder steinernes Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung.

Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, lässt jetzt den Menschen verkünden, dass überall alle umkehren sollen.

Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann, den er dazu bestimmt und vor allen Menschen dadurch ausgewiesen hat, dass er ihn von den Toten auferweckte.

Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen, andere aber sagten: Darüber wollen wir dich ein andermal hören.

So ging Paulus aus ihrer Mitte weg.

Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionysius, der Areopagit, außerdem eine Frau namens Damaris und noch andere mit ihnen.

Hierauf verließ Paulus Athen und ging nach Korinth.

 

Psalm 148(147),1-2.11-12.13-14.  

Lobet den Herrn vom Himmel her, 

lobt ihn in den Höhen:

Lobt ihn, all seine Engel, 

lobt ihn, all seine Scharen.

Lobt ihn, ihr Könige der Erde und alle Völker, 

ihr Fürsten und alle Richter auf Erden,

ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, 

ihr Alten mit den Jungen!

Loben sollen sie den Namen des Herrn; 

denn sein Name allein ist erhaben, 

seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.

Seinem Volk verleiht er Macht, 

das ist ein Ruhm für all seine Frommen, 

für Israels Kinder, das Volk, das ihm nahen darf.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 16,12-15. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird.

Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.


 

Dienstag der 6. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 16,22-34. 

In jenen Tagen erhob sich das Volk von Philippi gegen Paulus und Silas, und die obersten Beamten ließen ihnen die Kleider vom Leib reißen und befahlen, sie mit Ruten zu schlagen. Sie ließen ihnen viele Schläge geben und sie ins Gefängnis bringen; dem Gefängniswärter befahlen sie, sie in sicherem Gewahrsam zu halten.

Auf diesen Befehl hin warf er sie in das innere Gefängnis und schloss zur Sicherheit ihre Füße in den Block. Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen Loblieder; und die Gefangenen hörten ihnen zu. Plötzlich begann ein gewaltiges Erdbeben, so dass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Mit einem Schlag sprangen die Türen auf, und allen fielen die Fesseln ab.

Als der Gefängniswärter aufwachte und alle Türen des Gefängnisses offen sah, zog er sein Schwert, um sich zu töten; denn er meinte, die Gefangenen seien entflohen.

Da rief Paulus laut: Tu dir nichts an! Wir sind alle noch da.

Jener rief nach Licht, stürzte hinein und fiel Paulus und Silas zitternd zu Füßen.

Er führte sie hinaus und sagte: Ihr Herren, was muss ich tun, um gerettet zu werden?

Sie antworteten: Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus.

Und sie verkündeten ihm und allen in seinem Haus das Wort Gottes.

Er nahm sie in jener Nachtstunde bei sich auf, wusch ihre Striemen und ließ sich sogleich mit allen seinen Angehörigen taufen.

Dann führte er sie in seine Wohnung hinauf, ließ ihnen den Tisch decken und war mit seinem ganzen Haus voll Freude, weil er zum Glauben an Gott gekommen war.

 

Psalm 138(137),1-2ab.2cd-3.7cd-8.  

Ich will dir danken aus ganzem Herzen, 

dir vor den Engeln singen und spielen;

ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel hin

und deinem Namen danken für deine Huld und Treue.

Denn du hast die Worte meines Mundes gehört,

deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht.

Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; 

du gabst meiner Seele große Kraft.

Du streckst die Hand aus gegen meine wütenden Feinde,

und deine Rechte hilft mir.

Der Herr nimmt sich meiner an. 

Herr, deine Huld währt ewig. 

Lass nicht ab vom Werk deiner Hände!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 16,5-11. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Jetzt gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du?

Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt habe.

Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.

Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist; Sünde: dass sie nicht an mich glauben; Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist.


 

Montag der 6. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 16,11-15. 

Wir brachen von Troas auf und fuhren auf dem kürzesten Weg nach Samothrake und am folgenden Tag nach Neapolis.

Von dort gingen wir nach Philippi, in eine Stadt im ersten Bezirk von Mazedonien, eine Kolonie. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf.

Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluss, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten. Wir setzten uns und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten.

Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; sie war eine Gottesfürchtige, und der Herr öffnete ihr das Herz, so dass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte.

Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren, bat sie: Wenn ihr überzeugt seid, dass ich fest an den Herrn glaube, kommt in mein Haus, und bleibt da. Und sie drängte uns.

 

Psalm 149(148),1-2.3-4.5-6a.9b.  

Singt dem Herrn ein neues Lied! 

Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.

Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen, 

die Kinder Zions über ihren König jauchzen.

Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz, 

ihm spielen auf Pauken und Harfen.

Der Herr hat an seinem Volk Gefallen, 

die Gebeugten krönt er mit Sieg.

In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken, 

auf ihren Lagern jauchzen:

Loblieder auf Gott in ihrem Mund,

herrlich ist das für all seine Frommen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 15,26-27.16,1-4a. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen.

Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid.

Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt.

Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten.

Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben.

Ich habe es euch gesagt, damit ihr, wenn deren Stunde kommt, euch an meine Worte erinnert.


 

6. Sonntag in der Osterzeit

 

Apostelgeschichte 10,25-26.34-35.44-48. 

Als Petrus in Cäsarea beim Hauptmann Kornelius ankam, ging ihm dieser entgegen und warf sich ehrfürchtig vor ihm nieder.

Petrus aber richtete ihn auf und sagte: Steh auf! Auch ich bin nur ein Mensch.

Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.

Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten.

Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde.

Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Petrus aber sagte: Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?

Und er ordnete an, sie im Namen Jesu Christi zu taufen. Danach baten sie ihn, einige Tage zu bleiben.

 

Psalm 98(97),1.2-3ab.3c.3d-4.  

Singet dem Herrn ein neues Lied; 

denn er hat wunderbare Taten vollbracht! 

Er hat mit seiner Rechten geholfen 

und mit seinem heiligen Arm.

Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht 

und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.

Er dachte an seine Huld

und an seine Treue zum Hause Israel.

Alle Enden der Erde

sahen das Heil unsres Gottes.

Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde, 

freut euch, jubelt und singt!

 

Erster Johannesbrief 4,7-10.  

Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott.

Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe.

Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben.

Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 15,9-17. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!

Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.

Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.

Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.

Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.

Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.

Dies trage ich euch auf: Liebt einander!



 

Woche vom 29.04.2018 bis 05.05.2018

 

Samstag der 5. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 16,1-10. 

In jenen Tagen kam Paulus auch nach Derbe und nach Lystra. Dort war ein Jünger namens Timotheus, der Sohn einer gläubig gewordenen Jüdin und eines Griechen.

Er war Paulus von den Brüdern in Lystra und Ikonion empfohlen worden. Paulus wollte ihn als Begleiter mitnehmen und ließ ihn mit Rücksicht auf die Juden, die in jenen Gegenden wohnten, beschneiden; denn alle wussten, dass sein Vater ein Grieche war.

Als sie nun durch die Städte zogen, überbrachten sie ihnen die von den Aposteln und den Ältesten in Jerusalem gefassten Beschlüsse und trugen ihnen auf, sich daran zu halten.

So wurden die Gemeinden im Glauben gestärkt und wuchsen von Tag zu Tag.

Weil ihnen aber vom Heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort in der Provinz Asien zu verkünden, reisten sie durch Phrygien und das galatische Land.

Sie zogen an Mysien entlang und versuchten, Bithynien zu erreichen; doch auch das erlaubte ihnen der Geist Jesu nicht.

So durchwanderten sie Mysien und kamen nach Troas hinab.

Dort hatte Paulus in der Nacht eine Vision. Ein Mazedonier stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns!

Auf diese Vision hin wollten wir sofort nach Mazedonien abfahren; denn wir waren überzeugt, dass uns Gott dazu berufen hatte, dort das Evangelium zu verkünden.

 

Psalm 100(99),2.3.4.5.  

Dient dem Herrn mit Freude! 

Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!

Erkennt: Der Herr allein ist Gott. 

Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum, 

sein Volk und die Herde seiner Weide.

Tretet mit Dank durch seine Tore ein! 

Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels! 

Dankt ihm, preist seinen Namen!

Denn der Herr ist gütig, 

ewig währt seine Huld, 

von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 15,18-21. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.

Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.

Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.

Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.


 

Freitag der 5. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 15,22-31. 

In jenen Tagen beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern.

Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Zilizien.

Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben.

Deshalb haben wir uns geeinigt und beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken, die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben.

Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen.

Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge:

Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!

Man verabschiedete die Abgesandten, und sie zogen hinab nach Antiochia, riefen die Gemeinde zusammen und übergaben ihr den Brief. Die Brüder lasen ihn und freuten sich über die Ermunterung.

 

Psalm 57(56),8-9.10-11.  

Mein Herz ist bereit, o Gott, 

mein Herz ist bereit, 

ich will dir singen und spielen.

Wach auf, meine Seele! 

Wacht auf, Harfe und Saitenspiel! 

Ich will das Morgenrot wecken.

Ich will dich vor den Völkern preisen, Herr, 

dir vor den Nationen lobsingen.

Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, 

deine Treue, so weit die Wolken ziehn.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 15,12-17. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.

Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.

Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.

Dies trage ich euch auf: Liebt einander!


 

Fest der Hll. Philippus und

Jakobus, Apostel

 

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 15,1-8. 

Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.

Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen?

Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.

Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen.

Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln.

Als letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der "Missgeburt".

 

Psalm 19(18),2-3.4-5ab.  

Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, 

vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.

Ein Tag sagt es dem andern, 

eine Nacht tut es der andern kund,

ohne Worte und ohne Reden, 

unhörbar bleibt ihre Stimme.

Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus,

ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 14,6-14. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.

Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.

Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?

Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.

Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!

Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.

Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird.

Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.


 

Mittwoch der 5. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 15,1-6. 

In jenen Tagen kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden.

Nach großer Aufregung und heftigen Auseinandersetzungen zwischen ihnen und Paulus und Barnabas beschloss man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen.

Sie wurden von der Gemeinde feierlich verabschiedet und zogen durch Phönizien und Samarien; dabei berichteten sie den Brüdern von der Bekehrung der Heiden und bereiteten damit allen große Freude.

Bei ihrer Ankunft in Jerusalem wurden sie von der Gemeinde und von den Aposteln und den Ältesten empfangen. Sie erzählten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan hatte.

Da erhoben sich einige aus dem Kreis der Pharisäer, die gläubig geworden waren, und sagten: Man muss sie beschneiden und von ihnen fordern, am Gesetz des Mose festzuhalten.

Die Apostel und die Ältesten traten zusammen, um die Frage zu prüfen.

 

Psalm 122(121),1-3.4-5.  

Ich freute mich, als man mir sagte: 

„Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.

Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:

Jerusalem, du starke Stadt, 

dicht gebaut und fest gefügt.

Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, 

wie es Israel geboten ist, 

den Namen des Herrn zu preisen.

Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht, 

die Throne des Hauses David.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 15,1-8. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.

Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.

Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.

Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.

Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.

Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.

Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.


 

Dienstag der 5. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 14,19-28. 

In jenen Tagen kamen Juden von Antiochia und Ikonion und überredeten die Volksmenge. Und sie steinigten den Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot.

Als aber die Jünger ihn umringten, stand er auf und ging in die Stadt. Am anderen Tag zog er mit Barnabas nach Derbe weiter.

Als sie dieser Stadt das Evangelium verkündet und viele Jünger gewonnen hatten, kehrten sie nach Lystra, Ikonion und Antiochia zurück.

Sie sprachen den Jüngern Mut zu und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.

In jeder Gemeinde bestellten sie durch Handauflegung Älteste und empfahlen sie mit Gebet und Fasten dem Herrn, an den sie nun glaubten.

Nachdem sie durch Pisidien gezogen waren, kamen sie nach Pamphylien, verkündeten in Perge das Wort und gingen dann nach Attalia hinab.

Von dort fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo man sie für das Werk, das sie nun vollbracht hatten, der Gnade Gottes empfohlen hatte.

Als sie dort angekommen waren, riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan und dass er den Heiden die Tür zum Glauben geöffnet hatte. Und sie blieben noch längere Zeit bei den Jüngern.

 

Psalm 145(144),10-11.12-13ab.20.21. 

Danken sollen dir, Herr, all deine Werke 

und deine Frommen dich preisen.

Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, 

sollen sprechen von deiner Macht.

Sie sollen den Menschen deine machtvollen Taten verkünden 

und den herrlichen Glanz deines Königtums.

Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten,

deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.

Alle, die ihn lieben, behütet der Herr, 

doch alle Frevler vernichtet er.

Mein Mund verkünde das Lob des Herrn. 

Alles, was lebt, preise seinen heiligen Namen immer und ewig!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 14,27-31a. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.

Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.

Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht, aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat.


 

Montag der 5. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 14,5-18. 

In jenen Tagen als die Apostel merkten, dass die Heiden und die Juden zusammen mit ihren Führern entschlossen waren, sie zu misshandeln und zu steinigen, flohen sie in die Städte von Lykaonien, Lystra und Derbe, und in deren Umgebung.

Dort verkündeten sie das Evangelium.

In Lystra war ein Mann, der von Geburt an gelähmt war; er saß ohne Kraft in den Füßen da und hatte nie gehen können.

Er hörte der Predigt des Paulus zu. Dieser blickte ihm fest ins Auge; und da er sah, dass der Mann darauf vertraute, gerettet zu werden, rief er laut: Steh auf! Stell dich aufrecht auf deine Füße! Da sprang der Mann auf und ging umher.

Als die Menge sah, was Paulus getan hatte, fing sie an zu schreien und rief auf lykaonisch: Die Götter sind in Menschengestalt zu uns herabgestiegen. Und sie nannten den Barnabas Zeus, den Paulus aber Hermes, weil er der Wortführer war.

Der Priester des Zeus vor der Stadt brachte Stiere und Kränze an die Tore und wollte zusammen mit der Volksmenge ein Opfer darbringen.

Als die Apostel Barnabas und Paulus davon hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen unter das Volk und riefen: Männer, was tut ihr? Auch wir sind nur Menschen, von gleicher Art wie ihr; wir bringen euch das Evangelium, damit ihr euch von diesen nichtigen Götzen zu dem lebendigen Gott bekehrt, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat und alles, was dazugehört.

Er ließ in den vergangenen Zeiten alle Völker ihre Wege gehen.

Und doch hat er sich nicht unbezeugt gelassen: Er tat Gutes, gab euch vom Himmel her Regen und fruchtbare Zeiten; mit Nahrung und mit Freude erfüllte er euer Herz.

Doch selbst mit diesen Worten konnten sie die Volksmenge kaum davon abbringen, ihnen zu opfern.

 

Psalm 115(113B),1-2.3-4.15-16.  

Nicht uns, o Herr, bring zu Ehren, 

nicht uns, sondern deinen Namen, 

in deiner Huld und Treue!

Warum sollen die Völker sagen: 

«Wo ist denn ihr Gott?»

Unser Gott ist im Himmel; 

alles, was ihm gefällt, das vollbringt er.

Die Götzen der Völker sind nur Silber und Gold, 

ein Machwerk von Menschenhand.

Seid gesegnet vom Herrn, 

der Himmel und Erde gemacht hat.

Der Himmel ist der Himmel des Herrn, 

die Erde aber gab er den Menschen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 14,21-26. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

Judas - nicht der Judas Iskariot - fragte ihn: Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt?

Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.

Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.

Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin.

Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.


 

5. Sonntag in der Osterzeit

 

Apostelgeschichte 9,26-31. 

In jenen Tagen, als Paulus nach Jerusalem kam, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen. Aber alle fürchteten sich vor ihm und konnten nicht glauben, dass er ein Jünger war.

Barnabas jedoch nahm sich seiner an und brachte ihn zu den Aposteln. Er erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass dieser mit ihm gesprochen habe und wie er in Damaskus mutig und offen im Namen Jesu aufgetreten sei.

So ging er bei ihnen in Jerusalem ein und aus, trat unerschrocken im Namen des Herrn auf und führte auch Streitgespräche mit den Hellenisten. Diese aber planten, ihn zu töten.

Als die Brüder das merkten, brachten sie ihn nach Cäsarea hinab und schickten ihn von dort nach Tarsus.

Die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samarien hatte nun Frieden; sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht vor dem Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.

 

Psalm 22(21),26-27.28.30ab.30c-32.  

Deine Treue preise ich in großer Gemeinde; 

ich erfülle meine Gelübde vor denen, die Gott fürchten.

Die Armen sollen essen und sich sättigen; 

den Herrn sollen preisen, die ihn suchen. 

Aufleben soll euer Herz für immer.

Alle Enden der Erde sollen daran denken 

und werden umkehren zum Herrn: 

Vor ihm werfen sich alle Stämme der Völker nieder.

Vor ihm allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde,

vor ihm sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen.

Meine Seele, sie lebt für ihn;

mein Stamm wird ihm dienen. 

Vom Herrn wird man dem künftigen Geschlecht erzählen,

seine Heilstat verkündet man dem kommenden Volk; 

denn er hat das Werk getan.

 

Erster Johannesbrief 3,18-24.  

Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.

Daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und werden unser Herz in seiner Gegenwart beruhigen.

Denn wenn das Herz uns auch verurteilt - Gott ist größer als unser Herz, und er weiß alles.

Liebe Brüder, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht.

alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt.

Und das ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, wie es seinem Gebot entspricht.

Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und dass er in uns bleibt, erkennen wir an dem Geist, den er uns gegeben hat.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 15,1-8. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.

Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.

Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.

Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.

Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.

Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.

Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.


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Woche vom 22.04.2018 bis 28.04.2018

 

Samstag der 4. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 13,44-52. 

Am Sabbat nach der ersten Predigt des Paulus in Antiochia versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören.

Als die Juden die Scharen sahen, wurden sie eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen aus.

Paulus und Barnabas aber erklärten freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstoßt und euch des ewigen Lebens unwürdig zeigt, wenden wir uns jetzt an die Heiden.

Denn so hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein.

Als die Heiden das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und alle wurden gläubig, die für das ewige Leben bestimmt waren.

Das Wort des Herrn aber verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Die Juden jedoch hetzten die vornehmen gottesfürchtigen Frauen und die Ersten der Stadt auf, veranlassten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet.

Diese aber schüttelten gegen sie den Staub von ihren Füßen und zogen nach Ikonion.

Und die Jünger waren voll Freude und erfüllt vom Heiligen Geist.

 

Psalm 98(97),1.2-3ab.3cd-4.  

Singet dem Herrn ein neues Lied; 

denn er hat wunderbare Taten vollbracht! 

Er hat mit seiner Rechten geholfen 

und mit seinem heiligen Arm.

Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht 

und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.

Er dachte an seine Huld

und an seine Treue zum Hause Israel.

Alle Enden der Erde

sahen das Heil unsres Gottes.

Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde, 

freut euch, jubelt und singt!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 14,7-14. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.

Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?

Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.

Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!

Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.

Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird.

Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.


 

Freitag der 4. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 13,26-33. 

In jenen Tagen, als Paulus nach Antiochia in Pisidien gekommen war, sagte er in der Synagoge: Brüder, ihr Söhne aus Abrahams Geschlecht und ihr Gottesfürchtigen! Uns wurde das Wort dieses Heils gesandt.

Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Führer haben Jesus nicht erkannt, aber sie haben die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat vorgelesen werden, erfüllt und haben ihn verurteilt.

Obwohl sie nichts fanden, wofür er den Tod verdient hätte, forderten sie von Pilatus seine Hinrichtung.

Als sie alles vollbracht hatten, was in der Schrift über ihn gesagt ist, nahmen sie ihn vom Kreuzesholz und legten ihn ins Grab.

Gott aber hat ihn von den Toten auferweckt, und er ist viele Tage hindurch denen erschienen, die mit ihm zusammen von Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren und die jetzt vor dem Volk seine Zeugen sind.

So verkünden wir euch das Evangelium: Gott hat die Verheißung, die an die Väter ergangen ist, an uns, ihren Kindern, erfüllt, indem er Jesus auferweckt hat, wie es schon im zweiten Psalm heißt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt.

 

Psalm 2,6-7.8-9.10-11.  

«Ich selber habe meinen König eingesetzt 

auf Zion, meinem heiligen Berg.»

Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. 

Er sprach zu mir: «Mein Sohn bist du. 

Heute habe ich dich gezeugt.

Fordere von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, 

die Enden der Erde zum Eigentum.

Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, 

wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.»

Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, 

lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!

Dient dem Herrn in Furcht, 

und küsst ihm mit Beben die Füße.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 14,1-6. 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich!

Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?

Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.

Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr.

Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?

Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.


 

Donnerstag der 4. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 13,13-25. 

Von Paphos fuhr Paulus mit seinen Begleitern ab und kam nach Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück.

Sie selbst wanderten von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien. Dort gingen sie am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.

Nach der Lesung aus dem Gesetz und den Propheten schickten die Synagogenvorsteher zu ihnen und ließen ihnen sagen: Brüder, wenn ihr ein Wort des Trostes für das Volk habt, so redet.

Da stand Paulus auf, gab mit der Hand ein Zeichen und sagte: Ihr Israeliten und ihr Gottesfürchtigen, hört!

Der Gott dieses Volkes Israel hat unsere Väter erwählt und das Volk in der Fremde erhöht, in Ägypten; er hat sie mit hoch erhobenem Arm von dort herausgeführt und fast vierzig Jahre durch die Wüste getragen.

Sieben Völker hat er im Land Kanaan vernichtet und ihr Land ihnen zum Besitz gegeben, für etwa vierhundertfünfzig Jahre. Danach hat er ihnen Richter gegeben bis zum Propheten Samuel.

Dann verlangten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, für vierzig Jahre.

Nachdem er ihn verworfen hatte, erhob er David zu ihrem König, von dem er bezeugte: Ich habe David, den Sohn des Isai, als einen Mann nach meinem Herzen gefunden, der alles, was ich will, vollbringen wird.

Aus seinem Geschlecht hat Gott dem Volk Israel, der Verheißung gemäß, Jesus als Retter geschickt.

Vor dessen Auftreten hat Johannes dem ganzen Volk Israel Umkehr und Taufe verkündigt.

Als Johannes aber seinen Lauf vollendet hatte, sagte er: Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet; aber seht, nach mir kommt einer, dem die Sandalen von den Füßen zu lösen ich nicht wert bin.

 

Psalm 89(88),2-3.20a.4-5.27.29.  

Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen, 

bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.

Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig; 

deine Treue steht fest im Himmel.

Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen:

«Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten 

und David, meinem Knecht, geschworen:

Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand, 

und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf.»

Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du, 

mein Gott, der Fels meines Heiles.

Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren, 

mein Bund mit ihm bleibt allzeit bestehen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 13,16-20. 

Nachdem Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hatte, sprach er zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr, und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat.

Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt.

Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen.

Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es.

Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.


 

Fest des Hl. Markus, Evangelist

 

Erster Brief des Apostels Petrus 5,5b-14. 

Brüder! Begegnet einander in Demut! Denn Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade.

Beugt euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöht, wenn die Zeit gekommen ist.

Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um euch.

Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann.

Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens! Wisst, dass eure Brüder in der ganzen Welt die gleichen Leiden ertragen müssen!

Der Gott aller Gnade aber, der euch in Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder aufrichten, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen.

Sein ist die Macht in Ewigkeit. Amen.

Durch den Bruder Silvanus, den ich für treu halte, habe ich euch kurz geschrieben; ich habe euch ermahnt und habe bezeugt, dass dies die wahre Gnade Gottes ist, in der ihr stehen sollt.

Es grüßen euch die Mitauserwählten in Babylon und mein Sohn Markus.

Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe! Friede sei mit euch allen, die ihr in Christus seid.

 

Psalm 89(88),2-3.6-7.16-17.  

Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen, 

bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.

Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig; 

deine Treue steht fest im Himmel.

Die Himmel preisen, Herr, deine Wunder 

und die Gemeinde der Heiligen deine Treue.

Denn wer über den Wolken ist wie der Herr, 

wer von den Göttern ist dem Herrn gleich?

Wohl dem Volk, das dich als König zu feiern weiß! 

Herr, sie gehen im Licht deines Angesichts.

Sie freuen sich über deinen Namen zu jeder Zeit, 

über deine Gerechtigkeit jubeln sie.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 16,15-20. 

In jener Zeit erschien Jesus den Elf und sprach zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!

Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.

Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden;

wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.

Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.

Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.


 

Dienstag der 4. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 11,19-26. 

In jenen Tagen kamen bei der Verfolgung, die wegen Stephanus entstanden war, die Versprengten bis nach Phönizien, Zypern und Antiochia; doch verkündeten sie das Wort nur den Juden.

Einige aber von ihnen, die aus Zypern und Zyrene stammten, verkündeten, als sie nach Antiochia kamen, auch den Griechen das Evangelium von Jesus, dem Herrn.

Die Hand des Herrn war mit ihnen, und viele wurden gläubig und bekehrten sich zum Herrn.

Die Nachricht davon kam der Gemeinde von Jerusalem zu Ohren, und sie schickten Barnabas nach Antiochia.

Als er ankam und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, dem Herrn treu zu bleiben, wie sie es sich vorgenommen hatten.

Denn er war ein trefflicher Mann, erfüllt vom Heiligen Geist und von Glauben. So wurde für den Herrn eine beträchtliche Zahl hinzugewonnen.

Barnabas aber zog nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen.

Er fand ihn und nahm ihn nach Antiochia mit. Dort wirkten sie miteinander ein volles Jahr in der Gemeinde und unterrichteten eine große Zahl von Menschen. In Antiochia nannte man die Jünger zum erstenmal Christen.

 

Psalm 87(86),2-3.4.5.7.  

Der Herr liebt Zion, seine Gründung auf heiligen Bergen; 

mehr als all seine Stätten in Jakob liebt er die Tore Zions.

Herrliches sagt man von dir, 

du Stadt unseres Gottes.

Leute aus Ägypten und Babel 

zähle ich zu denen, die mich kennen; 

auch von Leuten aus dem Philisterland, aus Tyrus und Kusch 

sagt man: Er ist dort geboren.

Von Zion wird man sagen: 

Jeder ist dort geboren. 

Er, der Höchste, hat Zion gegründet.

Und sie werden beim Reigentanz singen: 

All meine Quellen entspringen in dir.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 10,22-30. 

In Jerusalem fand das Tempelweihfest statt. Es war Winter,

und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab.

Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen!

Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört.

Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.

Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen.

Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.

Ich und der Vater sind eins.


 

Montag der 4. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 11,1-18. 

In jenen Tagen erfuhren die Apostel und die Brüder in Judäa, dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hatten.

Als nun Petrus nach Jerusalem hinaufkam, hielten ihm die gläubig gewordenen Juden vor: Du hast das Haus von Unbeschnittenen betreten und hast mit ihnen gegessen.

Da begann Petrus, ihnen der Reihe nach zu berichten: Ich war in der Stadt Joppe und betete; da hatte ich in einer Verzückung eine Vision: Eine Schale, die aussah wie ein großes Leinentuch, das an den vier Ecken gehalten wurde, senkte sich aus dem Himmel bis zu mir herab.

Als ich genauer hinschaute, sah ich darin die Vierfüßler der Erde, die wilden Tiere, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels.

Ich hörte auch eine Stimme, die zu mir sagte: Steh auf, Petrus, schlachte, und iss!

Ich antwortete: Niemals, Herr! Noch nie ist etwas Unheiliges oder Unreines in meinen Mund gekommen.

Doch zum zweitenmal kam eine Stimme vom Himmel; sie sagte: Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein!

Das geschah dreimal, dann wurde alles wieder in den Himmel hinaufgezogen.

Da standen auf einmal drei Männer vor dem Haus, in dem ich wohnte; sie waren aus Cäsarea zu mir geschickt worden.

Der Geist aber sagte mir, ich solle ohne Bedenken mit ihnen gehen. Auch diese sechs Brüder zogen mit mir, und wir kamen in das Haus jenes Mannes.

Er erzählte uns, wie er in seinem Haus den Engel stehen sah, der zu ihm sagte: Schick jemand nach Joppe, und lass Simon, der Petrus genannt wird, holen.

Er wird dir Worte sagen, durch die du mit deinem ganzen Haus gerettet werden wirst.

Während ich redete, kam der Heilige Geist auf sie herab, wie am Anfang auf uns.

Da erinnerte ich mich an das Wort des Herrn: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden.

Wenn nun Gott ihnen, nachdem sie zum Glauben an Jesus Christus, den Herrn, gekommen sind, die gleiche Gabe verliehen hat wie uns: wer bin ich, dass ich Gott hindern könnte?

Als sie das hörten, beruhigten sie sich, priesen Gott und sagten: Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt.

 

Psalm 42(41),2-3.43(42),3.4.  

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, 

so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. 

Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?

Sende dein Licht und deine Wahrheit, 

damit sie mich leiten; 

sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg 

und zu deiner Wohnung.

So will ich zum Altar Gottes treten, 

zum Gott meiner Freude. 

Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, 

Gott, mein Gott.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 10,1-10. 

In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.

Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe.

Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.

Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.

Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen.

Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.

Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.

Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.

Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.

Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.


 

4. Sonntag in der Osterzeit

Weltgebetstag für geistliche Berufe

 

Apostelgeschichte 4,8-12. 

Da sagte Petrus zu ihnen, erfüllt vom Heiligen Geist: Ihr Führer des Volkes und ihr Ältesten!

Wenn wir heute wegen einer guten Tat an einem kranken Menschen darüber vernommen werden, durch wen er geheilt worden ist, so sollt ihr alle und das ganze Volk Israel wissen: im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten auferweckt hat. Durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch.

Er - Jesus - ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist.

Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.

 

Psalm 118(117),1.4.8-9.21-23.26.28-29. 

Danket dem Herrn, denn er ist gütig, 

denn seine Huld währt ewig.

So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: 

Denn seine Huld währt ewig.

Besser, sich zu bergen beim Herrn, 

als auf Menschen zu bauen.

Besser, sich zu bergen beim Herrn, 

als auf Fürsten zu bauen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast; 

du bist für mich zum Retter geworden.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, 

er ist zum Eckstein geworden.

Das hat der Herr vollbracht, 

vor unseren Augen geschah dieses Wunder.

Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. 

Wir segnen euch, vom Haus des Herrn her.

Du bist mein Gott, dir will ich danken; 

mein Gott, dich will ich rühmen.

Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, 

denn seine Huld währt ewig.

 

Erster Johannesbrief 3,1-2.  

Brüder! Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.

Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 10,11-18. 

In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.

Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.

Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.

Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.

Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen.

Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.



Woche vom 15.04.2018 bis 21.04.2018

 

Samstag der 3. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 9,31-42. 

In jenen Tagen hatte die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samarien Frieden; sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht vor dem Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.

Auf einer Reise zu den einzelnen Gemeinden kam Petrus auch zu den Heiligen in Lydda.

Dort fand er einen Mann namens Äneas, der seit acht Jahren lahm und bettlägerig war.

Petrus sagte zu ihm: Äneas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf, und richte dir dein Bett! Sogleich stand er auf.

Und alle Bewohner von Lydda und der Scharon-Ebene sahen ihn und bekehrten sich zum Herrn.

In Joppe lebte eine Jüngerin namens Tabita, das heißt übersetzt: Gazelle. Sie tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen.

In jenen Tagen aber wurde sie krank und starb. Man wusch sie und bahrte sie im Obergemach auf.

Weil aber Lydda nahe bei Joppe liegt und die Jünger hörten, dass Petrus dort war, schickten sie zwei Männer zu ihm und ließen ihn bitten: Komm zu uns, zögere nicht!

Da stand Petrus auf und ging mit ihnen. Als er ankam, führten sie ihn in das Obergemach hinauf; alle Witwen traten zu ihm, sie weinten und zeigten ihm die Röcke und Mäntel, die Gazelle gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.

Petrus aber schickte alle hinaus, kniete nieder und betete. Dann wandte er sich zu dem Leichnam und sagte: Tabita, steh auf! Da öffnete sie ihre Augen, sah Petrus an und setzte sich auf.

Er gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen; dann rief er die Heiligen und die Witwen und zeigte ihnen, dass sie wieder lebte.

Das wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben an den Herrn.

 

Psalm 116(115),12-13.14-15.16-17.  

Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, 

was er mir Gutes getan hat?

Ich will den Kelch des Heils erheben 

und anrufen den Namen des Herrn.

Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen 

offen vor seinem ganzen Volk.

Kostbar ist in den Augen des Herrn 

das Sterben seiner Frommen.

Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, 

dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. 

Du hast meine Fesseln gelöst.

Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen 

und anrufen den Namen des Herrn.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,60-69. 

In jener Zeit sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören?

Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß?

Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war?

Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben.

Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.

Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.

Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher.

Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen?

Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.

Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.


 

Freitag der 3. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 9,1-20. 

In jenen Tagen wütete Saulus immer noch mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester

und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus, um die Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, die er dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen.

Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte.

Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?

Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.

Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst.

Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand.

Saulus erhob sich vom Boden. Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein.

Und er war drei Tage blind, und er aß nicht und trank nicht.

In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Zu ihm sagte der Herr in einer Vision: Hananias! Er antwortete: Hier bin ich, Herr.

Der Herr sagte zu ihm: Steh auf und geh zur sogenannten Geraden Straße, und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade und hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht.

Hananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört, wieviel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat.

Auch hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle zu verhaften, die deinen Namen anrufen.

Der Herr aber sprach zu ihm: Geh nur! Denn dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor Völker und Könige und die Söhne Israels tragen.

Ich werde ihm auch zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss.

Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.

Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen.

Und nachdem er etwas gegessen hatte, kam er wieder zu Kräften. Einige Tage blieb er bei den Jüngern in Damaskus; und sogleich verkündete er Jesus in den Synagogen und sagte: Er ist der Sohn Gottes.

 

Psalm 117(116),1.2.  

Lobet den Herrn, alle Völker, 

preist ihn, alle Nationen!

Denn mächtig waltet über uns seine Huld, 

die Treue des Herrn währt in Ewigkeit.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,52-59. 

In jener Zeit stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.

Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.

Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.

Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.


 

Donnerstag der 3. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 8,26-40. 

In jenen Tagen sagte ein Engel des Herrn zu Philippus: Steh auf und zieh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt. Sie führt durch eine einsame Gegend.

Und er brach auf. Nun war da ein Äthiopier, ein Kämmerer, Hofbeamter der Kandake, der Königin der Äthiopier, der ihren ganzen Schatz verwaltete. Dieser war nach Jerusalem gekommen, um Gott anzubeten, und fuhr jetzt heimwärts. Er saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.

Und der Geist sagte zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen.

Philippus lief hin und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen. Da sagte er: Verstehst du auch, was du liest?

Jener antwortete: Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet? Und er bat den Philippus, einzusteigen und neben ihm Platz zu nehmen.

Der Abschnitt der Schrift, den er las, lautete: Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt; und wie ein Lamm, das verstummt, wenn man es schert, so tat er seinen Mund nicht auf.

In der Erniedrigung wurde seine Verurteilung aufgehoben. Seine Nachkommen, wer kann sie zählen? Denn sein Leben wurde von der Erde fortgenommen.

Der Kämmerer wandte sich an Philippus und sagte: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet das? Von sich selbst oder von einem anderen?

Da begann Philippus zu reden, und ausgehend von diesem Schriftwort verkündete er ihm das Evangelium von Jesus.

Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der Kämmerer: Hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg?

Er ließ den Wagen halten, und beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab, und er taufte ihn.

Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entführte der Geist des Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn nicht mehr, und er zog voll Freude weiter.

Den Philippus aber sah man in Aschdod wieder. Und er wanderte durch alle Städte und verkündete das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam.

 

Psalm 66(65),8-9.16-17.19-20.  

Preist unseren Gott, ihr Völker; 

lasst laut sein Lob erschallen!

Er erhielt uns am Leben 

und ließ unseren Fuß nicht wanken.

Ihr alle, die ihr Gott fürchtet, kommt und hört; 

ich will euch erzählen, was er mir Gutes getan hat.

Zu ihm hatte ich mit lauter Stimme gerufen, 

und schon konnte mein Mund ihn preisen.

Gott aber hat mich erhört, 

hat auf mein drängendes Beten geachtet.

Gepriesen sei Gott; denn er hat mein Gebet nicht verworfen 

und mir seine Huld nicht entzogen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,44-51. 

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.

Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen.

Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen.

Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.

Ich bin das Brot des Lebens.

Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.

So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben.

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.


 

Mittwoch der 3. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 8,1b-8. 

An jenem Tag brach eine schwere Verfolgung über die Kirche in Jerusalem herein. Alle wurden in die Gegenden von Judäa und Samarien zerstreut, mit Ausnahme der Apostel.

Fromme Männer bestatteten Stephanus und hielten eine große Totenklage für ihn.

Saulus aber versuchte die Kirche zu vernichten; er drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und lieferte sie ins Gefängnis ein.

Die Gläubigen, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündeten das Wort.

Philippus aber kam in die Hauptstadt Samariens hinab und verkündigte dort Christus.

Und die Menge achtete einmütig auf die Worte des Philippus; sie hörten zu und sahen die Wunder, die er tat.

Denn aus vielen Besessenen fuhren unter lautem Geschrei die unreinen Geister aus; auch viele Lahme und Krüppel wurden geheilt. So herrschte große Freude in jener Stadt.

 

Psalm 66(65),1-3a.4-5.6-7ab.  

Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde!

Spielt zum Ruhm seines Namens! 

Verherrlicht ihn mit Lobpreis!

Sagt zu Gott: „Wie Ehrfurcht gebietend sind deine Taten."

Alle Welt bete dich an und singe dein Lob, 

sie lobsinge deinem Namen!

Kommt und seht die Taten Gottes! 

Staunenswert ist sein Tun an den Menschen.

Er verwandelte das Meer in trockenes Land, 

sie schritten zu Fuß durch den Strom; 

dort waren wir über ihn voll Freude.

In seiner Kraft ist er Herrscher auf ewig;

seine Augen prüfen die Völker.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,35-40. 

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen, und doch glaubt ihr nicht.

Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.

Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag.

Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag.


 

Dienstag der 3. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 7,51-60.8,1a. 

In jenen Tagen sagte Stephanus zu dem Volk, den Ältesten und den Schriftgelehrten: Ihr Halsstarrigen, ihr, die ihr euch mit Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetzt, eure Väter schon und nun auch ihr.

Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sie haben die getötet, die die Ankunft des Gerechten geweissagt haben, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid,

ihr, die ihr durch die Anordnung von Engeln das Gesetz empfangen, es aber nicht gehalten habt.

Als sie das hörten, waren sie aufs äußerste über ihn empört und knirschten mit den Zähnen.

Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen

und rief: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.

Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten gemeinsam auf ihn los, trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.

So steinigten sie Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!

Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er.

Saulus aber war mit dem Mord einverstanden.

 

Psalm 31(30),3cd-4.6.7b.8a.17.21ab.  

Sei mir ein schützender Fels,

eine feste Burg, die mich errettet.

Denn du bist mein Fels und meine Burg; 

um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.

In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; 

du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.

Ich verlasse mich auf den Herrn.

Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen.

Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, 

hilf mir in deiner Güte!

Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts

vor dem Toben der Menschen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,30-35. 

In jener Zeit sagte die Menge zu Jesus: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du?

Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.

Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.

Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot!

Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.


 

Montag der 3. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 6,8-15. 

In jenen Tagen tat Stephanus, voll Gnade und Kraft, Wunder und große Zeichen unter dem Volk.

Doch einige von der sogenannten Synagoge der Libertiner und Zyrenäer und Alexandriner und Leute aus Zilizien und der Provinz Asien erhoben sich, um mit Stephanus zu streiten; aber sie konnten der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen.

Da stifteten sie Männer zu der Aussage an: Wir haben gehört, wie er gegen Mose und Gott lästerte. Sie hetzten das Volk, die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, drangen auf ihn ein, packten ihn und schleppten ihn vor den Hohen Rat.

Und sie brachten falsche Zeugen bei, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, gegen diesen heiligen Ort und das Gesetz zu reden.

Wir haben ihn nämlich sagen hören: Dieser Jesus, der Nazoräer, wird diesen Ort zerstören und die Bräuche ändern, die uns Mose überliefert hat. Und als alle, die im Hohen Rat saßen, auf ihn blickten, erschien ihnen sein Gesicht wie das Gesicht eines Engels.

 

Psalm 119(118),23-24.26-27.29-30.  

Wenn auch Fürsten gegen mich beraten: 

dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze.

Deine Vorschriften machen mich froh; 

sie sind meine Berater.

Ich habe dir mein Geschick erzählt, und du erhörtest mich. 

Lehre mich deine Gesetze!

Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen, 

dann will ich nachsinnen über deine Wunder.

Halte mich fern vom Weg der Lüge; 

begnade mich mit deiner Weisung!

Ich wählte den Weg der Wahrheit; 

nach deinen Urteilen hab' ich Verlangen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,22-29. 

In jener Zeit sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren.

Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten.

Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus.

Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?

Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.

Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.


 

3. Sonntag in der Osterzeit

 

Apostelgeschichte 3,12a.13-15.17-19. 

In jenen Tagen wandte Petrus sich an das Volk:

Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr verraten und vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen.

Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und die Freilassung eines Mörders gefordert.

Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen.

Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt, ebenso wie eure Führer. Gott aber hat auf diese Weise erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten im voraus verkündigt hat: dass sein Messias leiden werde.

Also kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden.

 

Psalm 4,2.4.7-9.  

Wenn ich rufe, erhöre mich, 

Gott, du mein Retter! 

Du hast mir Raum geschaffen, als mir Angst war. 

Sei mir gnädig, und höre auf mein Flehen!

Erkennt doch: Wunderbar handelt der Herr an den Frommen; 

der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.

Viele sagen: «Wer lässt uns Gutes erleben?» 

Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten!

Du legst mir größere Freude ins Herz, 

als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.

In Frieden leg' ich mich nieder und schlafe ein; 

denn du allein, Herr, lässt mich sorglos ruhen.

 

Erster Johannesbrief 2,1-5a.  

Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten.

Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.

Wenn wir seine Gebote halten, erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben.

Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner, und die Wahrheit ist nicht in ihm.

Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 24,35-48. 

Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als er das Brot brach.

Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen.

Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen?

Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.

Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße.

Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?

Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen.

Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist.

Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift.

Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.


Woche vom 08.04.2018 bis 14.04.2018

 

Samstag der 2. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 6,1-7. 

In diesen Tagen, als die Zahl der Jünger zunahm, begehrten die Hellenisten gegen die Hebräer auf, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden.

Da riefen die Zwölf die ganze Schar der Jünger zusammen und erklärten: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und uns dem Dienst an den Tischen widmen.

Brüder, wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen.

Wir aber wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben.

Der Vorschlag fand den Beifall der ganzen Gemeinde, und sie wählten Stephanus, einen Mann, erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist, ferner Philippus und Prochorus, Nikanor und Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia.

Sie ließen sie vor die Apostel hintreten, und diese beteten und legten ihnen die Hände auf.

Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger in Jerusalem wurde immer größer; auch eine große Anzahl von den Priestern nahm gehorsam den Glauben an.

 

Psalm 33(32),1-2.4-5.18-19. 

Ihr Gerechten, jubelt vor dem Herrn; 

für die Frommen ziemt es sich, Gott zu loben.

Preist den Herrn mit der Zither, 

spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!

Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, 

all sein Tun ist verlässlich.

Er liebt Gerechtigkeit und Recht, 

die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn.

Das Auge des Herrn ruht auf allen,

die ihn fürchten und ehren, 

die nach seiner Güte ausschaun;

dass er sie dem Tod entreiße 

und ihr Leben erhalte in Hungersnot.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,16-21. 

Als es aber spät geworden war, gingen seine Jünger zum See hinab, bestiegen ein Boot und fuhren über den See, auf Kafarnaum zu. Es war schon dunkel geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.

Da wurde der See durch einen heftigen Sturm aufgewühlt. Als sie etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gefahren waren, sahen sie, wie Jesus über den See ging und sich dem Boot näherte; und sie fürchteten sich.

Er aber rief ihnen zu: Ich bin es; fürchtet euch nicht!

Sie wollten ihn zu sich in das Boot nehmen, aber schon war das Boot am Ufer, das sie erreichen wollten.


 

Freitag der 2. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 5,34-42. 

In jenen Tagen erhob sich im Hohen Rat ein Pharisäer namens Gamaliël, ein beim ganzen Volk angesehener Gesetzeslehrer; er ließ die Apostel für kurze Zeit hinausführen.

Dann sagte er: Israeliten, überlegt euch gut, was ihr mit diesen Leuten tun wollt.

Vor einiger Zeit nämlich trat Theudas auf und behauptete, er sei etwas Besonderes. Ihm schlossen sich etwa vierhundert Männer an. Aber er wurde getötet, und sein ganzer Anhang wurde zerstreut und aufgerieben.

Nach ihm trat in den Tagen der Volkszählung Judas, der Galiläer, auf; er brachte viel Volk hinter sich und verleitete es zum Aufruhr. Auch er kam um, und alle seine Anhänger wurden zerstreut.

Darum rate ich euch jetzt: Lasst von diesen Männern ab, und gebt sie frei; denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen stammt, wird es zerstört werden; stammt es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten; sonst werdet ihr noch als Kämpfer gegen Gott dastehen. Sie stimmten ihm zu, riefen die Apostel herein und ließen sie auspeitschen; dann verboten sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei.

Sie aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden.

Und Tag für Tag lehrten sie unermüdlich im Tempel und in den Häusern und verkündeten das Evangelium von Jesus, dem Christus.

 

Psalm 27(26),1.4.13-14.  

Der Herr ist mein Licht und mein Heil: 

Vor wem sollte ich mich fürchten? 

Der Herr ist die Kraft meines Lebens: 

Vor wem sollte mir bangen?

Nur eines erbitte ich vom Herrn,

danach verlangt mich: 

Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens, 

die Freundlichkeit des Herrn zu schauen 

und nachzusinnen in seinem Tempel.

Ich bin gewiss, zu schauen 

die Güte des Herrn im Land der Lebenden.

Hoffe auf den Herrn, und sei stark! 

Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 6,1-15. 

In jener Zeit ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt.

Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder.

Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben?

Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte.

Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll.

Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!

Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer.

Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, soviel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen.

Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt.

Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.

Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.

Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.


 

Donnerstag der 2. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 5,27-33. 

In jenen Tagen führten der Tempelhauptmann und seine Leute die Apostel herbei und stellten sie vor den Hohen Rat. Der Hohepriester verhörte sie und sagte: Wir haben euch streng verboten, in diesem Namen zu lehren; ihr aber habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.

Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt.

Ihn hat Gott als Herrscher und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken.

Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.

Als sie das hörten, gerieten sie in Zorn und beschlossen, sie zu töten.

 

Psalm 34(33),2.9.17-18.19-20.  

Ich will den Herrn allezeit preisen; 

immer sei sein Lob in meinem Mund.

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; 

wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!

Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, 

um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.

Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; 

er entreißt sie all ihren Ängsten.

Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, 

er hilft denen auf, die zerknirscht sind.

Der Gerechte muss viel leiden, 

doch allem wird der Herr ihn entreißen.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 3,31-36. 

Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen.

Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an.

Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist.

Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt.

Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.

Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.


 

Mittwoch der 2. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 5,17-26. 

In jenen Tagen erhoben sich voll Eifersucht der Hohepriester und alle, die auf seiner Seite standen, nämlich die Gruppe der Sadduzäer. Sie ließen die Apostel verhaften und in das öffentliche Gefängnis werfen.

Ein Engel des Herrn aber öffnete nachts die Gefängnistore, führte sie heraus und sagte: Geht, tretet im Tempel auf, und verkündet dem Volk alle Worte dieses Lebens!

Sie gehorchten und gingen bei Tagesanbruch in den Tempel und lehrten. 

Währenddessen kam der Hohepriester mit seinen Begleitern. Sie riefen den Hohen Rat und alle Ältesten der Söhne Israels zusammen; man schickte Boten zum Gefängnis, um die Apostel vorführen zu lassen.

Die Diener gingen, fanden sie aber nicht im Gefängnis. Sie kehrten zurück und meldeten: Wir fanden das Gefängnis sorgfältig verschlossen und die Wachen vor den Toren stehen; als wir aber öffneten, fanden wir niemand darin.

Der Tempelhauptmann und die Hohenpriester waren ratlos, als sie das hörten, und wussten nicht, was nun werden sollte.

Da kam jemand und meldete ihnen: Die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.

Da ging der Tempelhauptmann mit seinen Leuten hin und holte sie, allerdings nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten, vom Volk gesteinigt zu werden.

 

Psalm 34(33),2-3.4-5.6-7.8-9.  

Ich will den Herrn allezeit preisen; 

immer sei sein Lob in meinem Mund.

Meine Seele rühme sich des Herrn; 

die Armen sollen es hören und sich freuen.

Verherrlicht mit mir den Herrn, 

lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.

Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, 

er hat mich all meinen Ängsten entrissen.

Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten, 

und ihr braucht nicht zu erröten.

Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. 

Er half ihm aus all seinen Nöten.

Der Engel des Herrn umschirmt alle,

die ihn fürchten und ehren, 

und er befreit sie.

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; 

wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 3,16-21. 

Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.

Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.

Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.


 

Dienstag der 2. Osterwoche

 

Apostelgeschichte 4,32-37. 

Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.

Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen.

Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.

Auch Josef, ein Levit aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt Sohn des Trostes, genannt wurde,

verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.

 

Psalm 93(92),1.2-3.4-5.  

Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit; 

der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet. 

Der Erdkreis ist fest gegründet, 

nie wird er wanken.

Dein Thron steht fest von Anbeginn, 

du bist seit Ewigkeit.

Fluten erheben sich, Herr, 

Fluten erheben ihr Brausen, 

Fluten erheben ihr Tosen.

Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser, 

gewaltiger als die Brandung des Meeres 

ist der Herr in der Höhe.

Deine Gesetze sind fest und verlässlich; 

Herr, deinem Haus gebührt Heiligkeit 

für alle Zeiten.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 3,7-15. 

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.

Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.

Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen?

Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?

Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an.

Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche?

Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn.

Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat.


 

Hochfest Verkündigung des Herrn

 

Buch Jesaja 7,10-14. 

In jenen Tagen sprach der Herr zu Ahas - dem König von Juda; er sagte: Erbitte dir vom Herrn, deinem Gott, ein Zeichen, sei es von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe.

Ahas antwortete: Ich will um nichts bitten und den Herrn nicht auf die Probe stellen.

Da sagte Jesaja: Hört her, ihr vom Haus David! Genügt es euch nicht, Menschen zu belästigen? Müsst ihr auch noch meinen Gott belästigen?

Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel - Gott mit uns - geben.

 

Psalm 40(39),7-8.9-10.11.  

An Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen, 

Brand- und Sündopfer forderst du nicht. 

Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt;

darum sage ich: Ja, ich komme. 

In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist.

Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, 

deine Weisung trag' ich im Herzen.

Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde, 

meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es.

Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht im Herzen, 

ich spreche von deiner Treue und Hilfe, 

ich schweige nicht über deine Huld und Wahrheit 

vor der großen Gemeinde.

 

Brief an die Hebräer 10,4-10.  

Brüder! Das Blut von Stieren und Böcken kann unmöglich Sünden wegnehmen.

Darum spricht Christus bei seinem Eintritt in die Welt: Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir geschaffen; an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen.

Da sagte ich: Ja, ich komme - so steht es über mich in der Schriftrolle -, um deinen Willen, Gott, zu tun.

Zunächst sagt er: Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sündopfer forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen, obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden; dann aber hat er gesagt: Ja, ich komme, um deinen Willen zu tun. So hebt Christus das erste auf, um das zweite in Kraft zu setzen.

Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 1,26-38. 

In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.

Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.

Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.

Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.

Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.

Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.

Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.

Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?

Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.

Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.

Denn für Gott ist nichts unmöglich.

Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.


 

2. Sonntag der Osterzeit -

Barmherzigkeitssonntag und Weißer Sonntag

 

Apostelgeschichte 4,32-35. 

Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen.

Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.

 

Psalm 118(117),2.4.16-18.22-24.  

So soll Israel sagen: 

Denn seine Huld währt ewig.

So sollen alle sagen,

die den Herrn fürchten und ehren: 

Denn seine Huld währt ewig.

"Die Rechte des Herrn ist erhoben, 

die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!"

Ich werde nicht sterben, sondern leben, 

um die Taten des Herrn zu verkünden.

Der Herr hat mich hart gezüchtigt, 

doch er hat mich nicht dem Tod übergeben.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, 

er ist zum Eckstein geworden.

Das hat der Herr vollbracht, 

vor unseren Augen geschah dieses Wunder.

Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; 

wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.

 

Erster Johannesbrief 5,1-6.  

Brüder! Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, stammt von Gott, und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der von ihm stammt.

Wir erkennen, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen.

Denn die Liebe zu Gott besteht darin, dass wir seine Gebote halten. Seine Gebote sind nicht schwer.

Denn alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.

Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 20,19-31. 

Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.

Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!

Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.

Thomas, genannt Didymus - Zwilling-, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.

Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!

Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!

Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan.

Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.